Meine Hilfsmittel: Zwei Jahre mit dem e‑Motion

Ich habe die e‑Mo­tion-Räder der Fir­ma Alber nun seit zwei Jahren im Ein­satz und kann von der ein oder anderen Erfahrung bericht­en. Gle­ichzeit­ig habe ich einen Blick in die Bedi­enungsan­leitung gewor­fen, um zu schauen, wie der Her­steller sich das vorstellt, wie solche Räder genutzt wer­den.

Wie viele Kilo­me­ter ich mit den Rädern gefahren bin, kann ich nicht sagen, da ich zwis­chen­zeitlich Ersatzräder zur Ver­fü­gung gestellt bekom­men habe, als meine eige­nen defekt waren. Anschließend musste ich die Dat­en in der App reset­ten, so dass erst ab dort der Kilo­me­ter­stand in der App mit­gezählt wurde.

Das Gewicht der Räder und damit des gesamten Roll­stuhls ist immer wieder The­ma. Deshalb ein­mal hier die Angaben zu mein­er Ausstat­tung. Der restkraftver­stärk­ende Zusatzantrieb von Alber ist an dem Fal­troll­stuhl Sop­ur Xenon 2 mon­tiert.

Die e‑Mo­tion-Räder haben ein Einzel­gewicht von 7,8 kg. Nach Adam Riese wiegen bei­de zusam­men 15,6 kg. Der Roll­stuhl wiegt 10,5 kg, die dazukom­men. Damit wiegt das Gesamt­paket gut 26,1 kg.

Das Gesam­trad ist nach Schutzk­lasse IPx4 gegen Spritzwass­er geschützt. Das muss es auch, damit der e‑Motion auch im Regen benutzt wer­den kann. Wer einen Blick in die Bedi­enungsan­leitung wirft, kann aber den­noch den Ein­druck gewin­nen, als wären die e‑Motion Schön­wet­ter-Räder. Dort ste­ht z.B.:

Ver­mei­den Sie Fahrten mit dem e‑Motion bei widri­gen Ver­hält­nis­sen, beispiel­sweise bei Sturm, Hagel und in hohem Gestrüpp.

und an ander­er Stelle:

Ver­mei­den Sie Fahrten auf nicht befes­tigtem Unter­grund (z. B. auf losem Schot­ter, im Sand, Schlamm, Schnee, Eis oder durch tiefe Wasserpfützen).

Das zweifel­hafte “Vergnü­gen” auf Schnee und Eis zu fahren, hat­te ich bish­er noch nicht (im Frost schon, aber da war es zum Glück trock­en). Aber ich kann mich schon vorstellen, dass das Fahren Prob­leme bere­it­en kann, da die Räder ein recht hohes Drehmo­ment auf die Straße brin­gen und dann schnell durch­drehen. Dies passiert auf jeden Fall auf Schot­ter­pis­ten, wo es mir schon mehrfach passiert ist. Den­noch bin ich meist irgend­wie weit­ergekom­men.

Auf Sand kann ich dur­chaus fahren, solange ein fes­ter Unter­grund vorhan­den ist. Wenn also auf einem Weg an der Küste sich Sand ange­sam­melt hat, dann kann ich da durch­fahren, auch wenn er etwas tiefer ist. Am Strand geht es natür­lich über­haupt nicht.

Bei Starkre­gen bin ich sehr wohl schon gefahren und den Rädern hat dies nicht geschadet. Natür­lich bin ich dann auch durch Pfützen gefahren, die natür­lich nicht so tief waren, als dass der Antrieb mit dem Wass­er in Berührung kam. Aber den­noch ist sehr viel Wass­er zuerst über mich und dann über die Räder geflossen.

Sehr witzig ist auch fol­gen­der Hin­weis:

Hal­ten Sie beim Fahren auf Gehwe­gen aus­re­ichen­den Abstand (möglichst min­destens eine Roll­stuhl-Bre­ite) zur Bor­d­steinkante.

Ich frage mich schon, wo es solch bre­ite Bor­d­steine gibt. In meinem Umfeld auf jeden Fall sehr sel­ten. Der Hin­ter­grund für den Hin­weis ist wohl klar. Der Reifen kann auch schon mal aus Verse­hen angetrieben wer­den oder er bringt plöt­zlich mehr Kraft auf die Straße, so dass ein Absturz möglich ist. In eine kri­tis­che Sit­u­a­tion bin ich zum Glück bish­er nicht ger­aden, auch wenn ich in Häfen dicht an der Kante ein­er Kaimauer gefahren bin.

Weniger witzig ist das Brechen der Spe­ichen.

Links fehlt die Spe­iche kom­plett. Hier hat­te ich sog­ar den Teil unter­halb des Man­tels ent­fer­nt (die Hülse), weil ich Sorge hat­te, dass der Schlauch beschädigt wer­den kön­nte. Dem ist aber nicht so und es ist rat­sam, diesen Teil nicht zu demon­tieren, da anson­sten immer der Man­tel ent­fer­nt wer­den muss. Auf der recht Seite dann der Bruch ein­er Spe­iche. Die Spe­iche hängt lock­er und zerkratzt den Lack am Antrieb.

Wenn ich unter Last enge Kur­ven fahre, dann höre ich schon das Knarzen, das ver­mut­lich von den Spe­ichen kommt. Dadurch, dass der Antrieb im Durchmess­er recht groß ist, sind die Spe­ichen entsprechend klein und ver­mut­lich auch höher belast­bar. Außer­dem ist die Anzahl der Spe­ichen sehr ger­ing. Ich denke, dass das Rad mehr Spe­ichen ver­tra­gen würde.

Mir sind an einem Rad zahlre­iche Spe­ichen gebrochen. Ein Phänomen, das offen­sichtlich nicht so sel­ten ist, wenn ich mir die Berichte im Netz anschaue. Sehr merk­würdig ist, dass nur ein Rad betrof­fen ist, während das zweite keine Prob­leme bere­it­et. Auch wenn ich das rechte mit dem linken Rad tausche.

Sind Met­al­lur­gen anwe­send? Ist dies ein Ermü­dungs­bruch?

Das Rad funk­tion­iert natür­lich auch dann noch, wenn eine Spe­iche gebrochen ist. Es gibt also keinen Grund zur Panik. Meine Spe­ichen sind z.B. genau vor meinem Urlaub gebrochen, so dass ich län­gere Zeit damit rum­fahren musste. Und das machte das Rad ohne Prob­leme mit. Keine Ahnung, wie viele Spe­ichen brechen dür­fen, bevor es wirk­lich kri­tisch wird. In meinem Fall waren es ins­ge­samt drei. Ich werde in einem späteren Beitrag etwas genauer auf den Bruch der Spe­ichen einge­hen.

Klar, kaum etwas ist per­fekt gelöst. Das gilt auch für die e‑Mo­tion-Räder. Bish­er hat mir der Antrieb sehr gute Dien­ste geleis­tet. Auch in meinem All­t­ag, wo ich sehr oft vor Hin­dernissen ste­he, die ich ohne einen Zusatzantrieb nicht bewältigt bekom­men würde.

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Mit­tler­weile habe ich mir angewöh­nt, den e‑Motion regelmäßig zu pfle­gen. Dazu gehört nicht nur die regelmäßige Kon­trolle des Luft­drucks, son­dern die Fes­tigkeit der Spe­ichen. Ich habe mir dafür einen Spe­ichen­schlüs­sel besorgt, mit dem ich regelmäßig die Spe­ichen kon­trol­liere. Ich habe näm­lich den Ver­dacht, dass wenn die Span­nung bei ein­er oder mehrerer Spe­ichen nach­lässt, die anderen über­lastet wer­den und dann brechen.

Außer­dem reinige ich regelmäßig die Steck­achse und auch die Buchse im Reifen. Dort sam­melt sich immer wieder fein­er Dreck ab. Anschließend wird die Achse frisch geölt.

2 Kommentare

  1. Hal­lo Frank,

    ich suchte nach jemand mit der glle­ichen Roll­stuhl Kon­fig­u­ra­tion, wie ich sie jet­zt ger­ade bekam. Es gibt Unstim­migkeit­en bei der e‑motion Mon­tage. Dies will ich durch dein Foto wider­legen.

    Beim weit­eren Durch­schauen deines Blogs bemerk­te ich, dass du auch eine HMSN hast und nicht Zufall genug, auch ich liebe die Aquar­is­tik.

    Ein net­ter Blog!

    Carsten

    1. Hal­lo Carsten,

      klar kannst Du die Fotos nutzen, um im Sani­haus zu zeigen, wie er am Ende auss­chaut.

      Alles Gute und noch einen schö­nen Rest­son­ntag
      Frank

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