Verlage schießen sich selbst ins Abseits

Dass die Verlage einen schweren Stand haben, ist nichts neues. Immer mehr Zeitungen verschwinden von der Bildfläche. Das hat mehrere Gründe. Viele Entwicklungen wurden von den Verlagen einfach schlichtweg verpennt und gar nicht mal so wenige Verlagshäuser reagieren sehr träge auf die schnelle neue Onlinewelt.

Allerdings versuchen die Verlagshäuser nicht mit einem guten Service die Kunden zu halten. Genau das Gegenteil ist der Fall. Und damit wir genau das Gegenteil erreicht. Hier ein paar Beispiele, die uns selbst widerfahren sind.

Beispiel 1: Intransparenz

Wir haben ein Geschenkabo von “Frag doch mal die Maus” bestellt. Eine Zeitschrift für Kinder, die vom Burda-Verlag vertrieben wird. Das Geschenkabo wurde zu Weihnachten geordert und im Voraus bezahlt. Jegliche Kommunikation lief via Mail.

Wie bei Geschenk-Abos üblich, unterschieden sich Rechnungs- und Versandadresse. Im Gegensatz zu anderen Geschenkabos verlängerte sich dieses Abo automatisch.

 

Ärgernis 1

Dass sich das Geschenk-Abo automatisch verlängert, steht lediglich im Kleingedruckten und war den Kunden nicht direkt ersichtlich. Hier macht der Burdaverlag seinem schlechten Ruf alle Ehre.

 

Ärgernis 2

Der Burda-Verlag hat das Abo zwar verlängert, aber weder Rechnung noch Mahnung gesendet. Vielmehr wurde direkt ein Inkasso-Unternehmen beauftragt, dass sofort das Geld eintreiben sollte.

Erst ein Einspruch unsererseits hat diesem sehr unfreundlichem Geschäftsgebaren Einhalt geboten und das Inkasso-Unternehmen gestoppt. Ein Entgegenkommen seitens des Vertrags gab es allerdings nicht.

 

Beispiel 2: Zeitungsapps

Zeitungsapps für das Tablet haben gezeigt, wie eine moderne Zeitung aussehen kann. Aber ganz offensichtlich ist die Entwicklung einer solchen App im Vergleich zu Printversion erheblich teurer.

Zudem machten alle Verlage den Fehler und haben die Apps als kostenfreien Zusatz zu den Printversionen angeboten. Und somit genau den gleichen Fehler gemacht, wie mit den Online-Auftritten, die in Deutschland ebenfalls kostenfrei angeboten wurden.

Als eine der letzten Apps wurde nun die Geo App zurückgestutzt. Das Ärgerliche daran ist gar nicht mal, dass die App auf eine minimale PDF-Version reduziert wurde, sondern dass die Redaktion dies als innovative Neuerung verkaufen möchte und zudem nun für das digitale Abo eine Extra-Gebühr verlangt.

So ist es wenig verwunderlich, dass die Nutzer es wenig erbaulich finden, wenn sie für weniger Leistung mehr Geld zahlen müssen. Und weil sich viele Nutzer regelrecht als dumm verkauft vorkommen, hagelt es im App-Store zurecht Ein-Stern-Wertungen.

 

Beispiel 3: Telefonterror

Nachlassende Qualität der Tageszeitung haben uns veranlasst das Abo beim DuMont-Verlag zu kündigen. Offensichtlich werden die Artikel ohne Rechtschreibkorrektur von Praktikanten in aller Eile niedergeschrieben und enthalten derart viele Fehler, die selbst die Rechtschreibkorrektor von Microsoft auf Anhieb finden würde.

Aber anstelle in Qualität investiert der Verlag lieber in dubiose und agressive Telefon-Rückgewinnungsdienste. Aus unser Umgebung waren wir nicht die einzigen, die massiv per Telefon belästigt und zu einem Neuabschluss des Abos gedrängt wurden.

Ein ähnliches Bild bei Gruner und Jahr, wo auch die Geo erscheint. Offensichtlich wurden die Gelder aus der App-Entwicklung abgezogen, um diese ebenfalls in eine agressive Telefonwerbung zu stecken.

Eine Sperre der Rufnummern wirkte leider in beiden Fällen nichts, denn die Nummern wurden gewechselt, nachdem die Telefonistinnen gemerkt haben, dass sie nicht mehr durchgekommen sind.

In beiden Fällen half umso mehr, den Telefonistinnen (es waren immer Frauen) Interesse vorzugauckeln, um dann kurz vor Vertragsabschluss einen Rückzieher zu machen. Leider kostet das Zeit, aber der Erfolg gab uns zumindest in diesem Fall Recht. Mittlerweile werden wir nicht mehr von den Verlagen behelligt.

 


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