So praktisch dieses Vorspannrad ist, so gibt es auch Nachteile.
Zuerst ein kleinerer Nachteil. Dadurch, dass ich einen Zusatzantrieb verwende, benötigt mein Rollstuhl einen Kippschutz. Dadurch, dass der Rollstuhl vorn angehoben wird, hat der Kippschutz weniger Bodenfreiheit. Im unebenen Gelände setzt dieser dann auch schon mal gerne auf. Dadurch, dass ich mich für diesen Kippschutz entschieden habe (der natürlich eine Sonderausstattung ist), ist es allerdings weniger kritisch, denn dieser ist nicht nur stabil, sondern auch flexibel (im Gegensatz zu dem starren Kippschutz).
Der zweite Nachteil ist deutlich gravierender und betrifft das an- und abkoppeln. Laut Hersteller sollte bei beiden Vorgängen niemand im Rollstuhl sitzen. Beim Ankoppeln kann man das noch ignorieren, beim Abkoppeln hingegen nicht. Das Ankoppeln geht relativ einfach, in dem man einen Wheelie macht. Beim Abkoppeln hingegen lastet ein viel zu großes Gewicht auf den beiden Bolzen, die das Rad in dem Adapter halten.
Wem es möglich ist, der kann versuchen seine Beine links und rechts baumeln zu lassen. Zumindest in meinem Fall entlastet das dieses Gespann in einem ausreichenden Maße, so dass ich das Vorspannrad abkoppeln kann. Besonders praktisch ist dies leider nicht. Ansonsten hilft nur das Umsetzen z.B. in den Kofferraum oder direkt auf den Autositz.
Der dritte Nachteil kommt nur bedingt zum Tragen, denn dieses Vorspannrad hält seine Spur nicht. Andere Vorspannräder halten die Spur auch auf schiefen Ebenen. Das molab-Vorspannrad hat leider den Drang, in Richtung Straße zu fahren, wenn der Bordstein in Richtung Straße abgesenkt ist. Mit viel Gewicht auf dem Gepäckträger kann das manövrieren etwas schwieriger sein. Ich kann mir vorstellen, dass Rollstuhlfahrer ohne Zusatzantrieb einiges an Kraft in den Armen haben müssen, um dem entgegenzusteuern.
Hallo, vielen Dank für den interessanten und detailreichen Beitrag, das gibt wirklich einen klaren Eindruck! PS: Den Maxi-Cosi Halter gab es glaube ich auch für das Quinty Vorsatzrad von Herrn Föhl. Mit besten Grüßen, Christian.
Hallo, vielen Dank für den ausführlichen Bericht!
Besonders die detaillierte Montageanleitung und die Aufzählung der je nach Sicht nicht trivialen Nachteile finde ich besonders wertvoll.
Insbesondere das An-/Abkoppeln nur bei leerem Rollstuhl sind für mich leider das KO-Kriterium, bei allen Vorteilen, die ich auch bei diesem Vorspannrad sehe.
Viele Grüße
Dang
Danke für deinen Bericht zum SmartWheel und zur Aufstellung anderer Vosatzräder.
Ich war selbst unentschieden zwischen dem FreeWheel und dem SmartWheel, habe mir aber im Januar das FreeWheel im Rollistore bestellt. Nach dem Auspacken und der Ansicht einiger YT-Videos ging die Montage an meinem Küschall K-Series denkbar einfach. Nach ein paar Testrunden musste ich nur den Bodenabstand geringfügig anpassen.
Zu deiner Kritik am FreeWheel bezüglich Vor- und Rückwärtsfahren sei gesagt. Das Prinzip des FreeWheel mit der schiefen Lenkachse ist gerade, dass beim Rückwärtsfahren das Rad nach vorne klappt und sich die Konstruktion absenkt, so dass die Rollstuhllenkräder auf dem Boden aufkommen. An- und Abkoppeln erfolgt somit ohne Spannung.
Den nicht vorhandenen Gepäckträger (den’s aber wohl gibt) vermisse ich nicht, da ich das FreeWheel auf allen meinen Wegen außer Haus benutze und in der U-Bahn gerne abkopple, um Rolltreppen zu benutzen und im Zug weniger Platz zu benötigen. Nach der Eingewöhnung komme ich mit dem etwas schwammigen Fahrgefühl gut zurecht. Die Spurhaltung mit der Geradeausführung ist ein zusätzlicher Vorteil des FreeWheel.