Es gibt zwei Arten von Zimmern. Die einen mit Balkon oder Terrasse mit Blick auf die Umgebung und die anderen nach hinten raus mit Blick auf den Parkplatz und ohne Balkon oder Terrasse. Letztere gibt es aber nur wenige und ich vermute, dass zuerst die Zimmer mit Blick ins Tal vergeben werden. Die Zimmer sind groß und geräumig mit ausreichend viel Platz für Rollstuhlfahrer.
Die meisten Zimmer verfügen über einen schönen Blick in die Landschaft. Allerdings sind mir einige Patienten untergekommen, die darüber enttäuscht waren, dass ihr Zimmer keine ansprechende Aussicht hatte, auch wenn ihnen bewusst war, dass eine Rehaklinik kein Hotel ist.
Das Bett ist ein normales Krankenhausbett mit den üblichen Einstellmöglichkeiten. Für meine Verhältnisse war die Matratze ein wenig zu weich, aber hier hat ja jeder so seine eigenen Präferenzen. Es gibt zudem einen geräumigen Schrank inklusive eines abschließbaren Fachs, einen Tisch sowie einen Fernseher mit ca. 85 Programmen (davon einige doppelt, weil es viele Dritten regionale Ableger haben und zudem in HD und SD ausgestrahlt werden).
Die Dusche ist sehr groß und geräumig und ist mit einem Duschvorhang abgetrennt. Unter diesem läuft hin und wieder ein wenig Wasser ins Bad. Das ist nicht weiter schlimm, allerdings werden dadurch die Rollstuhlräder nass, so dass dieser dann seine Spuren durch das Zimmer zieht. Dies liegt aber auch daran, dass in den Zimmern dunkle Böden verlegt werden. Die sehen zwar sehr chic aus, sind aber sehr schmutzempfindlich. Schon kleinere Krümmel und Haare werden schnell sichtbar, auch wenn wochentags täglich gereinigt wird.
Die Wasserversorgung ist ein wenig merkwürdig, denn morgens, wenn alle Patienten aufstehen und duschen, ist es unmöglich, eine gleichbleibende Temperatur einzustellen. Es gibt morgens immer eine Wechseldusche oder man muss abends duschen.
Die Schwelle zum Balkon ist meines Erachtens etwas zu hoch ausgefallen. Mit dem Rollstuhl ist es nicht immer einfach, diese zu überwinden. Kleine Fugen sind auf den Fluren vorhanden, vor allem im Bereich der Türrahmen, die zwar nicht hoch sind und mit einem Rollstuhl oder Rollator einfach überfahren werden können, dafür aber schwerere Wagen rumpeln lassen. Und zwar sehr heftig und laut.
Die Verdunklungs-Vorhänge dunkeln nicht gut ab. Morgens ist das Zimmer relativ hell. Im Sommer versteht sich. Im Winter dürfte das weniger eine Rolle spielen. Ebenfalls im Sommer interessant, dass die der Sonne zugewandten Zimmer eine Sonnenjalousie haben, die anderen nicht. Allerdings steht dort morgens die Sonne bis zirka zur Mittagszeit drauf, so dass das Zimmer recht warm wird.
Apropos Sommer und warm: Dafür, dass das Haus recht neu ist (Baujahr 2018), verwundert es, dass es keine Klimaanlage gibt. Wenn schon nicht für die Patientenzimmer, so hätte es so manchem Therapieraum gutgetan, wenn dieser aktiv gekühlt worden wäre. Bei Außentemperaturen jenseits der 30°C waren die Räume einfach zu warm und man kam schon vom Nichtstun ins Schwitzen.
Leider ist auch die Küche nicht mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, weshalb morgens verständlicherweise alle Türen und Fenster geöffnet wurden, die Mitarbeiter allerdings ihren Tag hin und wieder mit lauter Musik begannen, die die Patienten um 6:00 Uhr aus den Betten warf. Hier hilft ein freundliches Wort, um die Mitarbeiter darauf hinzuweisen, weil ihnen das so gar nicht bewusst ist. Wer weiß, wieviele Patienten sich schon darüber geärgert, aber ihren Mund nicht aufbekommen haben. Das gilt zumindest für die Zimmer, die der Kantine zugewandt sind.
Schade, dass das WLAN nicht kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Grundsätzlich muss ja sowieso überall eine Netzwerkverbindung verfügbar sein. Für einen Internet-Voucher für 3 Tage werden 5 Euro und für 7 Tage 8 Euro verlangt. Die Verbindung ist manchmal etwas instabil, aber dafür nicht gedrosselt.
Und zum Schluss wieder der obligatorische Satz, eine Rehaklinik ist eben eine Klinik und kein Hotel. Das merkt man z.B. auch daran, dass keine Seife im Bad vorhanden ist. Also nicht vergessen, ein Stück Seife mitzunehmen. Handtücher gibt es hingegen ausreichend, sogar inklusive eines Badetuchs, das man von zu Hause (als Unterlage) hätte mitbringen sollen.
Ich persönlich war im Großen und Ganzen mit der Unterbringung zufrieden gewesen.
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Reihe zu meiner Reha. Hier geht es zur Übersicht.
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
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