Die Reha 2022 – Teil 3: Das Patientenzimmer

Es gibt zwei Arten von Zim­mern. Die einen mit Balkon oder Ter­rasse mit Blick auf die Umge­bung und die anderen nach hin­ten raus mit Blick auf den Park­platz und ohne Balkon oder Ter­rasse. Let­ztere gibt es aber nur wenige und ich ver­mute, dass zuerst die Zim­mer mit Blick ins Tal vergeben wer­den. Die Zim­mer sind groß und geräu­mig mit aus­re­ichend viel Platz für Roll­stuhlfahrer.

Die meis­ten Zim­mer ver­fü­gen über einen schö­nen Blick in die Land­schaft. Allerd­ings sind mir einige Patien­ten untergekom­men, die darüber ent­täuscht waren, dass ihr Zim­mer keine ansprechende Aus­sicht hat­te, auch wenn ihnen bewusst war, dass eine Rehak­linik kein Hotel ist.

Außenansicht der Weserberglandklinik
Diese Zim­mer haben alle einen Blick ins Tal
Einige wenige Zim­mer haben einen weniger schö­nen Blick
Das abschließbare Fach ist aus­re­ichend dimen­sion­iert

Das Bett ist ein nor­males Kranken­haus­bett mit den üblichen Ein­stellmöglichkeit­en. Für meine Ver­hält­nisse war die Matratze ein wenig zu weich, aber hier hat ja jed­er so seine eige­nen Präferen­zen. Es gibt zudem einen geräu­mi­gen Schrank inklu­sive eines abschließbaren Fachs, einen Tisch sowie einen Fernse­her mit ca. 85 Pro­gram­men (davon einige dop­pelt, weil es viele Drit­ten regionale Ableger haben und zudem in HD und SD aus­ges­trahlt wer­den).

Die Dusche ist sehr groß und geräu­mig und ist mit einem Duschvorhang abge­tren­nt. Unter diesem läuft hin und wieder ein wenig Wass­er ins Bad. Das ist nicht weit­er schlimm, allerd­ings wer­den dadurch die Roll­stuhlräder nass, so dass dieser dann seine Spuren durch das Zim­mer zieht. Dies liegt aber auch daran, dass in den Zim­mern dun­kle Böden ver­legt wer­den. Die sehen zwar sehr chic aus, sind aber sehr schmutzempfind­lich. Schon kleinere Krüm­mel und Haare wer­den schnell sicht­bar, auch wenn wochen­tags täglich gere­inigt wird.

Die Wasserver­sorgung ist ein wenig merk­würdig, denn mor­gens, wenn alle Patien­ten auf­ste­hen und duschen, ist es unmöglich, eine gle­ich­bleibende Tem­per­atur einzustellen. Es gibt mor­gens immer eine Wech­sel­dusche oder man muss abends duschen.

Die Schwelle zum Balkon ist meines Eracht­ens etwas zu hoch aus­ge­fall­en. Mit dem Roll­stuhl ist es nicht immer ein­fach, diese zu über­winden. Kleine Fugen sind auf den Fluren vorhan­den, vor allem im Bere­ich der Tür­rah­men, die zwar nicht hoch sind und mit einem Roll­stuhl oder Rol­la­tor ein­fach über­fahren wer­den kön­nen, dafür aber schw­erere Wagen rumpeln lassen. Und zwar sehr heftig und laut.

Die Ver­dun­klungs-Vorhänge dunkeln nicht gut ab. Mor­gens ist das Zim­mer rel­a­tiv hell. Im Som­mer ver­ste­ht sich. Im Win­ter dürfte das weniger eine Rolle spie­len. Eben­falls im Som­mer inter­es­sant, dass die der Sonne zuge­wandten Zim­mer eine Son­nen­jalousie haben, die anderen nicht. Allerd­ings ste­ht dort mor­gens die Sonne bis zir­ka zur Mit­tagszeit drauf, so dass das Zim­mer recht warm wird.

Apro­pos Som­mer und warm: Dafür, dass das Haus recht neu ist (Bau­jahr 2018), ver­wun­dert es, dass es keine Kli­maan­lage gibt. Wenn schon nicht für die Patien­ten­z­im­mer, so hätte es so manchem Ther­a­pier­aum gut­ge­tan, wenn dieser aktiv gekühlt wor­den wäre. Bei Außen­tem­per­a­turen jen­seits der 30°C waren die Räume ein­fach zu warm und man kam schon vom Nicht­stun ins Schwitzen.

Lei­der ist auch die Küche nicht mit ein­er Lüf­tungsan­lage aus­ges­tat­tet, weshalb mor­gens ver­ständlicher­weise alle Türen und Fen­ster geöffnet wur­den, die Mitar­beit­er allerd­ings ihren Tag hin und wieder mit lauter Musik began­nen, die die Patien­ten um 6:00 Uhr aus den Bet­ten warf. Hier hil­ft ein fre­undlich­es Wort, um die Mitar­beit­er darauf hinzuweisen, weil ihnen das so gar nicht bewusst ist. Wer weiß, wieviele Patien­ten sich schon darüber geärg­ert, aber ihren Mund nicht auf­bekom­men haben. Das gilt zumin­d­est für die Zim­mer, die der Kan­tine zuge­wandt sind.

Schade, dass das WLAN nicht kosten­frei zur Ver­fü­gung gestellt wird. Grund­sät­zlich muss ja sowieso über­all eine Net­zw­erkverbindung ver­füg­bar sein. Für einen Inter­net-Vouch­er für 3 Tage wer­den 5 Euro und für 7 Tage 8 Euro ver­langt. Die Verbindung ist manch­mal etwas insta­bil, aber dafür nicht gedrosselt.

Und zum Schluss wieder der oblig­a­torische Satz, eine Rehak­linik ist eben eine Klinik und kein Hotel. Das merkt man z.B. auch daran, dass keine Seife im Bad vorhan­den ist. Also nicht vergessen, ein Stück Seife mitzunehmen. Handtüch­er gibt es hinge­gen aus­re­ichend, sog­ar inklu­sive eines Bade­tuchs, das man von zu Hause (als Unter­lage) hätte mit­brin­gen sollen.

Ich per­sön­lich war im Großen und Ganzen mit der Unter­bringung zufrieden gewe­sen.

Dieser Beitrag ist Teil ein­er kleinen Rei­he zu mein­er Reha. Hier geht es zur Über­sicht.

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