Familienurlaub in Thüringen

Der Thüringer Wald bietet sich als innerdeutsches Urlaub­sziel auch für Fam­i­lien an. Wir haben eine Woche in dieser Region ver­bracht. Wie so oft ist es gar nicht so ein­fach für eine Fam­i­lie mit mehr als zwei Kindern einen Urlaub­sort zu find­en, zumal viele Anbi­eter noch nicht mal entsprechende Such­masken auf ihren Home­pages zur Ver­fü­gung stellen.

Ein Ferien­haus ist da natür­lich eine Alter­na­tive. Vor allem in der Region des Thüringer Walds gibt es einige Ferien­haussied­lun­gen. Unsere Wahl fiel auf ein Haus im Reins­berg­er Dorf. Das Ferien­haus lag schön gele­gen am Rande eine großen Wan­derge­bi­ets, das dazu ein­lud, die Gegend zu Fuß zu erkun­den. Wer mit Kindern unter­wegs ist, wird den Kon­flikt ken­nen, zum einen das Waldge­bi­et, in dem man unter­wegs ist, zu schützen, zum anderen aber den Kindern die Möglichkeit zu geben, aus­giebig den Wald zu bespie­len.
Aus diesem Grund waren wir recht froh, dass nicht jedes Quäntchen Wald zum Naturschutzge­bi­et erk­lärt wurde (wie es in NRW der Fall ist), in dem die Wan­der­er dazu ange­hal­ten sind, auf den Wegen zu bleiben. Ganz im Gegen­teil ist die Region von Wan­der­we­gen und Tram­pelp­faden der­art durch­zo­gen, dass es (punk­tuell) schon beinah ein biss­chen zu viel war.

Die Wan­der­wege sind auch sehr gut für kleine Kinder geeignet, allerd­ings sind diese nicht geeignet für Kinder­wa­gen (auch nicht für Bug­gys). Man benötigt keine Karte, um sich hier zurechtzufind­en, da es sehr viele Wan­der­wege und Neben­wege gibt. Die Kinder hat­ten sehr viel Spaß, vor allem, wenn es quer durch den Wald ging.

Das Haus selb­st war lei­der unter­durch­schnit­tlich aus­ges­tat­tet. Von einem 8‑Per­so­n­en-Haus erwarten wir schon, dass zumin­d­est für acht Per­so­n­en Besteck und Geschirr vorhan­den ist. Ide­al­er­weise sog­ar etwas mehr, damit nicht nach jed­er Mahlzeit der Geschirrspüler eingeschal­tet wer­den muss. Allerd­ings war teil­weise aber noch nicht mal ein kom­plet­ter Satz für acht Per­so­n­en vorhan­den. Übri­gens eben­so wie eine entsprechende Garder­obe vorhan­den war. Wo sollen die Jack­en hin, vor allem, wenn diese nass und feucht sind?

Das gle­iche galt für die Sitzgele­gen­heit­en, denn mit mit zwei Dop­pel-Couchs wird es recht eng, zumal diese recht klein waren und ihre beste Zeit schon längst hin­ter sich hat­ten. Die Sauberkeit war zusät­zlich gren­zw­er­tig, selb­st wenn wir berück­sichti­gen, dass natur­na­he Häuser natür­lich mehr kleine Tierchen ein zu Hause bieten kön­nen. Das macht uns für gewöhn­lich nichts aus, wenn denn wenig­stens mal der gröb­ste Dreck ent­fer­nt wer­den würde.

Lei­der war das Haus sehr dunkel und nur unzure­ichend mit Leucht­en aus­ges­tat­tet. Es war kaum möglich, eine heimelige Atmo­sphäre zu schaf­fen. Lei­der ist auch der große zen­trale Ofen etwas gewöh­nungs­bedürftig. Wir hat­ten ihn öfters eingeschal­tet, auch wenn die Tem­per­a­turen nicht so tief in den Keller gin­gen. Für ein Holzhaus war es erstaunlich kalt. Im Win­ter wür­den wir dieses Haus wohl eher nicht nehmen wollen.

In Summe ist dieses Haus nicht zu empfehlen. Selb­st wenn Alter und Lage berück­sichtigt wird und auch der Preis einiger­maßen gün­stig, so kön­nte man mit weni­gen Knif­f­en deut­lich mehr aus diesem Haus her­aus­holen. Allein aus­re­ichend Besteck, Geschirr und Sitzmöglichkeit­en bere­itzustellen würde schon vieles verbessern. Dann noch ein paar helle Leucht­en instal­lieren und ein paar Hak­en an die Wand im Ein­gangs­bere­ich und die gröb­sten Schnitzer wären behoben. Schade, denn die Lage des Haus­es ist dur­chaus sehr gut.

Ausflugsziele

Auf­grund der begren­zten Zeit, kon­nten wir selb­stre­dend nur eine kleine Auswahl tre­f­fen, was in der Region gemacht wer­den kann. Ein klein­er Erfahrungs­bericht von den Zie­len, die wir aus­gewählt haben.

Drei Gleiche

Der Blick von der Mühlburg zu der Burg Drei Gle­ichen

Die Bur­gen Drei Gle­ichen sind markante Bur­gen in dieser Region, nicht zulet­zt, weil man sie wei­thin gut sehen kann. Zu den drei Bur­gen, die auch gle­ich der Region den Namen ver­liehen haben, gehören die Veste Wach­sen­burg, die Mühlburg und Drei Gle­ichen. Von den drei Bur­gen haben wir uns für die Mühlburg entsch­ieden, um diese zu besuchen.

Lei­der reiche die Zeit nicht mehr aus, um eine kleine Wan­derung zu der Burg “Drei Gle­ichen” zu machen, die in direk­ter Sichtweite zu sehen ist. Es tren­nt zwar etwas unro­man­tisch die A4 diese Gegend, den­noch ist eine solche Wan­derung dur­chaus reizvoll. Wer etwas mehr Zeit mit­bringt, sollte die Gele­gen­heit ergreifen. Wir haben uns damit beg­nügt, die Ruine der Mühlburg inkl. eines kleinen Muse­ums zu besichti­gen.

Schaubergwerk Volle Rose

Schaubergwerk Volle Rose
Es gibt in dem Schauberg­w­erk viele gut erhal­tene Exponate zu besichti­gen

Als wir in diesem kleinen Schauberg­w­erk waren, wurde noch fleißig gebaut. Das Are­al bietet viel Gestal­tungsspiel­raum für zukün­ftige Pro­jek­te. Aber auch jet­zt schon ist das Berg­w­erk ein kleines Erleb­nis, bei dem man sehr viel über die Berg­w­erk­shis­to­rie der Region ler­nen kann.

Man kann recht viele authen­tis­che Maschi­nen und Appa­rate rund um den Berg­bau ent­deck­en, die zum Teil restau­ri­ert sind, zum Teil restau­ri­ert waren oder auf ihre Restau­rierung warten. Hand­fester wird es bei ein­er Führung in einen der Stollen, der weitest­ge­hend so belassen wurde, wie er auch früher genutzt wurde.

Anschließend kann mit ein­er kleinen Bim­mel­bahn eine Runde durch die nähere Umge­bung gefahren wer­den, die sich anschließend auch gut zu Fuß erkun­den lässt. Erfreulich ist zudem, dass es ein recht kostengün­stiges Erleb­nis ist.

Zur Home­page des Schauberg­w­erks “Volle Rose”.

Schafskäserei Ziegenried

Ja, eine recht merk­würdig anmu­tende Namenswahl, aber der Land­hof Ziegen­ried nen­nt sich tat­säch­lich auch Schaf­skäserei Ziegen­ried weil eben eine solche an dem Hof angegliedert ist.

Die Anlage ist recht kom­pakt und über­sichtlich und lohnt sich vielle­icht nicht unbe­d­ingt für einen Extra-Aus­flug. Für ein Ziel auf ein­er kleinen Wan­derun­gen kann man allerd­ings recht gut Halt machen und sich an dem selb­st gemacht­en Eis erfreuen.

Wer ein­fach nur die Pro­duk­te der Käserei erwer­ben möchte, der schaue ein­fach auf die Home­page der Schaf­skäserei, auf der die (regionalen) Wiederverkäufer (extern­er Link, wer­be­frei) gelis­tet sind.

Weimar

Goethe Schiller Denkmal in Weimar

Wer in der Goethe- und Bauhaus-Stadt Weimar unter­wegs ist, find­et sicher­lich viele Möglichkeit­en, auch mit Kindern ein paar schöne Tage zu ver­brin­gen. Wir hat­ten allerd­ings nur wenig Zeit, so dass wir ein paar Tipps geben kön­nen, die wir mit vier Kindern im Alter von fünf bis dreizehn Jahren besucht haben.

Einen guten Start in die Stadt bietet das Weimar Haus in der Fußgänger­zone der Innen­stadt. Mit kleinen Episo­den und Wachs­fig­uren als Darstellern gibt es einen kurzen Abriss durch die Geschichte der Stadt. Allerd­ings sind die Ein­trittspreise des pri­vat geführten Haus­es recht hoch.

Mit Kindern lohnt sich ein Gang durch den “Park an der Ilm”. Hier kön­nen die Kinder ihrem Bewe­gungs­drang nachge­hen und es gibt viel zu ent­deck­en.

Die Parkhöh­le Weimar lohnt sich nur, wenn man eine Führung bucht und in die Bere­iche vor­dringt, die für die Öffentlichkeit ges­per­rt sind. Anson­sten präsen­tiert sich diese Höh­le recht unspek­takulär.

Schiller Haus in Weimar
Das Schiller-Haus in Weimar ist recht über­schaubar und bietet einen guten Ein­blick in die dama­lige Zeit.

Das Bauhaus-Muse­um ist unseren Eracht­ens für kleinere Kinder nicht geeignet, weshalb wir dieses Muse­um aus­ge­lassen haben. Eben­so wie das Goethe-Haus und die Her­zo­gin Anna Amalia Bib­lio­thek, da uns ein­fach die Zeit fehlte. Dafür haben wir dem Schiller-Haus einen Besuch abges­tat­tet und hier auch eine Führung durch das Haus in Anspruch genom­men. Dies ist dur­chaus zu empfehlen, da das Haus deut­lich klein­er ist als das von Goethe. Somit bleibt noch Zeit für andere Sehenswürdigkeit­en.

Der Stadtpark von Weimar
Der Park an der Ilm von Weimar

Essen

Das Eis­café Venezia direkt am Goethe-Schiller-Denkmal bietet nicht nur außergewöhn­liche Eis­sorten, son­dern auch recht große Eiskugeln. Hier hat uns das Eis am besten geschmeckt.
Das “Cafe am Markt” bietet übliche Kugel­größen und ein gutes Eis. Dur­chaus leck­er, aber nicht so gut wie im “Venezia”

Direkt an der Herder Kirche (offiziell Stadtkirche Sankt Peter und Paul) befind­et sich die “Bäck­erei und Kon­di­tor­ei Stephan Rose”. Dort sollte man eher nicht zum Eis greifen (Kugeln sind recht klein und das Eis schmeckt eher durch­schnit­tlich), son­dern sich lieber für ein Stück Kuchen erwär­men.
Dort befind­et sich auch die “Weimar­er Kaf­fee Rösterei”, die mit eini­gen ungewöhn­lichen Kaf­feesorten aufwarten kann und eher Kaf­feel­ieb­haber anspricht.

Für das leib­liche Wohl sor­gen zum Beispiel das “Kartof­fel­haus Weimar” oder die “Schnitze­loase Weimar”. Bei­de sind in der Nähe des Weimar­er Atri­um zu find­en, ganz in der Nähe des neuen Bauhaus Muse­ums. In bei­den Lokalen muss man ein biss­chen Glück haben, um ohne Reservierung einen Tisch zu bekom­men (zumin­d­est in der Ferien­zeit).

Wer es gern etwas deftiger mag, besucht die “Pen­sion Zur Rose”. Dort gibt es zwar wenig Auswahl, dafür große und schmack­hafte Por­tio­nen. Das Lokal mag zwar etwas herun­tergekom­men sein und “dubiose Gestal­ten” (Zitat aus ein­er Online-Bew­er­tung) wur­den gesichtet, wir wur­den allerd­ings nett und fre­undliche emp­fan­gen und bedi­ent. Zu find­et ist diese Gast­stätte eben­falls in der Nähe des Weimar­er Atri­ums.

 

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