Unseriöse Marktforschung

Es gibt mittlerweile viele Marktforschungsportale, bei denen Verbraucher mitmachen können. Eines der bekanntesten ist sicherlich die Gesellschaft für Konsumforschung GfK, die aber leider nicht sonderlich seriös und technisch antiquiert daherkommt.

Wir haben dieses Portal mit dem Scan-Client und Scanner über fast zwei Jahre getestet und sind in Summe recht enttäuscht.

Das Prinzip

Der Konsument trägt all seine Einkäufe in einem Portal ein und stellt somit sein Kaufverhalten der GfK zur Verfügung.

Im Einzelnen bedeutet das, dass über einen Scanner die Strichcodes eines jeden Artikels der Einkäufe des täglichen Bedarfs eingescannt werden. Anschließend muss jeder eingescannte Artikel über die Homepage bearbeitet werden. Ein Prozess der technisch recht unausgereift und für den Verbraucher sehr aufwändig ist.

Zusätzlich kann der Verbraucher weitere Einkäufe von z.B. Konsumgütern ebenfalls manuell auf dem Portal eingeben. Für alle Eingaben sammelt der Verbraucher Punkte, die er später einlösen könnte (ja, der Konjunktiv ist hier richtig angewandt).

Weitere Punkte kann man sammeln, in dem man der GfK gestattet, sein Surfverhalten zu analysieren und in dem man an diversen Umfragen teilnimmt.

Die Technik

US-Konzerne machen es mal wieder vor, wie man Daten sammeln kann, ohne dass der Verbraucher stundenlang seine Einkäufe in einem Portal eingibt und fehlerhafte Strichcodes korrigiert. Bei Payback und ähnlichen Datensammlern muss man lediglich eine Karte einscannen und schon sind Einkäufe registriert.

Bei der GfK muss jeder eingekaufte Artikel händisch mit einem Handscanner eingescannt werden. Unbekannte Codes werden dabei ebenso erfasst wie schon bekannte. Anschließend wird jeder eingescannte Artikel bearbeitet, wobei mindestens drei zusätzliche Eingaben notwendig sind. Wer im Supermarkt etwas anderes als ein „Produkt des täglichen Bedarfs“ einkauft (wie z.B. ein Buch oder ein Kleidungsstück), wird aufgefordert, diesen Artikel an einer anderen Stelle des Portals einzutragen.

Ist ein Artikel einmal bearbeitet, können keine weiteren Änderungen vorgenommen werden. Die GfK sagt, dass ein Algorithmus dafür sorgt, dass Tipp- und Eingabefehler automatisch herausgefiltert werden. Außerdem werden kleinere Tippfehler über das statistische Mittel herausgefiltert. So zumindest die Hoffnung der Statistiker.

Alles in Allem ein sehr umständliches Verfahren, das sicherlich an vielen Stellen hätte verbessert werden können.

Das Ende

Nachdem wir vier Wochen lang keine Daten über den Scanner eingegeben haben, wurde der Account sang- und klanglos gelöscht und alle gesammelten Punkte gleich mit. Und das, obwohl weiterhin über das Digital Trends Plugin das Browserverhalten übermittelt und die Umfragen durchgeführt wurden. Es kam lediglich vorher der Hinweis, dass keine Daten mehr über den Scanner erfasst wurden.

Wir finden, dass ein solches Verhalten unseriös ist, zumal uns noch nicht mal die Möglichkeit zugestanden wurde, die bis hierher angesammelten Punkte einzutauschen. Der Account wurde einseitig von der GfK gelöscht.

Aus diesem Grund raten wir von einer Teilnahme an diesem Programm ab, denn es ist nicht nur unkomfortabel, sondern auch intransparent. Der Umgang mit den Teilnehmer zudem recht unhöflich und oftmals ruppig.

 


Werbung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert