Rollstuhlurlaub in Portugal: Faro

Faro wer­den die meis­ten Tou­ris­ten nur von Flug­ha­fen her ken­nen, denn die­ser ist das “Ein­falls­tor” in der Algar­ve. Faro ist mei­ner Ansicht nach aber auch so einen Besuch wert, denn es ist ein schö­nes klei­nes Städt­chen, in dem Alt auf Neu trifft. Lei­der war mei­ne Fami­lie nicht dazu zu bewe­gen, mich bei die­ser Stadt­tour zu beglei­ten, wes­halb ich die Stadt auf eige­ne Faust erkun­det habe.

Als klei­ne Hil­fe dien­te mir “Visitportugal.com”, wo eine bar­rie­re­freie Rou­te durch Faro emp­foh­len wird. Die­se bin ich nicht eins zu eins abge­lau­fen, son­dern habe mir nur ein paar Punk­te her­aus­g­e­pikt.

In der Alt­stadt von Faro gibt es sehr vie­le klei­ne beschau­li­che Gäss­chen, in denen es neben alten und ver­fal­le­nen Häu­sern auch immer wie­der gut erhal­te­ne Häu­ser gab. Aller­dings ist hier ein sehr gro­bes und löch­ri­ges Kopf­stein­pflas­ter ver­legt, dass ein Vor­an­kom­men sehr müh­sam macht.

Im neu­en Faro gibt es eine gro­ße Ein­kaufs­stra­ße bzw. einen klei­nen Block, in dem es sehr vie­le Geschäf­te gibt. Auch hier fin­den sich wie­der klei­ne Stei­ne, die ich aber eher als Mosa­ik bezeich­nen wür­de, auf dem es sich mit dem Roll­stuhl sehr gut fah­ren lässt. Der Nach­teil an die­ser Ein­kaufs­mei­le ist aller­dings, dass die meis­ten Geschäf­te eine Stu­fe haben, um ins Geschäft zu kom­men. Auch sind die Geschäf­te oft­mals klein und wenig geräu­mig.

Ich habe mei­nen Besuch in Faro genutzt, um mir eine der Markt­hal­len anzu­schau­en, die es in Por­tu­gal hier und da gibt. Die in Faro ist schon etwas grö­ßer und ver­fügt über meh­re­re Arten von Geschäf­ten. Zum einen die Geschäf­te, die immer geöff­net haben, wie Bou­ti­quen oder klei­ne­re Mode­lä­den oder einen gro­ßen Super­markt im Kel­ler­ge­schoß. Hier sieht man sehr vie­le Ein­hei­mi­sche, die hier ihren Ein­käu­fen nach­ge­hen.

Zudem gibt es sehr vie­le Cafés, in denen sich die Ein­hei­mi­schen eine klei­ne Pau­se gön­nen und gesel­lig bei­sam­men­sit­zen.

Inter­es­san­ter fin­de ich aber die Markt­stän­de, an denen fri­sche Waren feil­ge­bo­ten wer­den. All­ge­gen­wär­tig natür­lich fri­scher Fisch, der so schön dra­piert ist, wie man es in Deutsch­land eher sel­te­ner sieht, denn es wer­den auf den Märk­ten die Stel­len des Fischs gezeigt, die die Fri­sche direkt sehen las­sen, aber auch am unap­pe­tit­lichs­ten aus­se­hen. Natür­lich gab es auch Obst und Gemü­se, aber dadurch, dass wir im Herbst in Por­tu­gal waren, war auch die Aus­wahl ent­spre­chend mager.

Es gibt an dem Markt zwar eini­ge Behin­der­ten­park­plät­ze, aber die gesam­te Gegend war recht gut besucht und die Park­plät­ze ent­spre­chend belegt. Ich habe in wenig abseits geparkt und bin dann die 10 Minu­ten zum Markt gefah­ren. Der Markt liegt in Mit­ten eines “stink­nor­ma­len” Wohn­vier­tels, in dem das ganz nor­ma­le por­tu­gie­si­sche Leben zu beob­ach­ten war. 

Mir gefällt sowas und bin gern die klei­nen Sträß­chen ent­lang­ge­fah­ren, immer auf der Suche, wie ich am bes­ten die­se bewäl­ti­gen kann. Denn auch hier gibt es manch­mal zu stei­le Bord­stein­ab­sen­kun­gen oder manch­mal auch kei­ne. Aber selbst in die­ser Stadt haben die Auto­fah­rer es ohne zu mur­ren tole­riert, dass ich auf der Stra­ße gefah­ren bin oder manch­mal auch etwas unor­tho­dox über Kreu­zun­gen, wenn es anders nicht ging.

Bei mei­ner Tour durch Faro gab es immer wie­der Ecken und Kan­ten, an denen ich nicht wei­ter­ge­kom­men bin. Weil ich allein unter­wegs war, konn­te mir auch kei­ner hel­fen. Und so bin ich manch­mal in Wen­de­ham­mern gelan­det, in denen es weder an der Zufahrt noch am Ende irgend­ei­ne Mög­lich­keit gab, auf den Bord­stein zu gelan­gen. Das war aber eher in der Alt­stadt der Fall. Im “neue­ren” Faro gab es immer irgend­wo Mög­lich­kei­ten, auf einen Geh­weg zu gelan­gen. Und sei es, dass ich eine stei­le Bord­stein­ab­sen­kung rück­wärts her­un­ter­fah­ren muss­te. Die Auto­fah­rer hat­ten auch in die­sem Fall gedul­dig gewar­tet.

Es ist also nicht son­der­lich ein­fach, Faro im Roll­stuhl zu erkun­den, aber in mei­nen Augen lohnt sich eine sol­che Besich­ti­gung, denn Faro ist eine inter­es­san­te Stadt, in der es viel zu sehen gibt.

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