Teilhabe Kulturveranstaltungen

Die Mög­lich­keit, Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen zu besu­chen, soll­te auch für behin­der­te Men­schen mög­lich sein. Dadurch, dass es in Deutsch­land kei­ner­lei Geset­ze gibt, dass selbst bei pri­va­ten Neu­bau­ten zumin­dest auf eine bar­rie­re­ar­me Gestal­tung geach­tet wer­den muss, ist es nicht selbst­ver­ständ­lich, dass Behin­der­te Zugang zu Kunst & Kul­tur haben. Da ich Roll­stuhl­fah­rer bin, kon­zen­trie­re ich mich bei mei­nen Beob­ach­tun­gen eher auf die­sen Aspekt. Wer noch ein paar Meter lau­fen kann, wird u.U. die Mög­lich­keit haben, auf alter­na­ti­ven Wegen zu einem Sitz­platz zu gelan­gen. Dies muss dann jeder indi­vi­du­ell prü­fen. Dies muss die Roll­stuhl­fah­re­rin bzw. der Roll­stuhl­fah­rer so oder so.

Ich habe näm­lich bis­her noch kei­nen Buchungs­ser­vice ent­deckt, bei dem man direkt Plät­ze für Roll­stuhl­fah­rer buchen kann. In jedem Fall muss bei einer Ser­vice-Hot­line ange­ru­fen wer­den, damit die Plät­ze gebucht wer­den kön­nen. Möch­te man als Fami­lie eine Ver­an­stal­tung besu­chen, so kann die­se nur getrennt gebucht wer­den, was ggf. zu Schwie­rig­kei­ten führt.
Es gibt sehr vie­le Sei­ten, die den Ein­tritts­preis rabat­tie­ren. Dies macht die Buchung einer Ver­an­stal­tung mit behin­der­ten Fami­li­en­mit­glie­dern noch schwie­ri­ger. Denn oft­mals weiß ich nicht, wo sich die Roll­stuhl­fah­rer­plät­ze befin­den. Wenn ich als Vater mit klei­nen Kin­dern eine Ver­an­stal­tung besu­chen möch­te, so ist dies erst gar nicht mög­lich, weil ich die Kin­der nicht allei­ne in irgend­ei­nem Block sit­zen las­sen kann. Auch wenn ich eine Begleit­per­son kos­ten­frei mit­neh­men darf, so ist dies eben­falls kei­ne Opti­on, weil die Begleit­per­son (ver­ständ­li­cher­wei­se) älter als 14 Jah­re sein muss (das ist abhän­gig vom Ver­an­stal­ter, ich habe auch schon Alters­gren­zen von bis zu 18 Jah­ren gese­hen).

Sehr schön auch, wenn Ver­an­stal­ter zur Buchung der Roll­stuhl­fah­rer­plät­ze eine gebüh­ren­pflich­ti­ge Hot­line ange­ben.

Auch schon erlebt, dass eine gebüh­ren­pflich­ti­ge Num­mer zur Buchung ange­ge­ben wird, dort der Anru­fen­de in einer War­te­schlan­ge dar­auf auf­merk­sam gemacht wird, dass man auch online buchen kön­ne (haha, sehr wit­zig!) nur um dann am Ende gesagt zu bekom­men, dass man die Kar­ten direkt beim Ver­an­stal­ter buchen muss.

Ver­ein­zelt tau­chen Buchungs­sys­te­me auf, die zulas­sen, dass auch Roll­stuhl­fah­rer ein­fach online ihre Kar­ten buchen. Ein gro­ßes Kino in Köln lässt dies z.B. zu, auch wenn die Buchung nicht immer ein­deu­tig ist. Wenn ich näm­lich einen Roll­stuhl­fah­rer­platz buche und die Plät­ze dane­ben für mei­ne Kin­der eben­falls, sind dann die­se Plät­ze mit Sit­zen ver­se­hen oder nicht? Dies wird näm­lich auf der Buchungs­sei­te nicht deut­lich.

Dabei gäbe es so vie­le ein­fa­che Lösun­gen. So könn­ten Stüh­le z.B. fle­xi­bel ein­ge­setzt wer­den. Wenn ein Roll­stuhl­fah­rer die­sen Platz bucht, wird der Sitz ent­fernt, bucht ein Fuß­gän­ger, wird er unver­än­dert gelas­sen. So könn­te dann die Rol­li-Mama oder der Rol­li-Papa mit ihren oder sei­nen Kin­dern eine ent­spre­chen­de Ver­an­stal­tung buchen.

Der­zeit funk­tio­niert der Buchungs­vor­gang so: Zuerst über eine Inter­net­such­ma­schi­ne erfra­gen, ob der Ver­an­stal­tungs­ort über­haupt Roll­stuhl­plät­ze anbie­tet bzw. bar­rie­re­frei ist, wozu z.B. auch ein ent­spre­chen­des stil­les Ört­chen gehört. Dann her­aus­fin­den, wo sich die­se Plät­ze befin­den. Online schau­en, wel­che Fuß­gän­ger­plät­ze in der Nähe und ob die­se noch ver­füg­bar sind. Dann anru­fen und die Tickets noch­mal erfra­gen und dann buchen. Und oft­mals ist es ein Glücks­spiel, wenn alles passt.

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