In unserem Saugroboter-Test 2022 treten vier Saugroboter aus dem Mittelklasse-Sektor gegeneinander an. Uns geht es hauptsächlich um die Saug- und nicht um die Wischfunktion. In diesem Test hat nur der Rowenta diese zusätzlich dabei. Jeden Saugroboter haben wir einzeln getestet und hier auf dem Blog vorgestellt. Nun vergleichen wir die vier Saugroboter und bewerten, wer die Nase vorn hat. Mit dabei sind die Modelle: X‑Plorer Serie 95 Total Care Connect von Rowenta, der eufy RoboVac X8, der Neato D8 und der iRobot Roomba i7. Im Folgenden werden wir der Einfachheit halber nur die Hersteller nennen.
Der Parqours für die Saugroboter ist nicht sonderlich ungewöhnlich. Die Besonderheit ist eher, dass es nur selten vorkommt, dass die Saugroboter alle Zimmer auf einmal saugen können. Ein Feature, das wir benötigen, ist also das nachträgliche Hinzufügen von Räumen bzw. die Möglichkeit, bei Änderungen (wenn z.B. ein Möbelstück umgeräumt wird) flexibel die Karte anzupassen. In unserem Test konnte dies nur der Rowenta und der iRobot.
Auch wichtig, dass wir nicht immer die komplette Wohnung reinigen möchten, sondern manchmal nur einzelne Zimmer oder besondere Zonen. Bis auf den Neato konnten dies die Saugroboter. Dann sollte er nach Möglichkeit leise sein und seine Arbeit zügig und gründlich erledigen. Was sollte man auch sonst von einem Staubsauger erwarten?
Folgend eine Kurzübersicht, in der wir die Hauptmerkmale der Saugroboter gegenüberstellen. So kann jeder die Punkte so gewichten, wie sie für ihn am wichtigsten sind.
Rowenta
eufy
neato
iRobot
Installation
Lautstärke
Kartenerfassung
mehrere Etagen
ja
ja
nein
ja
Wegfindung
Reinigungsleistung
Reinigungsstufen
4
4
2
2
Geschwindigkeit
Support
Der Rowenta hatte anfangs eine recht gute Arbeit geleistet. Allerdings war der Support so langsam und wenig zuverlässig, dass wir uns entschieden haben, das Gerät nicht auszutauschen. In dieser Phase schon Probleme mit der Erreichbarkeit des Supports zu haben, war uns etwas zu heikel.
Enttäuscht waren wir von den Geräten von eufy (Anker) und Neato. Beide Geräte hatten derartig viele Probleme mit der Erstellung der Karte, dass eine vernünftige Reinigung erst gar nicht möglich war. Da mag der Rest überzeugen, aber ohne Karte funktionieren die Roboter nun mal nicht. Zumal oftmals auch der Rest nicht zu überzeugen wusste.
Wir hatten schon mit dem Kobolt von Vorwerk geliebäugelt, aber dann wurde ein iRobot-Gerät massiv rabbatiert, weshalb wir dort zugeschlagen haben. Eigentlich sollte man ja meinen, dass iRobot lang genug im Geschäft ist, um die meisten Kinderkrankheiten behoben zu haben. Leider ist dem nicht so. Also ging auch dieser Saugroboter zurück zum Hersteller.
Als kleine Überraschung kam dann plötzlich der Rowenta X‑Plorer 120 AI in unsere Wohnung und wir bekamen auch hier die Möglichkeit, diesen Saugroboter zu testen. Dieser überraschte uns so sehr, dass wir ihn bis heute behalten und im Einsatz haben. Aus Platzgründen haben wir unseren persönlichen Testsieger nicht in die obere Übersicht eingefügt. Stattdessen hier die Links zu den jeweiligen Einzeltests und unser ganz persönliches Fazit.
- Rowenta 95
- Rowenta 120
- eufy
- neato
- iRobot
Der Saugroboter von Rowenta ist ein guter Vertreter seiner Gattung. Er saugt sehr gründlich und auch die Wischfunktion verrichtet bei einer moderarten Verschmutzung gute Dienste. Die Dokumentation des Geräts und vor allem auch der App hätte deutlich umfangreicher ausfallen dürfen. Das meiste muss der Anwender über Versuch&Irrtum herausfinden. So selbsterklärend ist die Ausstattung nur bedingt. In Summe ein Saug-Wisch-Roboter, den wir empfehlen können.
Bisher hat uns der Saugroboter X‑Plorer 120 AI am besten gefallen (über die Wischfunktion reden wir jetzt einfach nicht, die kann man getrost ignorieren, wir lassen Robi einfach das trockene Staubtuch hinter sich herziehen, das wir regelmäßig reinigen). Die Kartierungsfunktion ist sehr gut, er reinigt gut, ist leise und arbeitet recht zügig. Sehr viel mehr kann man aktuell von einem Saugroboter nicht erwarten.
Wir haben den Saugroboter zwar über eine Aktion günstiger erhalten, aber so ist sein Verhalten nicht akzeptabel. Ohne eine vernünftige Karte ist eine Reinigung kaum möglich. Den Roboter manuell in die zu reinigenden Bereiche zu fahren, ist eher eine Zumutung.
Leider kommt hinzu, dass der Support total überlastet ist (was auch nicht unbedingt für die Qualität der Geräte spricht) und nur sehr zögerlich antwortet. Leider gestaltet sich dadurch auch die Rückabwicklung nur mühsam und alles andere als kundenfreundlich.
Auch der eufy RoboVac X8 ist nicht dauerhaft in unserer Wohnung geblieben und musste den Weg zurück zum Hersteller antreten.
So ist der neato D8 kaum zu gebrauchen. Um einen kleinen Flur von 8 qm und eine kleine Küche mit 10 qm (die qm beziehen sich natürlich auf die freie zu saugende Fläche) muss ich ihn drei Mal losschicken, weil der Flur L‑förmig ist. Leider lässt sich eine solche Reinigung von unterschiedlichen Zonen nicht als „Routine“ festlegen. Zudem ist dieser Saugroboter ausgesprochen laut und die Reinigungsleistung ist nur gut. Zusammen mit den Wegfindungsproblemen ist dieser Saugroboter nicht zu empfehlen.
Der iRobot Roomba i7 ist in der Reinigungsleistung nicht der Beste, aber wenn er täglich unterwegs ist, findet er das Gröbste. Er hat hin und wieder nicht nach Hause gefunden und ist manchmal an unseren besonderen Möbeln gescheitert (z.B. an Stühlen), aber im Großen und Ganzen lief der Saugroboter so wie gedacht. Und je öfter er die Wohnung gereinigt hat, umso eher hat er auch alles gefunden (zumindest im Modus „Überall saugen“). Das doch heftige Anecken an die Möbel war etwas störend.
Der iRobot reinigt am besten in einer sterilen und unbelebten Umgebung. Das konnten tatsächlich bisher alle Saugroboter, die den Weg zu uns gefunden haben. Spannend wird es erst, wenn Leben in die Bude kommt und hier scheitert der iRobot. Er fährt dann sehr diffus durch die einzelnen Bereiche und das gefahrene Muster des Roboters ist etwas merkwürdig.
Hinweis zum Schluss: Auch beim iRobot werden hin und wieder Funktionen nachgereicht, wie z.B. das Verhalten der Statuslichter, die man nun komplett ausschalten kann.
Ideal war auch dieser Saugroboter nicht, weshalb auch er wieder zurückging.
Als kleiner Tipp: Alle Hersteller locken immer wieder mit bestimmten Aktionen. Hier lohnt es sich, die Augen aufzuhalten. Wir haben teils 30% vom Straßenpreis (und nicht von der UVP!) einsparen können. Wer ein wenig den Markt beobachtet, kann im passenden Moment zuschlagen.
Für Geräte aus dem unteren Preissegment haben wir uns bewusst nicht entschieden, weil wir einfach nicht die Kapazität haben, sehr viele Saugroboter zu testen. Auch nehmen wir Abstand von jeglichen China-Produkten, die über die Marktplätze der Onlineshops wie Amazon oder ebay nach Deutschland gelangen.
Als Hinweis zum Schluss: Alle Geräte haben wir als Privatpersonen käuflich erworben. Es handelte sich nicht um Testgeräte der jeweiligen Hersteller. Alle Hersteller gewähren ein 30-tägiges Rückgaberecht, von dem wir Gebrauch gemacht haben. Dies ist kein Werbebeitrag.
Dies ist dann sehr wohl Werbung, da Affiliatelinks zu Amazon. D.h. ich erhalte eine kleine Provision, wenn über diesen Link etwas gekauft wird. Die angezeigten Preise sind die aktuellen Grundpreise. Aktionspreise werden hier nicht angezeigt. Die Saugroboter können also ggf. günstiger sein.
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
Schreibe einen Kommentar