Hindernisse des Alltags #2: Oops UPS

Ich habe von Amazon ein nettes Angebot erhalten, dass ich einen eReader über das Trade-In-Programm einschicke kann, dafür einen Geschenkgutschein und zusätzlich 20% auf das Neugerät erhalte. Wenn ich schaue, wie die eReader bei ebay gehandelt werden (es gibt ja die nette Option, dass ich mir die verkauften Artikel anschauen kann) und berücksichtige, wie hoch die ebay-Gebühren sind, dann kommt es am Ende auf das Gleiche raus. Der Geschenkgutschein allein ist nämlich unterirdisch schlecht. Erst die zusätzlichen 20% machen das Angebot attraktiv.

Im Trade-In-Vorgang habe ich keine Option auszuwählen, mit welchem Paket-Dienstleister ich das Paket an Amazon sende. Mein eReader geht nämlich in ein eigens dafür eingerichtetes Zentrum, in der Hoffnung, dass mein Gerät irgendwann als Refurbished-Artikel wiederverkauft und nicht entsorgt wird. 

Als ich das UPS-Etikett ausgedruckt habe, dachte ich mir noch nichts dabei, bis ich gesehen habe, dass UPS die Abgabeorte in meiner Nähe geschlossen hat. Und das in einem zentrumsnahen Stadtteil von Köln.

Immerhin zeigt UPS seiner Website Fotos von den nächsten Abgabeorten und leider hatten alle Geschäfte, wo ich UPS-Pakete abgeben kann im Umkreis von 2 km keinen barrierefreien Zugang. Eigentlich wollte ich jetzt nicht extra mit dem Auto irgendwo hinfahren, um ein Paket abzugeben. Bei UPS ist es leider nicht möglich, Pakete beim Zusteller abzugeben.

Also habe ich mich an Amazon gewandt, um dort nachzufragen, ob ich nicht über einen anderen Dienstleister die Rücksendung durchführen kann. Hier der verkürzte Chatverlauf:

 

Okay, Sie können nun mit unserem Kundenservice chatten. […]

Ich habe meinen Kindle zum Trade-In angemeldet und ein Eintauschetikett erhalten. Der Versand erfolgt über UPS. Leider sind die Filialen von UPS in meiner Umgebung nicht barrierefrei. Ich bin auf einen Rollstuhl angewiesen und komme leider nicht in die Filialen. Ist es möglich, den Versender zu wechseln?

Bitte entschuldigen Sie die entstandenen Unannehmlichkeiten.
[…] Ich kann da nicht weiterhelfen, ich verbinde sie an eine andere Abteilung. […]

Also wurde ich an das “Amazon Digital Support Team” weitergeleitet.

Bitte entschuldigen Sie die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Leider kann ich diesen Vorgang nicht bearbeiten. Nutzen Sie bitte einen anderen Trade-In.

Was bedeutet das?

Versuchen Sie den Vorgang über Amazon.de/trade-in zu ändern.

Das geht leider nicht.

Dann kann ich leider nicht weiterhelfen.

Ja, klar. Bitte entschuldigen Sie die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Das bedeutet für mich, dass ich entweder eine Person finden muss, die für mich in den Nachbar-Stadteil fährt, um dort das Paket abzugeben oder ich suche eine Filiale im Umkreis von 10 km, um dort mit dem Auto hinzufahren. Fünf oder zehn Kilometer hört sich zwar nicht so weit an, in der Stadt kann dies mit Parkplatzsuche schon einiges an Zeit bedeuten, die ein Rollstuhlfahrer investieren muss, um einfach nur ein Paket bei UPS abzugeben. So sieht die Alltagsdiskriminierung von UPS im Jahre 2023 aus.

Übrigens: DHL ist mittlerweile so clever und kooperiert mit Supermärkten. Die sind in der Regel mittlerweile alle barrierefrei, so dass es dort zu keinen Komplikationen kommt.

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