Es gibt keine besondere Ernährung für Menschen, die mit einer neuromuskulären Erkrankung leben. Es gibt bekanntlich sowieso ausreichend Mythen und Legenden in der Wissenschaft, die irgendwelchen Lebensmitteln besondere Kräfte andichten oder diese als besonders schädlich anprangert. Es gibt aber sehr wohl einige Aspekte, die neuromuskulär Erkrankte beherzigen sollten. Dafür muss man sich ein wenig mit der Ernährung befassen. Diese kleine Beitragsreihe soll dabei helfen, die zahlreichen Informationen zu bündeln und die für die Erkrankten wichtigen Aspekte herauszustellen
Im Netz liest man es immer wieder. Ich möchte gerne abnehmen, schaffe es aber nicht. Leider gibt es kein Patentrezept, wie Mann oder Frau das Gewicht halten oder gar verringern kann. Ich gestehe, dass ich in der Vergangenheit immer wieder an der Grenze zum Übergewicht mein Körpergewicht plusminus ein paar Kilo gehalten habe, aber immer wieder damit zu kämpfen hatte und habe, dass ein paar Kilos zu viel auf die Hüften kommen, die dann irgendwie wieder runtermüssen.
Mal kommt Weihnachten, mal Ostern, dann hier ein Geburtstag, mal dort eine Hochzeit. Die Gründe für eine Schlemmerei sind vielfältig und den Verlockungen der Lebensmittelindustrie im Alltag müssen ebenfalls irgendwie widerstanden werden.
Was mir hilft …
… sind Programme, mit denen ich meine Energiezufuhr kontrolliere. Dabei lasse ich anfangs alle Ernährungsweisheiten beiseite und nehme die schnöde Physik. Die Energie, die ich meinem Körper zuführe, muss dieser auch irgendwie verarbeiten. Wenn mein Grundbedarf z.B. bei 2.500 kcal liegt, dann versuche ich, mit 2.200 kcal auszukommen.
Wie hoch der eigene Grundumsatz ist, lässt sich gar nicht so einfach ermitteln. Es gibt zwar Labore, in denen dieser herausgefunden wird, es geht aber auch pragmatischer. Man nimmt als Grundlage die Empfehlungen aus der Literatur und schaut, ob man zu- oder abnimmt, wenn man sich entsprechend ernährt.
Diese 200 bis 300 kcal pro Tag weniger lassen die Pfunde nicht purzeln. Das sollen sie auch gar nicht. Der Körper soll sich vielmehr wieder nach und nach daran gewöhnen, mit weniger auszukommen und dabei an die Fettreserven zu gehen.
Für Behinderte gilt: Achtung, denn der Energiebedarf sinkt. Rollstuhlfahrer benötigen ca. 15–25% weniger Energie als Fußgänger. Wer einen E‑Rolli nutzt, verbraucht sogar noch weniger. Wie ärgerlich! Muss aber bei den Betrachtungen berücksichtigt werden.
Ein detaillierter Beitrag zum Energiebedarf eines Muskelkranken.
Ich gebe zu, dass man dafür ein wenig Disziplin braucht und man sich selbst natürlich auch nicht belügen darf. Wenn man dies beherzigt, dann klappt es auch. Der Einstieg: Wer mit dem schnöden Kalorienzählen beginnt, sollte unbedingt ein Ernährungstagebuch führen, in das jede, aber auch wirklich jede Mahlzeit eingetragen wird. Und sei es ein kleines Stück Schokolade.
Und plötzlich wird man merken, dass es wenig hilfreich ist, nach einer Pizza noch ein Nachtisch wie z.B. eine Tafel Schokolade oder abends auf der Couch eine Tüte Chips zu essen. Das Ernährungstagebuch offenbart die großen und kleinen Ernährungssünden des Alltags, die es gilt zu verringern oder in Gänze seinzulassen. Es wird aber auch deutlich, dass ein Burger Unmengen an Energie enthält und so manches Mahl überhaupt nicht sättigt. Solche Lebensmittel gilt es zu entdecken und zu vermeiden.
Wer Abnehmen möchte, muss ein wenig aufpassen. Wer zu schnell abnimmt, nötigt den Körper dazu, seinen Energiebedarf schnell zu decken. Dann bedient er sich zwar auch an seinen Fettreserven, nutzt aber als zweite Möglichkeit die Muskeln. Dort können die Proteine aus den Muskeln als schnelle Energielieferanten dienen, weshalb der Muskelabbau gefördert wird. Lieber langsam und stetig abnehmen als schnell und einmalig.
Eine weitere Besonderheit bei neuromuskulär Erkrankten: Ist der Muskel einmal abgebaut, kann er nicht wieder aufbauen werden. Es mag bei einigen Erkrankungen durchaus möglich sein, Muskeln aufzubauen, aber beim Gros der Erkrankten ist dies nicht möglich. Was weg ist, ist weg. (Übrigens anders als bei Gesunden, die relativ schnell durch passende Übungen den Muskel wieder aufbauen und trainieren können.)
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
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