Dänemark wird von vielen als das Reiseland schlechthin beschrieben. Nachdem wir in Schweden recht schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, zwei Wochen an einem Ort zu verweilen, haben wir uns dieses Mal dazu entschieden, zuerst eine Woche auf Römö an der Nordseeküste und anschließend auf Seeland eine Woche an der Ostseeküste zu verbringen.
Das Problem in Schweden war seinerzeit, dass es kurz vor unserer Ankunft einen ungewöhnlich heißen Sommer gab, der die Wasserspiegel der Seen hat drastisch sinken lassen. So auch der See, der direkt an unserem Haus lag. Dadurch sind die Seen extrem verschlammt. Zusätzlich hat es kurz nach unserer Ankunft angefangen zu regnen. Es war nur wenig Regen, aber ausreichend, um viele kleine Blutsauger zu aktivieren. Dem wollten wir uns diesem Urlaub entgehen.
Eigentlich war geplant, dass der Aufenthalt auf Römö mehr ein Strandbuddelurlaub und der Aufenthalt an der Ostsee der Badeurlaub sein sollte. Es kam aber genau umgekehrt. Der Aufenthalt auf Römö war plötzlich der Badeurlaub und dort würden wir auch wieder hinfahren. Die Insel bietet wirklich viel für Groß und Klein.
Der Aufenthalt an der Ostseite war hingegen von schlechtem Wetter geprägt und die Ausweichmöglichkeiten – also die Schlechtwetteroptionen – waren recht mager und zudem extrem teuer. Es macht eben einen deutlichen Unterschied, ob man den Strand hinter dem Haus nutzen kann, oder ob man Tag für Tag irgendwo hinfahren muss, damit einem die Ferienhausdecke nicht auf den Kopf fällt.
Bei schönem Wetter wäre das Haus im Fjord sicherlich sehr reizvoll. Immerhin war es eine Ferienhaussiedlung, in der auch sehr viele Dänen ihr Ferienhäuschen besaßen oder gar dauerhaft dort wohnten. Ein Besuch auf Seeland können wir also nur bedingt empfehlen.
Die Dänen sind ein wenig kommunikatives Völkchen. Sei es die Ausschilderung zu Touristenattraktionen, Hinweise zu geschlossenen Küchen in Cafés der Touristenattraktionen oder einfach nur Durchsagen an Bahnhöfen, Flughäfen oder Zügen. All das fehlt. Immerhin schaffen es aber Cafébesitzer ein Schild zu installieren, das Kinderwagen und Familien aus ihrem Lokal herausbittet. Falsche Welt.
Dank Navigationsgeräten war diese mangelnde Kommunikation allerdings selten wirklich hinderlich. Wirklich verfranzt haben wir uns nicht.
Übrigens: Ich habe im Vorfeld sehr oft gelesen, dass die Dänen ja nicht hintern Mond leben würden, weil man nach bestimmten Produkten gefragt hat. Das gilt vor allem für Babyprodukte, wie z.B. Babywindeln. Der Durchfall unseres Kleinsten hat unseren Windelvorrat schneller als geplant aufgebraucht. Nun wollten wir Pampers kaufen. Wir waren in drei Supermärkten, bis wir Pampers gefunden hatten (obgleich auch in einer anderen Größe). Ansonsten gab es lediglich hauseigene Billigwindeln zu kaufen.
Auch meine Mini-Deoflasche ging schneller zur Neige als geplant, nachdem der Mittlere meinte, sich ebenfalls damit einzusprühen. In den Supermärkten gab es allerdings nur sehr wenige Deos im Sortiment. Keine Ahnung, was die Dänen als Alternative benutzen.
Was ich damit sagen möchte: Nein, die Dänen leben nicht hinter dem Mond, aber es gibt beileibe nicht die gleichen Produkte in den Supermärkten zu kaufen. Ich habe jetzt nur zwei Beispiele herausgegriffen. Das ist besonders für die interessant, die auf spezielle Dinge angewiesen sind, wie z.B. Babynahrung.
Was uns ebenfalls aufgefallen ist: Gerade in touristischen Ballungszentren sind die Bedienung sehr genervt und verstehen teilweise nur sehr schlecht Englisch. Dafür haben wir nicht so oft die genervten Blicke andere Besucher und Gäste z.B. in Restaurants oder Cafés geerntet, wie wir es z.B. regelmäßig in Deutschland erfahren, wenn man mit drei Kindern dann doch etwas lauter ist. Das Lowlight der “dänischen Kinderfreundlichkeit” war allerdings der Ausschluss von Familien im Café Vivaldi in Naestved, in dem wir erst gar nicht bedient wurden. Das war aber tatsächlich das Negativhighlight, das uns so nicht nochmal begegnet ist.
Alle Beiträge der kleinen Serie “Familienausflug in Dänemark”:
- Tag 1 und 2: Ankunft auf Römö und erste Stranderkundungen
- Tag 3: Nochmal Strand
- Tag 4: Legoland
- Tag 5: Fischereimuseum Esbjerg
- Tag 6: Flut am Strand
- Tag 7 und 8: Wieder Flut und Reise zur Ostsee
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
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