Die Kahmhaut im Aquarium ist ein Problem.
Diesen Satz lassen wir erst einmal wirken. Denn es gibt einige Berichte im Netz, die genau das Gegenteil beschreiben. Es ist zu lesen, dass eine Kahmhaut sogar besonders gut für das Becken sein soll. Dem ist definitiv nicht so. Eine Kahmhaut ist immer ein Zeichen dafür, dass etwas mit dem Becken nicht stimmt.
Dabei ist die Kahmhaut nicht mit dem Mulm zu verwechseln, der durchaus im Becken hilfreich sein kann. Aber dazu später in einem anderen Beitrag mehr.
Was ist die Kahmhaut?
Die Kahmhaut ist eine Ansammlung von Bakterien auf der Wasseroberfläche, die relativ dick werden kann und jeglichen Stoffaustausch zwischen Wasser und Luft unterbindet. Diese Oberflächenbakterien sind vollkommen andere Bakterien als diejenigen, die sich im Filter des Aquariums befinden.
In einem Aquarium wird für gewöhnlich organisches Material zu Ammonium umgesetzt, das selbst wiederum in Nitrit und anschließend in Nitrat umgewandelt wird. Für jeden dieser Umwandlungsprozesse sind andere Bakterienstämme zuständig.
Die Bildung der Kahmhaut verursacht ebenfalls ein weiterer anderer Bakterienstamm, der eben nicht den Nährstoffkreislauf in einem Aquarium begünstigt.
Aus diesem Grund ist es kontraproduktiv, die Kahmhaut in den Filter den Aquariums zu leiten!
Ganz im Gegenteil wird der Filter sich eher zusetzen und verschlammen.
Besser ist es, die Ursache der Kahmhautbildung zu finden und zu beheben.
Was sind die Ursachen?
Meist ist eine überhöhte Nährstoffkonzentration die Ursache. Sprich, wenn ein Überbesatz vorliegt oder wenn die Fischsuppe zu viel gefüttert wird. Aber auch zu wenig Wasserwechsel oder wenig oder keine Bepflanzung können eine Ursache für eine erhöhte Nährstoffkonzentration sein.
In unserem Becken ist die Kahmhaut durch einen weiteren möglichen Grund entstanden. Durch die Einführung der LED-Lichttechnik, kam es zu einem Anstieg der Nährstoffkonzentration im Becken (natürlich indirekt). Durch Versuch und Irrtum mussten wir die passenden Beleuchtungszeiten ausprobieren.
Bei der von uns gewählten Beleuchtung haben wir eine rote LED-Leiste ausgewählt. Offensichtlich war die Beleuchtungsdauer dieses roten Lichts mit einer Hauptverursacher für die Bildung der Kahmhaut. Wir haben das Licht öfters zu den anderen Leuchten zugeschalten, um einen schöneren Effekt zu erzielen.
Zusätzlich haben wir über einen Zeitraum von vier Stunden pro Tag drei der Leuchten (nämlich alle außer der roten) auf 100% Leuchtkraft eingestellt. Dies haben wir ebenfalls geändert. Ein Vorteil der LED-Lampen liegt darin, diese mit geringerer Leuchtkraft leuchten zu lassen.
Was im eigenen Becken Ursache für die Kahmhaut ist, muss jeder individuell herausfinden, denn jedes Aquarium ist ein eigener “Mikrokosmos”, der seinen eigenen Regeln folgt. Deshalb wird niemand sagen können, was “zu viel Futter”, “zu viel Licht” oder “zu viele Lebewesen” sind.
Natürlich gibt es immer Extrema. Eine 12-Stunden-Beleuchtung ist ebenso für jedes Becken ungeeignet wie die tägliche Fütterung mit einer Packung Frostfutter. Aber außerhalb der Extreme wird es schwierig zu beurteilen, was gut geeignet ist und was eben nicht. Hier hilft am besten das Beobachten des eigenen Beckens.
Wie werde ich die Kahmhaut im Aquarium los?
Die Kahmhaut wird am besten los, wenn man sie abschöpft und einen großen Wasserwechsel (mind. 50%) durchführt. Natürlich muss die Ursache erkennt und behoben sein, damit sie nicht wiederkommt. Ansonsten ist die Kahmhaut binnen weniger Tage wieder vorhanden.
Es gibt einige Behelfslösungen, wie zum Beispiel das regelmäßige Abschöpfen, das Einperlen von Luft oder den Auslass des Filters zur Oberfläche richten, damit die Wasseroberfläche in Bewegung bleibt. Manchmal kann das erfolgreich sein, aber die Ursache für die Bildung der Kahmhaut unterbinden diese Maßnahmen nicht.
Abraten kann man nur davon, die Kahmhaut in den Filter des Beckens zu leiten, weil sich dadurch die Probleme nur verlagern. Und im Filter möchte niemand ein Problem vorliegen haben.
Besser ist es die Ursachen zu beheben und erst dann die Kahmhaut entfernen.
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
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