Gutenberg.org schließt undifferenziert deutsche User aus

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Auf dieser englischsprachigen Seite findet sich eine Auflistung aller betroffener Bücher.

Es geht um sagenhafte 18 Bücher von den Autoren Heinrich Mann, Thomas Mann und Alfred Döblin, weswegen das US-Portal Gutenberg.org alle deutschen Nutzer mittels einfachem Geoblocking über die IPv4-Adrsse ausschließt. Warum ich das technische Detail nenne? Weil das Geoblocking durch recht simple Methoden umgangen werden kann.

Mit der Keule …

In Deutschland werden Kunstwerke durch das Urheberrecht 70 Jahre lang nach dem Tod des Künstlers geschützt. Und die sind bei 18 Werken der drei genannten Autoren noch nicht vorbei. Das interessiert us-amerikanische Anbieter recht wenig.

Und nun ist ein Rechtsstreit entbrannt, (der noch anhält) und der Hoster hat infolgedessen die deutschen User kurzerhand ausgeschlossen (anstelle die 18 fraglichen Werke zu entfernen). Hier geht zum Urteil im PDF-Format.

Welche Bücher im Detail betroffen sind, findet sich auf der englischsprachigen Seite des Projekts.

Nun erwartet die User ein Berufungsverfahren und die übliche Juristerei. Bis dahin umgeht man das Geoblocking einfach (der Tor-Browser reicht aus) oder meidet die Seite und widmet sich den Alternativen.

Die Alternativen

Nicht davon betroffen ist das deutsche Projekt Gutenberg, das bekanntlich bei Spiegel Online (gutenberg.spiegel.de) gehostet ist und nur bedingt kostenfrei die E-Books anbietet. Die Homepage ist von Werbung durchzogen und die gesammelten Werke auf einem USB-Stick kosten dann doch fast 40 Euro, was ich persönlich recht viel finde, dafür dass die Bücher gemeinfrei erhältlich sein sollten.

Eine bessere Alternative bietet das Lesen auf dem Kindle, denn viele deutsche Klassiker gibt es als kostenfreie E-Books bei Amazon. Allerdings ist das Angebot beschränkt auf gut 370 Bücher, auch wenn zahlreiche lesenswerte Klassiker dabei sind.

 

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