Warum reden alle über 1,5 Grad?

Die Medi­en sind voll von Mel­dun­gen zu der ominösen Tem­per­atur 1,5°C. Warum ist dies so? Eine Erläuterung in ein­fachen Worten.

Das 1,5‑Grad-Ziel bzw. die 1,5‑Grad-Grenze beze­ich­net eine Schwelle, bei der die Fol­gen des Kli­mawan­dels noch einiger­maßen zu bewälti­gen sind. Wird diese Gren­ze über­schrit­ten, wird dies schw­er­wiegende unab­se­hbare und nicht mehr rück­gängig zu machende Fol­gen für weite Teile der Men­schheit haben. Diese schw­er­wiegen­den Fol­gen sind z.B. lan­gan­hal­tende Dür­repe­ri­o­den, Hitze­ex­treme, Starkre­genereignisse oder Über­flu­tun­gen. Wie solche Ereignisse ausse­hen, zeigt nicht nur die Flutkatas­tro­phe im Ahrtal, son­dern auch die aktuelle Hitzewelle in Indi­en und Pak­istan mit Tem­per­a­turen von 50°C.

Die Wahl der 1,5°C ist keine willkür­lich gewählte Tem­per­atur, son­dern diese geht auf einen Son­der­bericht des Weltk­li­marats zurück, in dem die Vorteile aufge­lis­tet wer­den, die eine Ein­hal­tung dieser Gren­ze bedeuten würde. Diese Tem­per­atur bezieht sich auf die Durch­schnittstem­per­atur aus der Zeit vor der Indus­tri­al­isierung, die in den Jahren 1850–1900 stat­tfand. Man spricht hier von dem men­schengemacht­en Kli­mawan­del.

Warum ist die Beto­nung auf „men­schengemacht“ wichtig? Ganz ein­fach: Ist er von den Men­schen verur­sacht wor­den, so kön­nen die Men­schen ihm auch ent­ge­gen­s­teuern. Es gibt mit­tler­weile sehr, sehr viele Unter­suchun­gen aus der Wis­senschaft, die bele­gen kön­nen, dass das Han­deln des Men­schen dazu geführt hat, dass sich das Kli­ma verän­dert.

Nun hat die Weltwet­teror­gan­i­sa­tion (WMO) einen Bericht veröf­fentlicht, in dem ste­ht, dass die glob­ale Durch­schnittstem­per­atur schon im Jahre 2026 erst­mals die 1,5‑Grad-Marke erre­ichen kön­nte. Das ist in vier Jahren.

Manche Wis­senschaftler sprechen von einem „Kipp-Punkt“, ab dem sich unser Ökosys­tem so stark verän­dert, dass es zu unumkehrbaren Effek­ten kommt. Dazu gehört zum Beispiel der Anstieg der Meer­esspiegel und das Abschmelzen großer Gletsch­er.

Es wird betont, dass das ein­ma­lige Über­schre­it­en der 1,5‑Grad-Grenze nicht gle­ichzuset­zen ist mit ein­er dauer­haften Über­schre­itung. Dieser Bericht ist eine Mah­nung an uns alle, aber vor allem an Poli­tik und Wirtschaft, dass endlich gehan­delt wer­den muss. Der Ausstoß der Treib­haus­gase muss jet­zt ver­ringert wer­den. Und zwar in ein­er deut­lich spür­baren Menge. Das Kli­ma wartet nicht auf die Poli­tik, damit dort zu Ende disku­tiert wird.

Übri­gens: Schon am 04. Mai hat Deutsch­land all seine Ressourcen ver­braucht. Zumin­d­est the­o­retisch, denn dies wird mit dem Erdüber­las­tungstag angegeben, der ein Aktion­stag der Organ­i­sa­tion Glob­al Foot­print Net­work ist. Damit soll darauf hingewiesen wer­den, dass wir mehr Ressourcen ver­brauchen, wie unsere Erde uns Men­schen zur Ver­fü­gung stellen kann.

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