Das Nano Cube

Ein großes und schön bepflanztes Aquarium mit einigen Zierfischen ist durchaus ein Traum. Neben Wasser, Strom und Futter braucht es leider auch Stellfläche. Diese ist in immer mehr Wohnungen knapp, weswegen sich der Trend zum Nano Cube ungebrochen hält.

Der Tierschutz fordert für Zierfische eine Mindestgröße von 54 Litern, die für viele Arten bereits ungenügend wären. Alles darunter wird als Nano Cube bezeichnet. Bis auf Ausnahmen wie Siamesische Kampffische sind Nano Cubes für die Fischhaltung zu klein und eignen sich lediglich als Ablaichbecken oder für die Aufzucht. Die Möglichkeiten für einen Besatz sind also eingeschränkt.

Neben den Wirbeltieren gibt es auch die Wirbellosen. Einige fühlen sich bereits im 20 Liter Nano Cube wohl, wenn dieses passend eingerichtet wird. Es handelt sich z.B. um Zwerggarnelen, Amerikanische Zwergflusskrebse oder einige Schneckenarten.

Passt die Technik in ein Nano Cube?

Ein Heizstab ist klein und passt in jedes Aquarium. Aquarienfilter oder die Beleuchtung wären problematisch? Diese Zeiten sind vorbei, da die Hersteller sich immer mehr auf Nano Cubes einlassen. Demnach sind LEDs im passenden Lichtspektrum für Wasserpflanzen perfekt, da sie sich in jeder beliebigen Größe herstellen lassen.

Bei den Filtern behaupten sich die Schwammfilter mit Luftheber oder kleiner Elektropumpe. Wer einen Hamburger Mattenfilter vor Augen hat, versteht das Prinzip direkt: Der Schwamm bietet eine sehr große Oberfläche. Durch diese wird das Aquarienwasser angesogen. Auf dem Schwamm bilden sich die Bakterienstämme, welche zuerst Ammoniak beziehungsweise Ammonium in Nitrit und dieses in Nitrat umwandeln. Auch letzteres darf sich nicht anreichern, ist aber nicht so giftig. Zumindest werden keine Kleintiere durch die Schwämme angesogen. Außerdem gibt es winzig kleine Modelle, die sich selbst im Nano Cube hinter einigen Pflanzen verstecken lassen.

Gerade für Zwerggarnelen eignen sich Schwammfilter, da sich auf den Schwämmen Kleinlebewesen ansiedeln. Zwerggarnelen werden ihren Schwammfilter deswegen als Weidegrund verwenden.

Bleibt die Wasserqualität im Nano Cube stabil?

Je größer das Aquarium, umso stabiler fährt es ein. Im Gegenzug wäre das Nano Cube sehr instabil und als Folge treten regelmäßig schwere Schwankungen der Wasserwerte auf? Genau deswegen wäre neben dem Schwammfilter der regelmäßige Wasserwechsel sehr wichtig. Genau hier ist das Nano Cube klar im Vorteil. Selbst bei einem 40 Liter Nano Cube lässt sich ein Ansaugschlauch bis auf passende Tiefe in das Aquarium hängen, um das Wasser in einen 20 Liter Eimer laufen zu lassen. Saugt der Schlauch Luft, fließt das Wasser nicht weiter und der Eimer läuft nicht über. Der geringere Wasserverbrauch spart Zeit und Kosten.

Wer den Wasserwechsel wenigstens wöchentlich mit rund 50 % durchführt und gutes Wasser nachfüllt, stabilisiert sein Nano Cube. Genau wie in anderen Aquarien ist eine übermäßige Fütterung oder ein Überbesatz zu vermeiden. Außerdem soll zu einer Stelle eine dichte Bepflanzung sein, welche als Rückzugsort dient, aber auch Nitrat aus dem Wasser zieht und dieses stabilisiert.

Ideen für das Nano Cube

Bei den Zwerggarnelen gibt es verschiedene Zuchtformen wie Red Fire, Bloody Mary, Sakura, Bienengarnele, Rote Tigergarnele oder aber Yellow Fire, Orange Sakura und die Mandarinengarnele, die auf dunklem Bodensubstrat richtig zur Geltung kommen. Es gibt auch blaue oder schwarze Zuchtformen, welche auf hellerem Bodengrund gut wirken.

Unter den Amerikanischen Zwergflusskrebsen sind orange CPOs (externer Infolink) auf dunklem Bodengrund der Klassiker. Diese kleinen Zwergflusskrebse haben mit begrenzter Kraft weniger die Möglichkeit, die Bepflanzung auszureißen oder zu zerkleinern. Wenn andere Aquarienbewohner gerne mal ausbrechen, dann ist bei Krebsen noch intensiver auf eine dicht schließende Abdeckung zu achten

Besonderheiten der Wirbellosen

Im Gegensatz zu den Wirbeltieren bauen Wirbellose ihr Blut nicht mit Eisen, sondern Kupfer auf. Dieses hat jedoch die Besonderheit, dass sie auf Kupfer extrem empfindlich reagieren. Wer noch alte Kupferrohre für die Wasserversorgung verlegt hat, bringt seine Wirbellosen mit jedem Wasserwechsel um. Genauso ist in vielen Pflanzendüngern Kupfer enthalten oder die neugekauften Pflanzen haben Bleigewichte. Wirbellose sind allgemein gegen Schwermetalle, aber auch Weichmacher in Kunststoffen und andere Giftstoffe besonders empfindlich.

Es wäre also einmal die Beschaffenheit des eigenen Frischwassers zu prüfen. Wenn dieses nicht perfekt ist, kann vielleicht ein Wasseraufbereiter für Wirbellose helfen. Wenn das Wasser komplett ungeeignet ist, lässt es sich durch eine Osmoseanlage filtern.

Bereits beim Einsetzen der Zwerggarnelen oder Krebse ist viel Geduld notwendig. Während Zierfische mit ihrem Transportbeutel zur Temperaturanpassung einfach auf dem Aquariumwasser schwimmen, sollten die Wirbellosen mit etwas vom enthaltenen Beutelwasser zuerst in einem Eimer an das Aquarium gewöhnt werden. Über mehrere Stunden sollte die drei- bis fünffache Wassermenge des Aquariums durch einen Schlauch in den Eimer tropfen. Der Schlauch muss also einen Sperrhahn haben oder abgeknickt werden.

Wirbellose sind perfekt für das Nano Cube

Wer auf die Besonderheiten der Zwerggarnelen oder Amerikanischen Zwergflusskrebse achtet, hat viel Freude an diesen. Das Nano Cube passt in jedes Kinder- oder Hobbyzimmer und wird zum interessanten Zeitvertreib. Während Zwerggarnelen gerne in einer Gruppe leben, fühlen sich CPOs auch als Pärchen wohl, sogar im Nano Cube ab 30 Litern. Wer eine geringere Besatzdichte wählt, kann die Einzeltiere umso besser kennenlernen, da diese sich freier bewegen.

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