So geht Jugendschutz nicht (#3): Nintendo Switch

eine nintendo switch

Der Nin­ten­do Switch ist eine wirk­lich gelun­gene Kon­sole, die sehr viel­seit­ig einge­set­zt wer­den kann. Wenn diese Kon­sole in der Fam­i­lie genutzt wird, dann ist es immens wichtig, dass nur die Inhalte genutzt wer­den kön­nen, die für das entsprechende Alter geeignet sind.

Lei­der wurde die Kinder­sicherung beim Nin­ten­do nicht zu Ende gedacht. Das begin­nt schon damit, dass die Kinder­sicherung nicht über die Kon­sole selb­st, son­dern auss­chließlich über eine App umge­set­zt wurde. Ein recht unnötiger Weg.

Inner­halb der App sind die Ein­stel­lung dann auch nur rudi­men­tär. Es kann lediglich die Spiel­d­auer und eine Ein­schränkungskat­e­gorie gewählt wer­den. Die Spiel­d­auer kann dabei lediglich in 15 Minuten Schrit­ten eingegeben wer­den, wobei das Min­i­mum 15 Minuten beträgt. Eine freie Zeit­eingabe oder eine voll­ständi­ge Sper­rung des Geräte wurde nicht vorge­se­hen. Inner­halb der Kat­e­gorien gibt es gle­ich­fall nur drei: Jugendliche, Kinder und Kleinkinder. Alter­na­tiv kann eine indi­vidu­elle Fes­tle­gung vorgenom­men wer­den, die aber eben­falls sehr ein­fach gehal­ten wer­den kann.

Es ist möglich, einen eige­nen Kinder­ac­count einzuricht­en, mit dem App-Einkäufe beschränkt wer­den kön­nen. Mehr Ein­stellmöglichkeit­en gibt es in diesem Account aber nicht. Es ist auch nicht ver­ständlich, warum erst ein Online-Account (mit Angabe der Mailadresse und per­sön­lich­er Dat­en) angelegt wer­den muss, um auf der Kon­sole einen Kinder­ac­count anzule­gen.

Das größte Manko ist hier (wie auch bei vie­len anderen Anbi­etern auch), dass die Accounts von den Kindern ein­fach gewech­selt wer­den kön­nen. Es macht wenig Sinn, eine Kinder­sicherung einzubauen, wenn die Kinder dann während des Spie­lens zum Erwach­se­nen-Account wech­seln und dann dort Spiele “ab 18” spie­len.

switch-fehlermeldung

Ein großer Knack­punkt bei dieser Art von “Sicherung” ist die Zuver­läs­sigkeit. Fällt der Dienst ein­mal aus (was gar nicht so sel­ten vorkommt), dann kön­nen Ein­stel­lun­gen nicht geän­dert wer­den.

Zusät­zlich hinkt die Switch zeitlich deut­lich hin­ter­her. Fall eines der Kinder nach abge­laufen­er Spielzeit den Code falsch ein­gibt, informiert die Switch oft­mals erst einen Tag später darüber.

Das gle­iche gilt für die Spielzeit. Real gespielte Minuten (wenn z.B. die Kon­sole freigeschal­tet wird) wer­den nur stark verzögert in der App angezeigt. In Summe bietet die App nur bed­ingten Schutz.

Was würde helfen?

  • Eltern- und Kinder­pro­file auf dem Gerät und nicht nur via App
  • Schutz eines Pro­fils direkt auf der Kon­sole
  • Freie Zeit­eingaben in der App
  • Möglichkeit, das Gerät zu sper­ren

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