Der Unterschied zwischen einer Muskeldystrophie und einer Muskelatrophie

Es gibt über 800 Erkran­kun­gen, die zur Fol­ge haben, dass sich die Mus­ku­la­tur abbaut. Inner­halb der Erkran­kun­gen gibt es noch zahl­rei­che Unter­ty­pen, so dass die Anzahl unüber­sicht­lich groß ist. Dabei ist eine gesun­de Mus­ku­la­tur ein Wun­der­werk der Natur. Baut sich näm­lich die Mus­ku­la­tur infol­ge einer län­ge­ren Immo­bi­li­tät ab, so kann sie rela­tiv schnell wie­der auf­ge­baut wer­den. Anders bei den Erkran­kun­gen, wo mus­ku­lä­re oder neu­ro­na­le Ursa­chen vor­lie­gen, die einen Abbau der Mus­keln zur Fol­ge haben. Die­ser ist dann irrever­si­bel.

Im all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch spricht man von einem Mus­kel­schwund. Die Anzahl der Mus­kel­zel­len nimmt ab und die betrof­fe­ne Per­son muss mit einer Mus­kel­schwä­che leben. Inner­halb der Erkran­kun­gen gibt es zwei grund­sätz­li­che Unter­schie­de, wie es zu die­sem Mus­kel­schwund kom­men kann.

Wer­den die Mus­kel­zel­len direkt zer­stört, so geschieht dies weil wich­ti­ge Pro­te­ine feh­len, die der Kör­per nicht selbst her­stel­len kann. Meist ist ein Gen­de­fekt Ursa­che hier­für. Es ist zudem nicht mög­lich, die­se Pro­te­ine von außen dem Kör­per zuzu­füh­ren. Bei die­sen Erkran­kun­gen sind oft­mals alle Ske­lett­mus­keln betrof­fen. Nicht sel­ten kommt es bei die­sen Erkran­kun­gen vor, dass die Lun­ge voll funk­ti­ons­tüch­tig ist, die Atem­mus­ku­la­tur sich aber soweit abge­baut hat, so dass eine Beatmung den­noch not­wen­dig wird. Die­ser Vor­gang wird als Mus­kel­dys­tro­phie bezeich­net.

Wer­den hin­ge­gen die Ner­ven zer­stört, die die Signa­le vom Gehirn bzw. Rücken­mark zu den ein­zel­nen Mus­keln trans­por­tie­ren, so wird der Mus­kel nicht mehr bewegt und ver­küm­mert. Im wei­te­ren Ver­lauf der Erkran­kung kann es pas­sie­ren, dass die Mus­kel­zel­len in Gewe­be­zel­len umge­wan­delt wer­den. Des­halb sehen vie­le Betrof­fe­ne recht kräf­tig aus. Bei die­sen Erkran­kun­gen sind oft­mals nicht alle Mus­keln im glei­chen Maße betrof­fen. Es kann sein, dass nur bestimm­te Regio­nen von der Mus­kel­schwä­che beein­träch­tigt wer­den. Die­ser Vor­gang wird als Mus­kel­atro­phie bezeich­net.

Der grund­le­gen­de Unter­schied zwi­schen einer Mus­kel­dys­tro­phie und eine Mus­kel­atro­phie besteht also dar­in, dass im einen Fall die Mus­kel­zel­len zer­stört wer­den und im ande­ren Fall die Ner­ven­bah­nen, die die Signa­le zum Mus­kel trans­por­tie­ren.

Allen(!) Erkran­kun­gen ist gemein, dass die­se unheil­bar sind und dass es kei­ne Behand­lung gibt, die den Mus­kel­schwund rück­gän­gig macht. Je nach Erkran­kung kann der Ver­lauf ver­lang­samt wer­den, aber in kei­nem bekann­ten Fall gestoppt. Ob der Mus­kel­schwund lebens­ver­kür­zend auf den betrof­fe­nen Men­schen wirkt, hängt von vie­len Fak­to­ren ab. Sind Atem­mus­ku­la­tur oder gar der Herz­mus­kel betrof­fen, wirkt sich dies viel eher auf die Lebens­er­war­tung aus, als wenn “nur” die Ske­lett­mus­ku­la­tur betrof­fen ist. Aber auch hier gilt, dass allen Erkran­kun­gen gemein ist, dass eine Pro­gno­se nicht gestellt wer­den kann. Und wenn doch, ist die­se nicht sel­ten falsch.

Es heißt, wer mit einer chro­ni­schen sel­te­nen neu­ro­mus­ku­lä­ren Erkran­kung lebt, muss für die­se selbst zum Exper­ten wer­den. Es gibt aber auch vie­le Über­schnei­dun­gen zu ande­ren Erkran­kun­gen, wes­halb ich alle Bei­trä­ge, die im Zusam­men­hang mit mei­ner Erkran­kung ent­stan­den, auf einer eige­nen Sei­te zusam­men­ge­stellt habe. Dort beschrei­be ich nicht nur den Weg zur Dia­gno­se und wie sich die CMT äußert, son­dern auch, wie ein Schwer­be­hin­der­ten­an­trag bean­tragt wird, wel­che Stol­per­stei­ne der All­tag und die Berufs­welt für behin­der­te Men­schen bereit­hält und ich gehe das ganz gro­ße The­ma Hilfs­mit­tel an. Wie fin­de ich das pas­sen­de Hilfs­mit­tel und wie bean­tra­ge ich es?

Zu mei­ner Über­sicht.

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