Der Antragswahn bei der Deutschen Rentenversicherung. Teil 03

Und weit­er geht es mit dem Antrag auf KFZ-Hil­fe und dem Reha-Antrag bei der DRV. Die Ver­fahren ziehen sich wie Gum­mi und ich wer­den immer wieder vertröstet. Aber weit­er im Zeit­strahl.

27. Januar: Das erste Gutachten

Das Gutacht­en wurde durchge­führt. Nach Aus­sage vom Gutachter bewil­ligt er sowohl die Fahrhil­fen als auch die Reha. Außer­dem möchte er ins Gutacht­en schreiben, dass ich sowohl mit Fahrhil­fe als auch mit der Ped­a­lerie fahren kann.

Meine Prog­nose: Er benötigt zehn Tage für das Gutacht­en. Eine Woche wird es brauchen, bis es bei der DRV ankommt und eine weit­ere, bis es beim Sach­bear­beit­er lan­det. Dann zwei Wochen für die Bear­beitung und nochmals eine Woche für die Postzustel­lung. Mal schauen, ob bis zum 14.03. tat­säch­lich eine Antwort eingetrudelt ist.

02. März: Reha-Bewilligung

Die Reha wurde genehmigt. Nach so langer Zeit eine erfreuliche Nachricht. Gestellt habe ich den Antrag am 23.08 des Vor­jahres. Das waren 138 Arbeit­stage oder 28 Wochen oder knapp sieben Monate oder ein­fach nur über ein halbes Jahr.

Allerd­ings wurde nicht die Wun­sch-Rehak­linik aus­gewählt. Gle­ichzeit­ig funk­tion­ieren die Online-Dien­ste der DRV nicht. Es erscheint lediglich eine Fehler-Seite. Es ist mir unver­ständlich, wie ein solch­er Online-Dienst der­art ver­murkst sein kann. Es gibt kaum einen Tag, an dem ich mich fehler­frei dort anmelden kon­nte. Hier muss die DRV ein­deutig nachbessern.

Aus diesem Grund ist es mir erst am Woch­enende möglich, die DRV auf mein Wahlrecht bezüglich der Reha-Klinik aufmerk­sam zu machen. Meine Wun­schk­linik ist zwar 100 km weit­er ent­fer­nt, ist aber auf meine Erkrankung spezial­isiert.

Ich bin nun ges­pan­nt, wie lange die andere Abteilung der DRV brauchen wird, um meine KFZ-Umrüs­tung zu bew­erten.

15. März: Wunsch-Klinik

Meinem Wun­sch wurde entsprochen und es kam der Bescheid, dass die Klinik geän­dert wird.
Sehr löblich, dass nun die eige­nen Online-Dien­ste genutzt wer­den, denn diesen Brief bekam ich ins ePost­fach. Das macht die Kom­mu­nika­tion erhe­blich kom­fort­abler. Hier scheint die DRV an der Zuver­läs­sigkeit gear­beit­et zu haben.

16. März: Nachfrage Nr. 6

Wenn die Reha-Abteilung das Gutacht­en erhal­ten hat, so sollte das doch auch die KFZ-Abteilung gel­ten. Also habe ich bei der Hot­line der DRV angerufen und mich nach dem Stand der KFZ-Umbaut­en erkundigt. Im Sys­tem kon­nte der Ser­vice-Mitar­beit­er kein­er­lei Infos find­en, wie der Stand der Dinge ist und musste sich erst durch das Sys­tem fra­gen. Er brauchte dazu eine gute Stunde und hat­te mich zurück­gerufen. Hier war ein hil­fs­bere­it­er Mitar­beit­er in der Leitung gewe­sen.

Lei­der hat der sozialmedi­zinis­che Dienst weit­er­hin seine Ver­ant­wor­tung von sich geschoben und möchte nun auf den Ent­las­sungs­brief der Reha warten, bis der KFZ-Umbau genehmigt wer­den kann. Welch ein Wahnsinn, wie die DRV sich windet, um den Antrag zu bewil­li­gen.

18. März: Sozialgericht

Ich habe mich bei unter­schiedlichen Stellen erkundigt, ob das Vorge­hen der DRV zuläs­sig ist. Da mir die DRV zum Antrag auf den KFZ-Umbau bish­er so gut wie keine Nachricht­en zuge­sandt hat, ste­he ich ein wenig im Regen. Aus diesem Grund, habe ich mich dazu entschlossen, das Sozial­gericht einzuschal­ten. Mit­tler­weile ist der Antrag ein Jahr her und die DRV hat sich in kein­ster Weise dazu geäußert, weshalb sie sich der­art dage­gen sträubt, den KFZ-Umbau zu finanzieren. Aus diesem Grund habe ich beim Sozial­gericht eine Untätigkeit­sklage ein­gere­icht, deren Ein­gang mir am 29.03. bestätigt wurde.

Anmerkung: Vor dem Sozial­gericht beste­ht keine Anwalt­spflicht. Jed­er kann form­los Klage ein­re­ichen. Form­los heißt, dass es kein­er­lei For­mu­la­re gibt, die man aus­füllen muss. Es reicht, wenn man sein Anliegen in einem Brief for­muliert und an das Gericht sendet.

27. März: Verzögerung

Ich erhalte Son­ntags die Info, dass eine neue Nachricht im ePost­fach der DRV vor­liegt. Wie kann das sein? Es wer­den die Mitar­beit­er der DRV wohl keine Son­der­schicht­en am Woch­enende durch­führen? Hat das Sozial­gericht sich schon bei der DRV gemeldet? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber die DRV hat mir nun schriftlich mit­geteilt, dass die auf den Ent­las­sungs­brief der Reha warten möchte.

22. Mai: Unterlagen

Warum benötigt die Reha-Klinik nur so lange, um den Antrag zu bear­beit­en? Nach mehreren Ver­suchen habe ich das Auf­nah­me­team erre­icht und kon­nte den Grund in Erfahrung brin­gen, weshalb es zu ein­er Verzögerung kommt. Die DRV hat die medi­zinis­chen Unter­la­gen noch nicht an die Klinik versendet. Also habe ich dort darum gebeten, dass doch bitte drin­gend die Unter­la­gen an die Klinik gesendet wer­den sollen.

Zwei Wochen später kon­nte man mir in der Klinik nicht sagen, ob die medi­zinis­chen Unter­la­gen einge­gan­gen sind. Man wolle suchen. Schlussendlich wurde nach ein­er weit­eren Anfrage zwei Wochen vor dem Auf­nah­me­ter­min doch tat­säch­lich die Anmelde­un­ter­la­gen zuge­sandt. Erst jet­zt ist es gewiss, dass die Reha-Maß­nahme durchge­führt wer­den kann. Was für ein Marathon.

Damit war der Fall aber noch nicht been­det, denn die KFZ-Umrüs­tung war damit immer noch nicht bewil­ligt. Wie es weit­erg­ing, schildere ich im näch­sten Beitrag.

Es heißt, wer mit ein­er chro­nis­chen sel­te­nen neu­ro­muskulären Erkrankung lebt, muss für diese selb­st zum Experten wer­den. Es gibt aber auch viele Über­schnei­dun­gen zu anderen Erkrankun­gen, weshalb ich alle Beiträge, die im Zusam­men­hang mit mein­er Erkrankung ent­standen, auf ein­er eige­nen Seite zusam­mengestellt habe. Dort beschreibe ich nicht nur den Weg zur Diag­nose und wie sich die CMT äußert, son­dern auch, wie ein Schwer­be­hin­der­tenantrag beantragt wird, welche Stolper­steine der All­t­ag und die Beruf­swelt für behin­derte Men­schen bere­i­thält und ich gehe das ganz große The­ma Hil­f­s­mit­tel an. Wie finde ich das passende Hil­f­s­mit­tel und wie beantrage ich es?

Zu mein­er Über­sicht.

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