Der Behindertenparkplatz befindet sich außerhalb der Toranlage. Von dort gelangt man ebenerdig zur Kasse. Hier sind die Wege mit feinem Split ausgelegt. Wer kleine Lenkräder hat, wird hier eventuell öfters hängenbleiben. Wer auf zwei Rädern fahren kann, kommt gut weiter. Auch gibt es an manchen Stellen Kopfsteinpflaster.
Die Kirche ist gut für Rollstuhlfahrer zu erreichen, etwas mehr Probleme bereitet das Schloss. In das Schloss gelangt man über einen Nebeneingang auf der rechten Seite. Dort befindet sich eine Klingel. Etwas überrascht wurde ich vom Museumswärter von der Aussage, dass elektrische Rollstühle nicht ins Schloss dürfen.
Ich kann nur erahnen, was der Grund dafür ist: Es gibt einen Plattformlift für eine Treppe am Anfang des Rundgangs. Vermutlich wurde in der Vergangenheit das maximal zulässige Gesamtgewicht des Lifts überschritten, als ein großer Elektrorollstuhl hochgefahren werden sollte. Der Lift ist prompt stehengeblieben und es bedurfte einer Rettungsaktion der hiesigen Feuerwehr, um den Rollstuhlfahrer zu befreien. Das war offensichtlich ein derart traumatisches Erlebnis, dass Elektrorollstühle seither generell verboten wurden. Dass ein e-motion und ähnliche Antriebe überhaupt nicht mit solchen Rollstühlen vergleichbar sind, ist jemanden nur schwer zu vermitteln, der sich mit der Materie nicht auskennt. Deshalb muss unbedingt vorher angerufen werden, wer mit einem größeren Elektrorollstuhl anreist.
Es kann nämlich nicht jeder Rollstuhlfahrer sich in einen manuellen Rollstuhl umsetzen und schon gar nicht immer Begleitpersonen dabei, die den Rollstuhl dann durch die Anlage schieben können. Leider findet sich dazu keinerlei Hinweis auf der Webseite!
Innerhalb des Schlosses ist der Rollstuhlfahrer auf den Holzböden sehr zu hören, da diese sehr laut und vernehmlich knarzen, so dass alle Museumsbesucher auf mich aufmerksam wurden. Nun, egal, das muss man aushalten können. Etwas problematischer sind die Schwellen zwischen den einzelnen Türen. Diese sind teils recht hoch, weshalb ich sie oftmals lieber Rückwarts überwunden habe.
Es ist eben ein altes Gemäuer und wurde zu einer Zeit gebaut, in der es keine Rollstuhlfahrer gab.
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