Surface Go vs. iPad

Mit dem Sur­face Go hat Microsoft ein Pen­dant zu Apples iPad auf den Markt brin­gen. Mit allem, was dazu gehört. Unter anderem das geschlossene Betrieb­ssys­tem Win­dows 10 Home S, bei dem der User lediglich Apps aus dem Microsoft Store instal­lieren kann.

So recht funk­tion­ieren tut das allerd­ings nicht.

Technik

Wenn wir ein­mal nicht auf jedes Byte und jeden Pix­el acht­en, so hal­ten sich die Unter­schiede zwis­chen den Geräten tat­säch­lich in Gren­zen. Zumin­d­est wenn man mit bei­den Geräten arbeit­et, fällt der Unter­schied erst im direk­ten Ver­gle­ich auf. Beson­ders auf­fäl­lig ist dabei das Dis­play, denn das iPad kommt mit ein­er höheren Auflö­sung und besser­er Far­bge­bung daher. Zusät­zlich gibt es das Sur­face GO nicht als Cel­lu­lar, d.h. mit der Möglichkeit über eine Mobil­fun­kleitung unter­wegs ins Netz zu gehen.

Das iPad ist ger­ingfügig leichter, bei­de Geräte ver­fü­gen über eine ähn­lich lange Akku­laufzeit. Dafür ver­fügt das Sur­face GO über mehr Spe­icher­platz und ist ger­ingfügig gün­stiger.

Rein tech­nisch gese­hen hat das iPad die Nase vorn. Das ist in unseren Augen gar nicht mal das größte Manko. Dies liegt eher soft­ware­seit­ig vor.

 

App Anpassung

Apps im Apple Store sind speziell für das iPhone oder für das iPad entwick­elt wor­den. Manche App gibt es für bei­de Endgeräte, dann wur­den diese allerd­ings von den Entwick­lern entsprechend angepasst. Hin und wieder gibt es iPhone Apps, die unbear­beit­et für das iPad ange­boten wer­den und dann entsprechend beschei­den ausse­hen. Für die Desk­tops und Note­books, also die iMacs und Mac­Books gibt es einen eige­nen Store.

Im Microsoft Store wer­den die Apps hinge­gen für eine Win­dows Ver­sion entwick­elt. Es muss also die jew­eilige Win­dows Ver­sion mit der App zurechtkom­men. Ein him­mel­weit­er Unter­schied! Denn es wird lediglich nach dem Built der Win­dows Ver­sion geschaut. Eine Unter­schei­dung zwis­chen Win­dows Home oder Pro­fes­sion­al gibt es in diesem Sinne nicht. Vor allem mit der Ein­führung von Win­dows 10 Home S ein sehr großes Manko, denn viele Apps funk­tion­ieren auf dem Sur­face Go nicht!

Hier muss Microsoft ein­deutig einen Schritt weit­erge­hen und den Store für die jew­eili­gen Endgeräte anpassen.

 

App Qualität

Im Win­dows App Store gibt es viele Brows­er-Klone, die als Werbeschleud­ern fungieren

Im Win­dows Store gibt es ver­dammt viel Müll, der sich so ähn­lich nen­nt, wie voll funk­tions­fähige Apps für das Desk­tops Win­dows. So gibt es bei den Browsern z.B. den Fire­foxus mit einem ähn­lichen Fuchs wie bei Fire­fox oder ein Chrom‑o mit einem ähn­lichen Logo wie Chrome es ver­wen­det. Warum Marken­schützer hier noch nicht aktiv wur­den, ist mir ein Rät­sel, denn bei diesen Apps han­delt es sich um Werbeschleud­ern, die auf dem hau­seige­nen Edge-Brows­er basieren.

Solche Werbeschleud­ern gibt es auch für Apple-Apps, wie z.B. ein Safari-Klon und ein iCloud-Klon, die aber eben­falls auf Edge basieren.

Noch toller sind die Installer-Apps. Microsoft lässt Apps in seinem Store zu, die lediglich als Down­load-Cen­ter fungieren. Allen voran das hau­seigene Microsoft Office 365. Hier funk­tion­iert es natür­lich, weil die eige­nen Office-Apps eben­falls im Store ange­boten wer­den. Andere Pro­gramme hinge­gen ver­suchen Dateien aus dem Inter­net nachzu­laden (so wie Installer eben funk­tion­ieren), was unter Win­dows 10 Home S eben nicht funk­tion­iert. Diese Apps sind unter diesem Betrieb­ssys­tem unbrauch­bar.

Und dann gibt es auch noch diese Apps, die erst gar nicht unter Win­dows 10 S funk­tion­ieren, dies im Store aber nicht angegeben wird. Ganz im Gegen­teil kann der Anwen­der diese munter instal­lieren und herun­ter­laden. Nur beim Starten ver­weigern diese Apps dann ihren Dienst, weil diese zu tief ins Sys­tem ein­greifen möcht­en. Nur wenige Entwick­ler geben in ihrer Beschrei­bung an, dass diese App unter Win­dows 10 Home S nicht lauf­fähig ist.

Die Apps für iOS funk­tion­ieren da grund­sät­zlich anders. Die Apps müssen für sich alleine funk­tion­ieren und dür­fen auch grund­sät­zlich nicht über ihren Teller­rand schauen. Jede App arbeit­et in sein­er eige­nen Arbeit­sumge­bung. Das ist übri­gens auch ein Grund, weshalb ein Viren­scan­ner für iOS nicht ver­füg­bar ist. Diese hätte näm­lich gar nicht die Möglichkeit, die Brows­er Dat­en oder die Mails mitzule­sen und zu scan­nen.

Auch hier tut Microsoft gut daran, kon­se­quent die Werbeschleud­ern aus dem Store zu ent­fer­nen und die Qual­ität­sansprüche höher anzuset­zen. Nur so kann ein geschlossenes Sys­tem funk­tion­ieren.

 

System öffnen

Einen großen Unter­schied gibt es hin­sichtlich der Öff­nung der Betrieb­ssys­teme. Während iOS-Geräte über einen Jail­breack ille­gal geöffnet wer­den, um nicht freigegebene Soft­ware instal­lieren zu kön­nen, so kann das Win­dows kosten­frei upge­grad­ed wer­den.

Es ist also möglich, aus dem S‑Modus der Win­dows-Ver­sion zu wech­seln, um dann ein Win­dows zu ver­wen­den, das der User auch von seinem Sur­face Pro ken­nt. Der Hak­en dabei: Dieser Schritt lässt sich nicht rück­gängig machen. Oder bess­er gesagt, man muss das gesamte Sys­tem neu instal­lieren und auf Werk­se­in­stel­lun­gen zurück­set­zen. Im Detail haben wir dies aber noch nicht aus­getestet.

 

Fazit

Der Ansatz von Microsoft ist sicher­lich gut. Wir möcht­en das Sur­face Go näm­lich auch unbe­darften Anwen­dern in die Hände drück­en und ver­hin­dern, das aus Verse­hen das Gerät mit Schad­soft­ware verseucht wird. Die Qual­ität der Apps macht uns hier lei­der einen Strich durch die Rech­nung. Es gibt ein­fach zu viele Defizite vor allem gegenüber der Konkur­renz von Apple.

Dass das iPad tech­nisch eben­falls die Nase vorn hat (allen voran das Mobil­funkmod­ul), spricht für das Apple-Gerät. Wir wer­den zwar das Sur­face Go als Surf-Machine weit­er ver­wen­den, aber nicht in dem Maße, wie wir uns es erhofft haben. Wir hof­fen, dass Microsoft hier schnell nachbessert.

 


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