Nur mal kurz zur Sprache #4: LSBTIQ+

Die Diskri­m­inierung von bes­timmten gesellschaftlichen Grup­pen, ist auch heute lei­der noch gang und gäbe. In ein­er losen Folge stelle ich immer wieder ein paar Begrif­flichkeit­en vor, die im Zuge der Antidiskri­m­inierungskam­pag­nen ent­standen sind. Auf­fäl­lig dabei ist, dass viele Begriffe aus dem amerikanis­chen nach Deutsch­land gelan­gen. Das macht das Ver­ständ­nis nicht ger­ade ein­fach­er, auch wenn die Deutschen im All­ge­meinen nicht so viele Berührungsäng­ste vor englis­chen Begrif­f­en haben, wie andere Europäer. Zudem lassen sich viele Begriffe gar nicht ins Deutsche über­set­zen.

Heute stelle ich zuerst ein paar Abkürzun­gen vor, die nichts mit ein­er Behin­derung oder chro­nis­chen Erkrankung zu tun haben.

Was bedeutet die Abkürzung LSBTIQ+?

Diese Abkürzung sieht man in vie­len Vari­anten. Diese Ver­sion ist die umfassend­ste und beschreibt Men­schen, die sich ein­er bes­timmten sex­uellen Ori­en­tierung zuge­hörig fühlen. Dabei ste­hen die Buch­staben jew­eils für Lesbisch, Schwul, Bisex­uell, Trans­sex­uell, Inter­sex­uell und Queer. Das Plus-Zeichen am Ende der Abkürzung möchte verdeut­lichen, dass damit alle weit­eren Men­schen gemeint sind, die sich vom Het­ero­sex­uellen abgren­zen.

Es gibt diverse weit­ere Abkürzun­gen, die alle das gle­iche bedeuten. Ich habe die deutsche Aus­führung des Begriffs LGBT gewählt, wobei G für Gay, also Schwul ste­ht. Die anderen Buch­staben sind indes iden­tisch.

Ich denke, dass die Begriffe „les­bisch“ und „schwul“ in der Gesellschaft schon angekom­men sind, weshalb ich nicht näher auf sie einge­he. Unter „Bisex­u­al­ität“ wurde anfangs eine Ori­en­tierung ver­standen, die zwei Geschlechter umfasste. Heutzu­tage wurde der Begriff aus­gedehnt und umfasst mit­tler­weile alle sex­uellen Ori­en­tierun­gen außer der mono­sex­uellen.

Der Begriff der Trans­sex­u­al­ität wird heutzu­tage immer weit­er in den Hin­ter­grund gerückt, weil er sich zu stark auf eine sex­uelle Ori­en­tierung beschränkt. Betrof­fene Men­schen fühlen sich dem bei ihrer Geburt fest­gelegten Geschlecht nicht zuge­hörig und fühlen sich wie in einem falschen Kör­p­er. Dies ist also eine Art von Iden­titätsstörung, weshalb sich der Begriff der Tran­si­d­en­tität durch­set­zt. Im Gegen­satz zu anderen sex­uellen Ori­en­tierun­gen ist der Trans­sex­u­al­is­mus eine anerkan­nte Erkrankung (ICD Code F64.0).

Inter­sex­u­al­ität ist eine Beson­der­heit, bei der Men­schen bei­de Geschlechtsmerk­male aufweisen. Diese Men­schen sind also nicht ein­deutig männlich oder ein­deutig weib­lich, son­dern lassen sich nicht einem Geschlecht zuord­nen. Früher wur­den diese Men­schen als (unechte) Zwit­ter beze­ich­net. Es han­delt sich um eine biol­o­gis­che Ander­sar­tigkeit, die keine Krankheit darstellt.

Man mag es kaum glauben, aber es gibt auch einen Begriff, der beschreibt, dass ein Men­sch nicht irgen­dein­er Gruppe zuge­hörig, die gemein­hin als „nor­mal“ beze­ich­net wird. Wenn ein Men­sch im Ein­klang mit seinem Geschlecht lebt und gle­ichzeit­ig het­ero­sex­uell ist, dann ist er cis­geschlechtlich. Dazu gehört in unser­er Gesellschaft der Großteil der Bevölkerung, die sich selb­st als nor­mal beze­ich­nen wür­den.

Zu ein­er sex­uellen Ori­en­tierung gehört auch eine Fetis­chisierung. Das bedeutet, dass irgen­det­was oder irgend­je­mand zu einem sex­u­al­isierten Objekt gemacht wurde. Dabei sind der Fan­tasie offen­bar keine Gren­zen geset­zt. Wenn es um Schuhe oder Taschen geht, dann ist eine Fetis­chisierung rel­a­tiv harm­los. Wer­den Men­schen auf­grund ihrer Ander­sar­tigkeit zu sex­u­al­isierten Objek­ten gemacht, dann kommt es sehr schnell zu Beläs­ti­gun­gen. Allerd­ings ist dieses The­ma so umfassend, dass dazu vielle­icht irgend­wann ein eigen­er Beitrag kommt.

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