Ich kann mich noch gut an die Proteste erinnern, die in den 80ern durch Deutschland waberten. Auch in meiner damaligen Schule wurde die Volkszählung sehr hitzig diskutiert. Immerhin resultierte aus den damaligen Protesten das “Recht auf informationelle Selbstbestimmung”. Das Urteil von 1983 des Bundesverfassungsgerichts gilt heute als Wegbereiter des strengen deutschen Datenschutzes. Vermutlich wurde angesichts dieser Proteste in den folgenden Jahren nicht mehr von einer Volkszählung gesprochen, sondern von einem Zensus, der 2011 zum ersten Mal im vereinigten Deutschland durchgeführt wurde.
Gestern startete erneut eine Volkszählung, die sich hinter dem Namen Zensus 2022 verbirgt. Dies ist die zweite Erhebung zahlreicher Daten nach der Erfassung vor 11 Jahren. Ich finde an dieser Volkszählung zwei Dinge sehr interessant.
Ich finde es sehr bezeichnend, dass in unserem analogen Deutschland eine solche Erhebung überhaupt notwendig ist. Denn eigentlich sollten die Daten bei den unterschiedlichen Ämtern erfasst sein. Eigentlich. Deutschland hat aber gar kein zentrales Verwaltungsregister. Und so kann es durchaus vorkommen, dass Menschen in Deutschland leben, ohne gemeldet zu sein, wenn sie sich bei einem Amt abmelden, sich anschließend aber nirgendwo anmelden
Die zweite Auffälligkeit sind die unwahren Behauptungen, die sich angesichts dieses Zensus durch die sozialen Medien schlängeln. Und natürlich wirft die Aussage, dass eine Teilnahme verpflichtend sei, zahlreiche Betrüger auf den Plan. Folgend ein paar Hinweise, die die kursierenden Fake-News entkräften.
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