Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Nie­mand darf wegen sein­er Behin­derung benachteiligt wer­den.” Dieser Satz wurde am 15.11.1994 in das Grundge­setz geschrieben. Also vor 30 Jahren! Seit jen­em Tag ist es zumin­d­est the­o­retisch ver­boten, Men­schen auf­grund ihrer Behin­derung zu benachteili­gen. Das dies oft­mals nur reine The­o­rie ist, zeigt die Zer­ti­fizierung der UN-Behin­derten­rechtkon­ven­tion im Jahre 2009 bzw. dessen Begutach­tung. Denn noch immer hinkt Deutsch­land in Sachen Wohnen, Arbeit und Schule hin­ter­her und auch bei der Mobil­ität gibt es noch immer sehr viel zu tun (siehe auch diesen Beitrag).

Die Diskri­m­inierung behin­dert­er Men­schen ist noch immer all­ge­gen­wär­tig. Bar­ri­ere­frei­heit ist oft­mals reines Wun­schdenken und die Erwerb­slosen­quote ist deut­lich höher als bei nicht behin­derten Men­schen. Dabei wäre es so ein­fach, Bar­ri­eren zu ver­mei­den, wenn diese nur von Anfang an bedacht wor­den wären.

Selb­stver­ständlich geht es auch schlechter. Vor der Änderung des Grundge­set­zes wur­den auch in Deutsch­land Men­schen mit Behin­derung wegges­per­rt und kon­nten nur in Heimen oder in den Fam­i­lien leben. Ein selb­st­bes­timmtes Leben in den eige­nen vier Wän­den war behin­derten Men­schen lange Zeit vergön­nt. Und auch die “Krüp­pel­grup­pen” als erste Inter­es­sen­ge­mein­schaften sind Geschichte. 

Deshalb sind viele behin­derte Men­schen auch dankbar, dass sie in Deutsch­land leben. Allerd­ings kann ein Land wie Deutsch­land deut­lich mehr machen, wenn denn nur ein poli­tis­ch­er Wille vorhan­den wäre, denn wie schon erwäh­nt, kann eine Bar­ri­ere­frei­heit und Inklu­sion gelin­gen, wenn denn diese Belange direkt von Anfang an berück­sichtigt wer­den.

30 Jahre sind eine lange Zeit, in der viel hätte passieren kön­nen. Und ich hoffe, dass es keine weit­eren 30 Jahre dauern wird, bis endlich die Bedürfnisse der behin­derten Men­schen berück­sichtigt wer­den, von denen im Übri­gen auch nicht behin­derte prof­i­tieren. Mal ganz davon abge­se­hen, dass unser­er Gesellschaft “über­al­tert” und ältere Men­schen gle­ich­falls von ein­er Bar­ri­ere­frei­heit prof­i­tieren bzw. diese zwin­gend benöti­gen.

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