Covid Positiv

In Fam­i­lien mit kleinen Kindern ist es bei den aktuellen Coro­na-Fal­lzahlen nur eine Frage der Zeit, bis das Virus einen Weg zu den ungeimpften Kindern find­et. Von diesen Kindern hüpft es fröh­lich weit­er über Geschwis­terkinder in die näch­ste Schule. Die aktuelle Sit­u­a­tion scheint ein Parade­beispiel dafür zu sein, was passiert, wenn man das Virus ein­fach machen lässt.

Und so fand das Virus den Weg dann auch zu uns. Ver­mut­lich über die Grund­schule, in der gle­ich mehrere Fälle auf­trat­en. Wir kön­nen uns noch gut an die ersten Wellen erin­nern, in denen sehr viele gesagt haben, dass es im Umfeld kaum Coro­n­afälle zu bekla­gen gab. Wo sind denn die ganzen pos­i­tiv­en Fälle? Mit der vierten Welle sieht es anders aus. Es gibt kaum ein Bere­ich, in dem es keinen pos­i­tiv­en Coro­n­afall gibt.

Mit hun­dert­prozentiger Sicher­heit lässt sich der Weg des Virus in unserem Fall nicht nachvol­lziehen, da Kinder Covid über­tra­gen kön­nen, ohne dass Symp­tome auftreten. Urplöt­zlich trat­en aber bei zwei von drei Kindern Kopf­schmerzen und all­ge­meines Unwohl­sein auf. Einen Tag später zeigte der Schnell­test noch ein neg­a­tives Ergeb­nis, weshalb alle Kinder tags­drauf in die Schule gin­gen. Und prompt wur­den die bei­den Pooltests pos­i­tiv, bei denen die Kinder mit­macht­en, die über Unwohl­sein klagten.

Und prompt war klar, dass meine Erkäl­tungssymp­tome auch auf eine Covid-Infek­tion hin­deuteten. Nach den bei­den pos­i­tiv­en Tests der Kinder habe auch ich Schnell­test und PCR-Test machen lassen, die bei­de bestätigten, dass auch ich pos­i­tiv war. 

Eine Iso­la­tion von drei pos­i­tiv­en Coro­n­afällen ist nur sehr schwierig möglich, so dass die bei­den noch neg­a­tiv getesteten Fam­i­lien­mit­gliedern in den heimis­chen vier Wän­den ohne Lim­it mit den anderen in Kon­takt trat­en. In ein­er kleineren Mit­woh­nung wäre es nur sehr schwierig gewe­sen, eine der bei­den Grup­pen zu isolieren.

Im Gegen­satz zu anderen Wellen musste nicht die kom­plette Fam­i­lie in Quar­an­täne, denn die bei­den nicht betrof­fe­nen waren geimpft. Sie hät­ten sich noch nicht mal testen lassen müssen, was wir aber aus Grün­den der Ver­nun­ft den­noch gemacht haben. Immer­hin bin ich selb­st auch geimpft und wurde infiziert.

Info: Eine Imp­fung schützt nicht zwangsläu­fig vor ein­er Infek­tion, sehr wohl aber vor einem schw­eren Ver­lauf. Wer weiß, wie die Covid-Infek­tion ohne Imp­fung bei mir gewütet hätte.

Das Gesund­heit­samt war zu diesem Zeit­punkt schon vol­lkom­men über­lastet. Wir hat­ten natür­lich schon längst alle informiert, die mit uns in den let­zten bei­den Wochen in Kon­takt waren.

Diese Fam­i­lien haben dann selb­st Tests gemacht, um sicherzustellen, dass sie ohne Infek­tion waren. Um der län­geren Inku­ba­tion­szeit gerecht zu wer­den, haben alle Betrof­fe­nen recht sen­si­bel auf kle­in­ste Anze­ichen von Erkäl­tungssymp­tomen geachtet.

Zur Schule hat­te das Gesund­heit­samt nach ein­er Woche Kon­takt aufgenom­men. Die Klasse hätte kom­plett für eine Woche in Quar­an­täne gemusst. Es waren wohl zu viele pos­i­tive Fälle. Oops. Nun, der Weg, den die Schule gewählt hat­te, dass sich die Kinder drei Mal haben testen lassen, war dann aber auch okay.

Erst danach hat­te das Gesund­heit­samt auch zu uns Kon­takt aufgenom­men, obwohl nicht nicht alle drei pos­i­tiv­en Tests ans Amt gemeldet bzw. noch nicht alle eingepflegt wur­den.

Das Gene­se­nen­z­er­ti­fikat kann ich mir nach über­standen­er Infek­tion über die Inter­net­seite herun­ter­laden. Ein Schnell­test am Ende der Quar­an­täne ist oblig­a­torisch. Wenn ich als Geimpfter früher aus der Quar­an­täne ent­lassen wer­den möchte, kann ich dies mit einem selb­st finanzierten PCR-Test machen, wenn ich fünf Tage symp­tom­frei bin.

Unser Fall zeigt, dass es qua­si kaum möglich ist, bei den aktuellen Frei­heit­en die Kinder nicht dem Virus auszuset­zen. Daheim wird nie­mand dauer­haft mit ein­er FFP2-Maske rum­laufen wollen, so dass es weit­er­hin so sein wird, dass ungeimpfte Schüler irgend­wann mit dem Virus in Kon­takt treten wer­den und dieses dann (meist unbe­merkt) in die Fam­i­lien tra­gen. Über Geschwis­terkinder wird das Virus dann schnell in andere Schulen über­tra­gen und ist ohne Kon­tak­tbeschränkun­gen kaum aufzuhal­ten.

Hier hätte viel schneller Wech­selun­ter­richt stat­tfind­en müssen und die Schulen hät­ten viel inten­siv­er die Lehrer darauf vor­bere­it­en müssen, wie ein­er vierten Welle zu begeg­nen ist. Glück­licher­weise haben viele Schüler (in den weit­er­führen­den Schulen) frei­willig Masken getra­gen (obwohl das Land NRW die Maskenpflicht aufge­hoben hat), so dass in den weit­er­führen­den Schulen das Virus weniger schnell ver­bre­it­et wurde.

Nein, ich möchte kein Entschei­dungsträger sein, aber aus­sitzen hat bei der Coro­na-Pan­demie noch nie viel geholfen. Und nun ist das Kind in den Brun­nen gefall­en und wieder erwarten die Experten einen Höch­st­stand der Welle zu Wei­h­nacht­en.

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