Adobe Creative Cloud Installation hängt

adobe-creative-cloud-screenAdobe hat sicherlich sehr gute Softwarepakete im Angebot, mit denen es Spaß macht zu arbeiten. Nur spricht uns die Preispolitik nicht so wirklich an, aber dazu später mehr. Wir hatten nämlich die Gelegenheit, mit einem zwei Monats-Test die Lightroom-Versionen CC und im normalen 7-Tagestest für Jedernann Lightroom Classic zu testen. Bevor wir den Test aber starten konnten, kam es prompt zu Problemen während der Installation.

Installationsprobleme

Bei der Installation von Lightroom bemängelte das Installationsprogramm, dass wichtige Programmbestandteile fehlen. Was auch immer damit gemeint war. Weder die Adobe Fehlermeldung noch die Hilfe auf Adobe konnte hier weiterhelfen. Wir haben vermutet, dass eventuell zur Installation der Lightroom-Versionen die aktuellste Version der “Adobe Creative Cloud-App” installiert sein muss.

Auf unserem System befand sich noch eine ältere Version, die sich allerdings nicht mehr aktualisieren ließ, da nicht mehr mit dem 64-bit-Betriebssystem macOS Catalina (10.15) kompatibel.

Also haben wir zuerst die alte Version deinstalliert und die neuste von der Homepage heruntergeladen. Leider kann man die Software nicht vollständig herunterladen, sondern nur einen Installer. Vollständige Programmpakete lassen sich nur von den Hauptprogrammen installieren und nicht von den Hilfsprogrammen. Warum auch immer.

Die Crux bei dem Installer: Die Installation hing während des Downloads. Zuerst bei 55% und später bei 25%. Wer im Netz nach “Adobe Installation hängt” sucht, wähnt sich in bester Gesellschaft vieler anderer User, bei denen das Problem auftritt. Interessanterweise sowohl unter Windows als auch unter macOS.

Natürlich führen die Suchergebnisse auch zur Adobe-Hilfe, aber jegliche vorgeschlagenen Maßnahmen schlugen fehl.

Was am Ende half?

Etwas versteckt auf der Homepage findet sich das “Adobe Creative Cloud Cleaner Tool“, mit dem Programmreste von Adobe-Software aus dem System entfernt werden kann. Die Deinstallationsprogramme von Adobe funktionen nämlich bei unserem Mac nicht und das einfache Löschen des Programm reicht bei Adobe Software nicht aus, damit diese auch wirklich vom System entfernt wurde. Adobe speichert zu viele zusätzliche kleine Dateien während der Installation, die eine andere Installation dann behindert.

Mit diesem Tool konnten wir alle Reste bisheriger Adobe Software aus unserem System entfernen und dann klappte es auch mit der Installation.

Nach dem Test

Nun konnten wir aus der App, die Lightroom-Versionen installieren. Interessanterweise funktionierte dies weder über die Installer-Datei, die wir von der Adobe-Homepage heruntergeladen haben noch funktionierte das komplett von der Adobe-Seite heruntergeladene Softwarepaket. Nur die Installationen aus dieser App heraus waren erfolgreich. Warum auch immer.

Weshalb wir auch nach der Testphase weiterhin mit Lightroom hadern.

lightroom classic absturz
Wer unter macOS 10.15. (catalina) mit Lightroom Classic arbeitet, sieht dieses Absturzfenster öfter

 

  • LR Classic (im Testzeitraum LR 8.4.1) ist relativ instabil und stürzt gerne ab. LR 6 läuft weiterhin sehr stabil auf dem gleichen System.
  • LR Classic ist genauso langsam wie LR 6. Die meisten Funktionen sind nahezu gleichgeblieben. Eine Weiterentwicklung ist für uns als Anwender kaum ersichtlich. Lediglich die Funktionen, die aus LR 6 entfernt wurden (wie z.B. die Kartenansicht) funktionieren nun wieder (solange LR beim Wechsel in diesen Funktionsbereich nicht abstürzt, was aber LR sehr gerne und regelmäßig macht). Allerdings liegt hier die Vermutung nahe, dass diese Funktionen nicht zufällig entfernt wurden. Ein Schelm, wer hier Böses denkt.
  • LR CC ist eine webbasierte Software und alle Fotos müssen in die Cloud geladen werden, um mit dem Programm bearbeitet zu werden. Da wir mittlerweile über 1 TB an Fotos besitzen, müssten wir das nochmals teurere Abo kaufen.
  • LR CC kann nicht die Ordnerstruktur übernehmen, die wir über etliche Jahre aufgebaut haben. Die Fotos werden nach Datum sortiert angezeigt. Leider kommt es bei uns recht oft vor, dass der Zeitstempel nicht korrekt ist und so Fotos wild durchmischt werden. Natürlich könnte man die Fotos nachträglich bearbeiten, aber das käme bei dieser Masse an Fotos einer Sisyphos-Arbeit gleich. Als Tipp für die Entwickler: die Ordnerstruktur automatisch in Alben umwandeln.

Und dafür 150 Euro pro Jahr ausgeben? Das klingt nach einem recht mageren Preis-Leistungsverhältnis. Natürlich bekommt man für den Preis mehr, aber das nutzen wir nicht. Es ist in etwas so, als müsste man für seinen Autokredit mehr bezahlen, weil man auch einen Rasenmäher und einen Trockner mitmietet.

Konkret bietet Adobe ein Abo für 142 Euro pro Jahr an, in dem Lightroom CC und 1 TB Speicher enthalten sind oder man entscheidet sich für das gleiche Geld für Lightroom CC, Lightroom Classic, Photoshop aber nur 20 GB Speicher oder man wählt letztgenanntes Paket mit 1 TB Speicher für 285 Euro pro Jahr. Jedes zusätzliche Terabyte Speicherkapazität kostet weitere 143 Euro pro Jahr.

Nach Rücksprache mit dem Kundendienst, möchte Adobe Lightroom Classic nicht separat anbieten. Diese Software gibt es nur im teuren Paket.

Hier zeigt sich, dass Adobe sich mehr und mehr aus dem Privatkundengeschäft zurückzieht und hauptsächlich professionelle Anwender anspricht. Denn kaum ein Privatmann gibt derart viel Geld im Abo für die gebotene Leistung aus. Dafür nutzen private Hobbyfotografen die Software einfach zu wenig.

Ich denke, der erste Softwareanbieter, der eine ernsthafte Konkurrenz auf den Markt bringt, wird allein mit den verprellten Adobe-Kunden seine Entwicklungskosten wieder reinfahren. Wir hoffen, dass es nicht mehr so lange dauern wird, bis dies der Fall sein wird.

 

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