Warum Fahrverbote in Innenstädten wirkungslos sind

Es war vorhersehbar, dass die deutsche Gerichtsbarkeit Fahrverbote in Innenstädten als zulässig erachtet. Allerdings hat kein Gericht über Sinn und Nutzen eines solchen Fahrverbots entschieden, sondern lediglich für eine rechtliche Voraussetzung gesorgt.

Den Entscheidungsträger sollte dabei klar sein, dass Fahrverbote grundsätzlich keinen Erfolg bringen werden.

Es gibt mehrere Hochrechnungen, die besagen, dass die Schadstoff-Grenzwerteinhaltung in den Innenstädten durch ein Fahrverbot nicht zu realisieren ist.

Wenn alle Autos aus den Innenstädten verbannt werden, werden die Grenzwerte sicherlich eingehalten werden, wenn solche autofreien Städte nicht andere Nachteile mit sich bringen würden. Die Menschen würden dann nämlich noch weniger in die Innenstädte gehen. Die Innenstädte würde noch mehr verweisen. Der Leidtragende ist der Einzelhandel und damit die Städte selbst.

Die wirkliche Alternative kann also nur sein, dass es Anreize gibt, auf alternative Antriebskonzepte umzusteigen. Als wir uns kürzlich wegen eines Fahrzeugwechsel nach alternativen Antrieben umgeschaut haben, wurden wir sehr ernüchternd auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Wasserstoffautos gibt es kaum, das Tankstellennetz ist nur marginal verfügbar. Eine Großstadt wie Köln kann lediglich eine Tankstelle vorweisen.

Erdgas und Autogas sind ebenfalls Verbrennungsmotoren, die auf fossile Brennstoffe zurückgreifen. Zusätzlich sind die Fahrzeuge deutlich teurer und gebrauchte Fahrzeuge kaum erhältlich. Hinzu kommt, dass es viele “Selbstbaulösungen” gibt, in die ich als Käufer nur bedingt Vertrauen habe.

Also bleibt noch der E-Antrieb. Auch wenn der Strom mit Braunkohle erzeugt wird, käme den Städten E-Fahrzeuge zu gute, weil die Emissionen verlagert werden. Ökologisch sinnvoll werden E-Antriebe allerdings erst, wenn sie mit Ökostrom betankt werden.

Ein elektrisch betriebenes (gebrauchtes) Fahrzeug ist gut 30% teurer als ein vergleichbarer Diesel. Bei Neuwagen wird dieser Unterschied sogar noch großer.
Eine Auflademöglichkeit wäre zwar innerhalb von zwei Kilometern gegeben gewesen, aber die langen Ladezeiten haben dann doch arg ungute Gefühl hinterlassen.

Als Mieter hatten wir keine Möglichkeit, den Vermieter dazu zu überreden, eine Ladestation in der Sammeltiefgarage einzurichten.

Schlussendlich ist es ein Hybride geworden. Ohne Plugin, weil die Plugins derzeit noch Mogelpackungen sind. Aber es zeigt, dass dem Bürger kaum Möglichkeiten bleiben, auf den Abgasskandal zu reagieren.

Hier muss tatsächlich die Politik aktiver werden und in den Innenstädten Anreize geschaffen werden, damit die Ladeinfrastruktur geschaffen werden kann.

 


 

 

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