Hat der Aquaristiker sein Becken eingerichtet, wundert er sich vielleicht, dass sich plötzlich Schnecken im Aquarium befinden. Meist sind es Posthornschnecken, die unfreiwillig über die Pflanzen ins Becken eingeschleppt werden.
Schnecken im Aquarium können durchaus eine optische Bereicherung sein, vermehren sich aber ab einem gewissen Zeitpunkt unkontrolliert und in großen Mengen. Viele Besitzer möchten dann der Schneckenplage im Aquarium Herr werden.
Was funktioniert
Das ist einfacher, als so mancher denkt. Posthornschnecken vermehren sich unter idealen Bedingungen. Was die Umweltbedingungen betrifft, so kann der Aquaristiker diese nicht ändern, ohne den Fischen zu schaden. Hier kommt ein wichtiger Faktor ins Spiel: Das Futter.
Maßnahme 1: Das richtige Futter
Es geht nicht nur darum, wenig zu füttern, sondern auch das richtige Futter!
Oftmals liest man von dem Tipp, dass die Fische weniger gefüttert werden sollen. Das stimmt nur zum Teil. Es muss auch Futter verwendet werden, das von den Fischen restlos gegessen wird. Befindet sich Futter an einer Stelle, wo die Fische nur schwer oder gar nicht herankommen oder -gehen, dann werden die Schnecken kommen und sich daran gütlich tun.
Wer zum Beispiel Flocken füttert und die Fische holen sich das nicht von der Wasseroberfläche, so werden sich die Schnecken die Reste auch von der Wasseroberfläche holen. Hier wäre dann zum Beispiel ein Umstieg auf Granulat wirksam.
Wer dagegen Welse hält, sollte kein Granulat, sondern lieber spezielle Tabs verwenden.
In einem Gesellschaftsbecken, so wie wir es auch haben, greifen diese Maßnahmen schon deutlich. Allerdings legen die Schnecken trotzdem immer wieder Gelege.
Maßnahme 2: Lebendfutter
Mit mindestens zwei Fütterungspausen pro Woche und zwei Tagen, an denen es Lebendfutter oder Frostfutter gibt, entziehen wir den Schnecken noch mehr Futter. An das Lebendfutter gehen die Schnecken nicht ran. Gleichzeitig bietet diese Maßnahme den Vorteil, dass die Fische abwechslungsreich gefüttert werden.
Maßnahme 3: Konkurrenz
Wir haben andere Schnecken ins Becken gesetzt, die sich nicht vermehren. Zum einen wären da die Zebrarennschnecken. Die Tiere empfehle ich allerdings nicht, weil sie zum einen meist unter sehr fragwürdigen Bedingungen nach Deutschland gebracht werden und zum anderen, weil sie auf glatten Oberflächen immer wieder kleine weiße Eier hinterlassen.
Aus den Eiern schlüpfen zwar keine neuen Tiere, weil sie nicht befruchtet werden, aber sie sehen manchmal recht unschön aus. Immerhin halten die sich relativ lange, bis sie zersetzt werden.
Deutlich bessere Erfahrungen haben wir mit den Geweihschnecken gemacht. Diese kleinen Schnecken sehen sogar sehr dekorativ aus und nehmen den Posthornschnecken (und vergleichbaren) das Futter weg.
Mit dieser Kombi fahren wir sehr gut. Es gibt zwar noch immer Schneckengelege, aber die Tiere überleben nicht lange, weil sie kein Futter bekommen.
Was nicht funktioniert
Schnecken einsetzen, die sich ebenfalls vermehren. Wer zu den Posthornschnecken andere Schnecken packt, die sich ebenfalls vermehren können, treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Selbst wenn z.B. Turmschnecken nur ein Mal im Monat Nachwuchs zeugen und meist auch nur ein Tier, so hat man eben nach einem Jahr 13 Schnecken im Becken.
Raubschnecken, die die Posthornschnecken verspeisen, sind ebenfalls nicht empfehlenswert, weil diese sich teilweise ebenso recht schnell vermehren und man nachher eine Raubschneckenplage im Becken hat.
Fische, die sich an Schnecken gütlich tun, sollten ebenfalls nicht ins Becken gesetzt werden. Es sind meist Kugelfische und Schmerlen, die als Mittel gegen eine Schneckenplage empfohlen werden. Aber die Fische eignen sich zum einen gar nicht oder nur unter starken Einschränkungen für ein Gesellschaftsbecken und zum anderen fressen sie recht viele Schnecken, so dass dem Aquaristiker schnell das Futter ausgeht, wenn er nicht gezielt Schnecken züchtet.
Man kann Schnecken auch händisch aus dem Becken angeln. Das geht am besten, in dem ein Stück Gurke beschwert und an einer Kordel hängend ins Becken gelassen wird. Dann kann man die Schnecken sehr einfach mit dem Stück Gurke herausfischen. Wer aber seine Fütterung nicht anpasst, bekämpft damit aber nur die Folgen und nicht die Ursachen. Ganz im Gegenteil kann der “Gurkengeruch” im Becken die Schnecken dazu veranlassen, ihre Vermehrung anzukurbeln.
Fazit
Wir haben das beste Ergebnis erzielt, in dem wir die Fütterung angepasst und einen Schwung Geweihschnecken ins Becken gegeben haben. Nun sehen wir nur noch vereinzelt Posthornschnecken im Becken.
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
Ein Kommentar