Familienurlaub in Dänemark – Tag 6: Flut am Strand

Die let­zten bei­den Tage woll­ten wir am Meer ver­brin­gen. Die Stim­mung an der Nord­see ist ein­fach nur toll, wenn die Flut nach und nach den Strand erobert. Wir sind wegen der Pfer­de­brem­sen mit dem Auto an den Strand gefahren. Dort erwartete uns eine sehr große Pfütze, die uns zu groß war, um mit dem Fahrzeug hin­durch zu fahren. Immer­hin woll­ten wir nicht nochmals die Erfahrung machen, mit dem Wagen im Sand steck­en zu bleiben. Den Ursprung der großen Pfütze schoben wir auf den Regen, der des Nachts gefall­en war.

Also park­ten wir das Auto auf der Düne. Eine weise Entschei­dung, wie sich später her­ausstellen sollte.

Wieder war unser Fahrradan­hänger sowohl Kinder­wa­gen für den Jüng­sten als auch Trans­port­wa­gen für unser Gepäck. Allerd­ings war es an diesem Tag sehr windig und wir kämpften auf dem Hin­weg mit starken Gegen­wind. Von unserem ersten Tag wussten wir, dass uns eine knappe Stunde Fuß­marsch bevor­stand. Zuerst mussten wir durch die große Pfütze, von der wir noch immer dacht­en, dass der Regen der Nacht und am Mor­gen für deren Entste­hung ver­ant­wortlich war. Das Wass­er war angenehm warm und wir wateten durch das flache Nass.

Kaum an der See angekom­men, stürmten die bei­den großen ins Wass­er und nah­men ein küh­les Bad. Der Ebbe-Tief­s­tand war schon erre­icht und die Flut set­zte ger­ade ein. Wie schon die Strand­tage zuvor, kam die Flut recht langsam, so dass wir in Etap­pen, immer der Wasser­lin­ie fol­gend, am Strand ent­lang gegan­gen sind.

Der heftige auflandi­ge Wind kühlte die Baden­den recht schnell aus, so dass wir uns in den Schutz ein­er großen Düne zurück­zo­gen. Dort kon­nten die bei­den Großen zwis­chen dem Strand­hafer spie­len, während der Jüng­ste im Wagen einen kleinen Mit­tagss­chlaf hielt. Da es auch tagsüber immer mal wieder schauerte, waren am Strand, der am ersten Tag schon nur spär­lich beset­zt war, sehr wenig Men­schen unter­wegs. Das machte uns nichts aus und die Jungs gin­gen nochmal ins küh­le Nass.

Sie kon­nten sehen, wie die Nord­see langsam alle Strand­baut­en der vor­ange­gan­genen Strandbe­such­er eroberte. Ein her­rlich­es Spiel, dem Wass­er zuzuse­hen, wie es nach und nach die gebaut­en Bur­gen und Löch­er für sich vere­in­nahmt.

Schlussendlich macht­en wir uns auf den Rück­weg. Erst jet­zt fragten wir uns, ob die große Pfütze wohl noch da war. Zuerst dacht­en wir an eine Luft­spiegelung, als am Hor­i­zont eine Wasser­fläche zu sehen war, aber als ein Fahrzeug zurück an den Strand fuhr, sahen wir, dass das Wass­er noch da war. Denn dieses Fahrzeug blieb im tief­er­en Nass steck­en.

Und da kam auch schon unser Großer ange­laufen und sagte, dass das Wass­er uns ent­ge­genkam. Wir sahen uns fra­gend an. Was meinte er damit? Kurze Zeit später wussten wir es. Das Wass­er strömte uns tat­säch­lich auf dem Strand ent­ge­gen. Die Pfütze war zu einem sehr großen See angeschwollen, der nun zwis­chen uns und unserem Ziel lag.

Vor uns wagte eine weit­ere Fam­i­lie den Rück­weg und sie wateten durch das Wass­er zurück. Das Wass­er kon­nte nicht tief sein und so macht­en auch wir uns eben­falls auf den Rück­weg.

Im Nach­hinein wäre es vielle­icht eine bessere Idee gewe­sen, auf der Düne zu warten, bis der Scheit­elpunkt der Flut vorüberge­zo­gen war. Aber später ist man immer schlauer.

Also zog ich den Fahrradan­hänger durch die Fluten, während der Kleine auf Mamas getra­gen wurde. Die bei­den Großen wateten eben­falls durch das Wass­er. Zuerst stand der Fahrradan­hänger nur bis zum Boden im Wass­er. Aber ich merk­te, dass das Wass­er weit­er stieg. Also ging ich mit dem Wagen vor.

Es war ganz schön anstren­gend, den Fahrradan­hänger, der nun zu einem Drit­tel im Wass­er stand, durch das Wass­er zu ziehen. Hin­ter mir sah ich meine Frau mit den bei­den Kleinen durch das Wass­er wat­en. Wir hoch würde das Wass­er wohl noch steigen? Den bei­den Erwach­se­nen war unab­hängig voneinan­der klar, dass es nicht sehr hoch steigen würde. Es war also nicht so, wie im nord­friesis­chen Wat­ten­meer, von solch eine Aktion lebens­ge­fährlich ist.

Den­noch wollte ich den Anhänger so schnell wir möglich ans Ufer brin­gen, damit ich ihnen zur Hil­fe eilen kon­nte. Ich war ger­ade mit dem Größten am Ufer angekom­men und ich habe mich ger­ade auf den Rück­weg begeben, als ich gese­hen habe, wie ein Uni­mog der örtlichen Küstenwache sich auf den Weg ins Wass­er machte. Er sam­melte zuerst meine verbliebene Fam­i­lie ein, obwohl sie gar nicht das Ziel ihrer Fahrt gewe­sen war. Die woll­ten eigentlich eine andere Gruppe ein­sam­meln (was sie nach­her auch gemacht haben), haben aber vorher die drei verbliebe­nen gefragt, ob sie nicht im Uni­mog zurück­fahren woll­ten.

Welch ein Erleb­nis für die drei, in einem Uni­mog durch das Wass­er zu fahren. Ein schönes Aben­teuer. Die Ret­ter hat­ten noch gesagt, dass es gar nicht mal so sel­ten ist, dass der Strand kom­plett über­flutet wird. Und jet­zt wussten wir, dass es nicht der Regen war, der die großen Pfützen auf dem Strand hin­ter­lassen hat­te. Es war die Flut.

Was waren wir froh, dass wir unser Auto nicht am Strand geparkt haben, denn die Autos, die sich nun auf den Rück­weg begaben, hat­ten sichtlich Mühe, den Strand zu ver­lassen.

 

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