Kurzurlaub in Duc de Brabant (Niederlande), Teil 2: Ausflugsziele

Dies ist der Folgebeitrag zu unserem Kurzurlaub in Duc de Brabant in den Niederlanden. Im ersten Beitrag haben wir unser Ferienhaus vorgestellt und welche Tücken sich in einem als barrierefrei gekennzeichneten Haus für einen Rollstuhlfahrer ergeben. In diesem Beitrag schauen wir darauf, was man in dieser Region als Ausflugsziel wahrnehmen kann und wie gut ein Rollstuhlfahrer dort zurechtkommt.

In der Nähe des Bungalow-Parks sind die beiden Freizeitparks „De Efteling“ und „Toverland“. Beide Parks haben wir nicht besucht. Diese sind eingeschränkt auch für behinderte Menschen interessant, wobei sich die Parks eher auf jüngere Kinder ausgerichtet haben. Anders als in Deutschland werden behinderte Menschen nicht kategorisch ausgeschlossen, sondern es wird individuell mit Augenmaß entschieden, welche Attraktion genutzt werden kann und welche nicht.

Brabanter Sahara

Im »Nationalpark De Loonse en Drunense Duinen« befindet sich die Brabanter Sahara. Bei Google kann man lesen, dass es einen rollstuhlgerechten Eingang und einen rollstuhlgerechten Parkplatz gibt. Das ist so natürlich quatsch, denn die Wüste bzw. Düne ist generell für einen Rollstuhlfahrer nicht zugänglich. Wie bei einem gewöhnlichen Strand ist der Sand zu tief und die Rollstuhlräder graben sich ein.

Für Kinder ist diese Düne ein hervorragendes Ziel, um ein wenig Buddelfeeling zu bekommen. Wir haben auf dem großen Parkplatz in der Nähe des geschlossenen Restaurants »Landgoed Bosch & Duin« geparkt, auf dem es auch zwei Behindertenparkplätze gab. Von dort gelangt man nur über Treppen auf die Düne herauf. Wer sich rechts in Richtung Westen hält, wird nach ca. 15 Minuten Fußweg einen stufenlosen Zugang zur Düne finden, der auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Zumindest soweit, bis der Sand wieder zu tief wird. Ich hatte mein Vorspannrad mit, aber selbst damit geht es nur ein paar Meter in Richtung Düne. Hier hätte man durchaus einen Steg anlegen können, auf dem gehbehinderte Menschen ein bisschen weiter auf die Düne kommen.

Ein solcher Blick ist für einen Rollstuhlfahrer leider nicht ohne weiteres möglich.

Über einen für Rollstuhlfahrer (und natürlich Fahrräder) gut befahrbaren Weg, kann man die Wüste umrunden. Der Weg führt durch einen kleinen Wald, der ein wenig Urlaubsfeeling im Besucher auslöst.

Safaripark Beekse Bergen

Der Safaripark Beekse Bergen befand sich nur wenige Autominuten von unserem Bungalow entfernt, so dass wir diesem einen Besuch abgestattet haben. Wer seine Schwerbehinderung nicht geltend machen kann, kauft die Tickets direkt online und kann mit diesen auch direkt in den Park fahren. Andernfalls muss man seine Ankunft reservieren, ohne zu bezahlen, damit man lediglich die Plätze bucht. Die eigentlichen Tickets werden dann vor Ort gekauft.

In den Sommermonaten ist der Park sicherlich sehr viel voller, so dass man ohne Reservierung nicht hereinkommt. Wir waren in der Nebensaison im Park, was wir an vielen Ecken merkten. Viele Buden waren geschlossen, ganze Areale regelrecht verweist. In den Restaurants gab es teils nur die Hälfte des üblichen Angebots.

Bei der Einfahrt kommt man zuerst an eine Schranke, die sich auch ohne Ticket öffnet, was wir etwas verwirrend fanden. Einfach draufzufahren, die Schranke öffnet sich automatisch. Anschließend einfach den Beschilderungen für die Behindertenparkplätze folgen. Ja, man muss tatsächlich einmal rundherumfahren (im Park wird der Leser merken, was ich damit meine). Dann kann man am Service Point die Karten kaufen. Wir haben 16 Euro für mich und meine Begleitperson bezahlt, 25 Euro für ein Kind und nochmals 10 Euro, damit wir wieder aus dem Park kommen. Ja, man muss in der Tat ein Ausfahrtticket kaufen, um das Gelände zu verlassen.

Dem Safaripark ist noch ein Spieleland und eine Hotelanlage angeschlossen, die wir nicht genutzt haben. Das Spieleland sah aber auch sehr verweist aus.

Die Fahrt in einem solchen Safaribus haben wir nicht wahrgenommen. Dort bekommt der Besucher zwar etwas mehr über die Tiere erzählt, aber nur wenn er des Niederländischen mächtig ist. Das gleiche gilt im Übrigen auch für die Bootsfahrt.

Der Safaripark scheint eher bei Einheimischen ein beliebtes Ziel zu sein, weshalb nur die rudimentären Infos auf Englisch und Deutsch übersetzt sind. Den Park kann man im eigenen PKW erkunden oder via Boot oder Bus. Eine „Safari“ in einem Jeep kostet extra – bei unserem Besuch 15 Euro pro Person.

Wir haben den Park zuerst im eigenen Fahrzeug, dann mittels Boot und zu Fuß erkundet, und ich denke, dass dies eine gute Möglichkeit ist. Wir sind zum Schluss nochmals mit den gleichen Tickets durch den Park gefahren. Keine Ahnung, ob dies in der Hauptsaison ebenfalls möglich ist. Während der PKW-Safari bleibt man im Auto sitzen und darf an keiner Stelle aussteigen. Für den anderen Teil des Besuchs muss man wieder an den Kassen parken und von dort die weiteren Erkundungen vornehmen. Dies ist auch sehr zu empfehlen, da nicht alle Tiere von der Straße aus zu sehen sind.

Im Großen und Ganzen ein Safaripark, in dem man ganz gut den Tag verbringen kann.

Aus dem eigenen PKW kommt der Besucher den Tieren u.U. sehr nahe.

In der Nebensaison sind viele Areale regelrecht verwaist.

Oertijdmuseum

Beim Oertijdmuseum handelt es sich um ein Naturkundemuseum mit einem Schwerpunkt auf Dinosaurier. Es gibt in der Region noch ein anderes Naturkundemuseum, das sich ebenfalls interessant las, aber unsere Jungs wollten Dinos sehen. Also waren wir in diesem Museum.

Der Innenbereich ist vollkommen barrierefrei. Alle vorhandenen Schwellen wurden mit Minirampen versehen. In der Cafeteria kann es mit großen Elektrorollstühlen etwas eng werden. Im Außenbereich gibt es naturbelassene Wege, die mit einem manuellen Rollstuhl zumindest mit Hilfe bewältigt werden können. Wer fit ist, dürfte hier keine Probleme haben.

Im Innenbereich gibt es einige versteinerte Saurierskelette (oder Repliken davon), die die imposante Größe der ausgestorbenen Tiere verdeutlichen. Es ist ganz gut gemacht, dass die Skelette von oben wie auch von unten zu sehen sind. Als Rollstuhlfahrer kommt man in der großen Halle nicht auf den obersten Steg, wo die Besucher mit den Flugsauriern auf Augenhöhe sind. Der Zugang zur ersten Ebene wird mit einem Aufzug realisiert. Herunter geht es später über eine Rampe.

In der ersten Etage gibt es etwas mehr »Theorie«, wenn kleinere Versteinerungen und Mineralien gezeigt werden. Wieder unten befindet sich das Außengelände in einem kleinen Wäldchen, wo immer wieder Dinosaurier in »Aktion« gezeigt werden.

Hier kann man sich durchaus zwei bis drei Stunden aufhalten. Wer hier die Kinder ein wenig spielen lässt, ggf. sogar länger.

In der großen Halle werden die Riesen der damaligen Zeit gezeigt …

… und viele Flugsaurier in luftiger Höhe.

Solche Dioramen finde ich persönlich immer sehr ansprechend. Leider gab es davon nur wenige zu sehen.

Im Außenbereich zeigen sich viele Dinosaurier in Farbe, aber nicht immer in Originalgröße, was manchmal etwas verwirrend war.

DAF-Museum

Meine Jungs wollten unbedingt noch ins DAF-Museum. Zumindest einer ist sehr autoverrückt, weshalb wir diesen Besuch zwischengeschoben haben. Dadurch, dass das Museum mitten in Eindhoven liegt, kann man diesen Besuch gut mit einer Stadtbesichtigung verbinden.

Vor dem Museum gibt es zwei Behindertenparkplätze. Alle anderen Besucher müssen sich in der Nähe einen Parkplatz suchen. Das Museum selbst hat keinen eigenen Parkplatz. Das Museum ist vollkommen barrierefrei und die einzelnen Etagen lassen sich entweder über Rampen oder Aufzüge erreichen.

Wer mit DAF nichts anzufangen weiß, dem sei gesagt, dass dies ein niederländischer LKW-Hersteller ist, der 1928 gegründet wurde und auf eine entsprechend lange Geschichte zurückblicken kann. Der Konzern baut bis heute unterschiedlichste LKW, hat aber zwischenzeitlich auch PKW produziert und war an zahlreichen Entwicklungen im Militär aktiv.

Im Museum werden sehr viele LKW in allerhand Konfigurationen gezeigt. Vom ganz einfachen LKW bis hin zu diversen Spezialfahrzeugen hier sehr viele Ausstellungsstücke zu sehen. Auch die zahlreichen PKW-Modelle bekommt der interessierte Besucher zu Gesicht.

Es gibt hier und da ein paar interaktive Stationen, die aber leider oftmals nicht funktionieren. In einigen Exponaten konnten sich die Besucher in die LKW setzen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie anders die Sicht aus einem LKW ist.

Auch in diesem Museum ist auffällig, wie wenig Infos auf Deutsch verfügbar sind. Die meisten Informationen wurden nur ins Englische übersetzt.

Es ist schwer zu sagen, wie lange sich Besucher hier aufhalten. Wer ausreichend verrückt nach Fahrzeugen ist, kann hier schon zwei bis drei Stunden verbringen.

DAF hat auch zahlreiche PKW gebaut, die natürlich heutzutage von den Straßen verschwunden sind.

Auch Spezialfahrzeuge sind in dem Museum zu sehen, wie z.B. dieser Militär-LKW.

In dieser Region gibt es noch mehr zu entdecken, was wir aber in Kürze der Zeit leider nicht alles wahrnehmen konnten. Aber wer weiß, vielleicht statten wir der Region einen weiteren Besuch ab.

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