Der Bose QuietComfort 45

Die Bose-Kopf­hö­rer wer­den mit einem sta­bi­len Case gelie­fert und lie­gen dort gut geschützt drin­nen. Für ein Kopf­hö­rer die­ser Preis­klas­se erwar­te ich nichts ande­res. Neben dem Case befin­det sich ein USB-C-Lade­ka­bel und ein Mini­k­lin­ken-Ste­cker zum direk­ten Anschluss an ein ent­spre­chen­des Gerät. Das Case bzw. die Auf­be­wah­rungs­box ist rela­tiv kom­pakt und passt so auch in klei­ne­re Rück­sä­cke. Im Gegen­satz zu sei­nen klei­ne­ren Brü­dern kön­nen die Ohr­mu­scheln nach innen geklappt wer­den.

Die Bedien­knöp­fe sind gut erreich­bar und nicht zu klein aus­ge­fal­len, so dass auch kräf­ti­ge Män­ner­hän­de in der Lage sind, einen Knopf bzw. Schal­ter zu tref­fen. Die Stan­dard-Bedie­nung ver­läuft recht intui­tiv, für die Funk­ti­on der Son­der­knöp­fe hilft ein Blick in die Bedie­nungs­an­lei­tung.

Die Kopf­hö­rer wer­den zwar als Over Ear ver­kauft und haben auch eine ent­spre­chen­de Ohr­mu­schel, aller­dings ist die­se für mei­ne Ohren deut­lich zu klein, so dass es sich eher um On-Ear-Kopf­hö­rer han­delt. Die Ohr­mu­scheln sind ange­nehm gepols­tert und lie­gen gut auf den Ohren auf, ohne zu drü­cken. Auch nach län­ge­rer Tra­ge­zeit tra­ten bei uns kei­ne Pro­ble­me auf.

Nach dem Ein­schal­ten mel­det sich eine kur­ze Musik und anschlie­ßen­de eine weib­li­che Stim­me, die mit­teilt, wel­chen Lade­stand der Kopf­hö­rer hat (Apple sei dank wird der Kopf­hö­rer vor­ge­la­den aus­ge­lie­fert. Unse­rer hat­te einen Lade­stand von 60% und wir konn­ten direkt los­le­gen). Anschlie­ßend ver­mel­det die Stim­me, mit wel­chen Gerä­ten der Kopf­hö­rer ver­bun­den ist bzw. dass er zum Ver­bin­den bereit ist.

Der Ein­schal­ter befin­det sich im ein­ge­schal­te­ten Zustand der Kopf­hö­rer in der Mit­tel­po­si­ti­on. Wird er wei­ter nach außen gedrückt, gehen sie in den Ver­bin­dungs­mo­dus. Sucht man nun auf sei­nem Smart­phone nach den Kopf­hö­rern, ver­bin­den sich die Gerä­te ohne Pro­ble­me. Zumin­dest bei iOS kommt anschlie­ßend der Hin­weis, dass eine App ver­füg­bar ist und man wird direkt zum App­s­to­re wei­ter­ge­lei­tet. Dort kann dann die App „Bose Music“ her­un­ter­ge­la­den wer­den. Die „Bose Con­nect“ App funk­tio­niert mit die­sen Kopf­hö­rern nicht.

Telefonfunktion

Die­se Kopf­hö­rer kön­nen auch als Head­set ver­wen­det wer­den. Das bie­tet sich natür­lich an, wenn sowie­so Mikro­fo­ne ein­ge­baut sind, um die Umge­bungs­ge­räu­sche auf­zu­neh­men. Wir haben ein paar Tests durch­ge­führt und die Funk­ti­on funk­tio­niert erstaun­lich gut. Auch bei Mee­tings, die über das Han­dy geführt wer­den, kön­nen die­se Kopf­hö­rer mit guter Qua­li­tät ein­ge­setzt wer­den.

Über die App kann ein­ge­stellt wer­den, wie laut die eige­ne Stim­me in den Kopf­hö­rern gehört wird. Das ist sehr wich­tig, da es sehr gewöh­nungs­be­dürf­tig ist, wenn man beim Reden die Stim­me nur von Innen und nicht über die Ohren hören kann.

In der App über Ein­stel­lun­gen (der Kopf­hö­rer muss ver­bun­den sein und dann über das Rad in der obe­ren Ecke die Ein­stel­lun­gen öff­nen) – Vor­ein­stel­lun­gen – Eige­ne Stim­me die Opti­on öff­nen. Dort hat man dann die Wahl zwi­schen Hoch, Mit­tel, Nied­rig und Aus. Lei­der kann die Laut­stär­ke nicht stu­fen­los ein­ge­stellt wer­den.

Musikwiedergabe

Das wich­tigs­te bei den Kopf­hö­rern ist natür­lich die Musik­wie­der­ga­be. Ein gro­ßes Man­ko fällt sofort aus. In der App befin­det sich kein Equa­li­zer. Dadurch, dass iOS eben­falls kei­nen Equa­li­zer zur Ver­fü­gung stellt, kann am Klang nichts ver­än­dert wer­den, solan­ge die Apps das nicht kön­nen. Erstaun­lich, dass Ama­zon Music auf Platz zwei der meist­ge­nutz­ten Strea­ming Diens­te steht, aber die App kei­nen Equa­li­zer besitzt. Alle ande­ren wie Spo­ti­fy oder Deezer sind da schon wei­ter. Mit Equa­li­zern kann man näm­lich einen deut­lich bes­se­ren und sat­te­ren Sound aus den Kopf­hö­rern her­aus­kit­zeln. Wem krei­det man dies nun an? Bose, Ama­zon, Apple? Der User darf ent­schei­den.

Um irgend­wie die Wie­der­ga­be von Musik beur­tei­len zu kön­nen, hilft es ande­re Kopf­hö­rer zu haben, die gegen den „Quiet­Com­fort 45“ antre­ten. Da unse­re Mit­tel beschränkt sind, kön­nen wir nicht auf einen unend­li­chen Fun­dus zurück­grei­fen und las­sen den Kopf­hö­rer gegen den „Bose Sound­Link II“ und den Cage von Teu­fel antre­ten, auch wenn wir damit ein wenig Äpfel mit Bir­nen ver­glei­chen.

Es kommt natür­lich auch ganz dar­auf an, was gehört wird. Es macht einen Unter­schied, ob man das kom­plet­te Fre­quenz­band der Klas­sik oder den dump­fen und sat­ten Bass des House hören möch­te. Am Ende muss der Kopf­hö­rer ein Gesamt­pa­ket ablie­fern, das in sich stim­mig ist. Es sei noch gesagt, dass ich kein audio­phi­ler Vir­tuo­se mit einem abso­lu­tem Gehör bin, son­dern ich ver­ste­he mich als Hörer mit soli­den Ansprü­chen an die Klang­qua­li­tät. Wenn ich den Teu­fel mit dem Sound­link ver­glei­che, so sind sich die bei­den rela­tiv ähn­lich, mit einem klei­nen Vor­teil in Rich­tung des Sound­link.

Wenn ich nun die glei­chen Songs mit dem Quiet­Com­fort anhö­re, so offen­ba­ren sich voll­kom­men ande­re Klang­wel­ten. Der Sound ist viel sat­ter und irgend­wie voll­stän­di­ger. Das Gesamt­bild hört sich deut­lich bes­ser an, so dass sich in einem direk­ten Ver­gleich der Sound der ande­ren bei­den auf ein­mal etwas ble­chern anhört. Dies gilt im Übri­gen nicht nur für Musik, son­dern auch für Hör­bü­cher bzw. ‑spie­le. Auch bei die­sen hören sich die Stü­cke deut­lich stim­mi­ger an. Hier gehen die Plus­punk­te ein­deu­tig an den Quiet­Com­fort.

Geräuschunterdrückung

Quiet­Com­fort hat eine akti­ve Lärm­re­du­zie­rung ( oder Geräusch­un­ter­drü­ckung oder Noi­se can­cel­ling), die mit ver­schie­de­nen Mikro­pho­nen die Laut­stär­ke misst und ent­spre­chend gegen­steu­ert. Wenn nur die Kopf­hö­rer auf­ge­setzt sind, so wird der Lärm nicht voll­stän­dig unter­drückt. Wird jedoch Musik abge­spielt, so ver­schwin­den die Außen­ge­räu­sche nahe­zu voll­stän­dig. Natür­lich sind dem Sys­tem Gren­zen gesetzt, im nor­ma­len All­tag funk­tio­niert dies erstaun­lich gut.

Sehr gut ist der Awa­re-Modus. Die Kopf­hö­rer kön­nen so umge­schal­tet wer­den, dass auch die Außen­ge­räu­sche wie­der­ge­ge­ben wer­den. Die Geräusch­un­ter­drü­ckung wird dadurch nicht nur abge­schal­tet, son­dern die Geräu­sche wer­den aktiv von außen über­tra­gen, so dass man nun bei­des hört. Wer am Bahn­hof oder Flug­ha­fen auf eine Durch­sa­ge ach­ten muss, wird die­sen Modus begrü­ßen.

Stromlos über Miniklinke

Es ist auch mög­lich, die­sen Kopf­hö­rer im aus­ge­schal­te­ten Zustand ganz klas­sisch kabel­ge­bun­den über Mini­k­lin­ke anschlie­ßen. Es ist sozu­sa­gen der „Not­fall­mo­dus“, falls unter­wegs die Akkus der Kopf­hö­rer schlapp­ma­chen oder man schlicht­weg ver­ges­sen hat, ihn auf­zu­la­den. Es ver­steht sich von selbst, dass das Han­dy einen Mini­k­lin­ken­an­schluss haben bzw. der ent­spre­chen­de Adap­ter dabei sein muss. Eben­falls logisch, dass die Geräusch­un­ter­drü­ckung in die­sem Fall nicht aktiv ist.

Hin­weis: Die­ser Kopf­hö­rer wur­de mir vom Her­stel­ler als Test­ge­rät für 67% des Stra­ßen­prei­ses zur Ver­fü­gung gestellt. Dar­an sind kei­ner­lei Bedin­gun­gen geknüpft wor­den, wo und wie ich den Kopf­hö­rer vor­stel­le. 

Info­links: Der Sound­link und der Quiet­Com­fort auf der Bose Web­sei­te.

Fazit

Der Bose Quiet­Com­fort 45 ist ein sehr guter Kopf­hö­rer, der uns in vie­ler­lei Hin­sicht über­zeu­gen konn­te. Die Musik­wie­der­ga­be ist eben­so gut wie die Wie­der­ga­be von Hör­bü­chern oder Hör­spie­len. Der Tra­ge­kom­fort ist gege­ben, die Bedie­nung oft­mals intui­tiv und das Design weiß zu über­zeu­gen. Zusam­men mit dem sat­ten und vol­len Klang ergibt dies einen sehr zu emp­feh­len­den Kopf­hö­rer.

Die­se Ein­bin­dung erfolg­te über Ama­zon Affi­lia­te-Links, d.h. bei einem Kauf über die­sen Link erhal­te ich eine klei­ne Pro­vi­si­on. Auf den Preis hat dies kei­ne Aus­wir­kung.

Wer­bung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert