Mal was anderes: Die Silurianer-Hypothese

Stellen wir uns vor, es hat vor den Dinosauriern auf der Erde eine hochentwickelte Zivilisation gegeben. Könnte man heutzutage feststellen, dass sie existierte? Ich finde es erstaunlich, dass nur wenige Wissenschaftler auf die Idee gekommen sind, dieses Gedankenexperiment durchzuspielen.
(Die bekannteste Veröffentlichung stammt aus dem Jahre 2018 von Schmidt und Frank von der Cambridge Universität.) 

Wenn man sich die Zeitspannen anschaut, so existiert der Mensch erst seit extrem kurzer Zeit und hat die Erde schon mannigfaltig nach seinen Vorstellungen geformt.

(Sehr schön zeigt dies das Kinderbuch “Wenn die Erde einen Tag alt wäre: Vom Urknall bis heute in 24 Stunden“)

Im Vergleich dazu sind die Zeitspannen, die z.B. die Dinosaurier auf der Erde gelebt haben, unvorstellbar lang. Der Mensch sucht zwar im All immer wieder nach anderem Leben, aber wie sieht es mit der Erde aus? Könnten wir überhaupt nachweisen, dass es andere Zivilisationen gab?

Lovecraft hat bekanntlich solche Szenarien erschaffen. In seinen Büchern gibt es teils sehr absonderliche Artefakte oder alte verborgene Städte, die von außerirdischen oder anderen früheren Zivilisationen stammen. Gou Tanabe zeigt dies sehr anschaulich in seinen Graphic-Novel-Adaptionen.

Man könnte meinen, dass Bauten oder andere Hinterlassenschaften ähnlich den Fossilien doch in der Erde zu finden sein sollten. Betrachtet man jedoch einen langen Zeitraum von z.B. eine Million Jahre, so sind alle Errungenschaften zu Staub zerfallen und wären nicht mehr nachweisbar. Wenn wir heute schauen, was aus den Hinterlassenschaften wurde, die unsere Vorfahren hinterlassen haben, so ist davon nur noch wenig vorhanden. Die Pyramiden von Gizeh wurden z.B. etwa 4.500 vor Chr. erbaut und der älteste bekannte Tempel Göbekli Tepe wurde vor ca. 11.000 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Türkei gebaut. Aber dies sind Einzelbauten, die vielleicht noch weitere hunderttausend Jahre existieren, aber dann irgendwann doch zerfallen sein werden.

Anders sieht dies mit dem Weltraummüll aus. Befindet sich diese auf einer stabilen Umlaufbahn, so wäre es denkbar, dass dieser Müll über sehr lange Zeiträume erhalten bleibt. Hier wäre es durchaus möglich, dass solcher Müll über Millionen von Jahren die Erde umkreist. Hier hat der moderne Mensch keine Hinterlassenschaften gefunden. Aber nicht jede Hochkultur muss Satelliten ins All geschossen haben.

Was könnte von uns selbst also in Millionen von Jahren noch erkennbar sein? In den Sedimentschichten könnte eine erhöhte Konzentration von Stickstoff erkennbar sein, weil der Mensch sehr viel Stickstoff als Dünger auf seine Felder kippt. Auch dürften der Kunststoff und das Mikroplastik sehr lange Zeiten überdauern, so dass auch diese indirekten Hinterlassenschaften auf eine Zivilisation schließen lassen könnten. Anders übrigens als der Atommüll, der schon nach mehreren hunderttausend Jahren sich wieder in den Kreislauf der Erde eingefügt hat.

Nur was wäre, wenn andere Hochkulturen im Einklang mit der Natur gelebt haben? Wenn sie nicht so verschwenderisch mit den Ressourcen der Erde umgegangen sind? Immerhin darf man ja in Frage stellen, wie clever sich die heutige Menschheit verhält. Es gab in der Vergangenheit zwar nachweisliche Großereignisse, wie die bekannten Massensterben, aber es deutet aus heutiger Sicht nichts darauf hin, dass eine andere Zivilisation diese verursacht haben könnte.

Es ist ein spannendes Gedankenexperiment, das aus heutiger Sicht weder bewiesen noch widerlegt werden kann. Aber wer weiß, was die zukünftigen Generationen noch entdecken werden? Wenn die Menschheit so lange auf diesem Planeten überlebt.

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