Was ist der beste Weg, um zu einem passenden Hilfsmittel zu gelangen?

Im Beamtendeutsch ausgedrückt werden Hilfsmittel eingesetzt, um den Erfolg einer Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine bereits bestehende Behinderung auszugleichen. Ich bleibe in diesem Beitrag bei meiner Erkrankung, die eine Behinderung zur Folge hat, die es auszugleichen gilt. Bei einer progressiven also fortschreitenden Erkrankung bekommt aber auch der Aspekt einer drohenden Behinderung Bedeutung.

Ich habe im Laufe der Zeit einige Hilfsmittel auf unterschiedlichen Wegen beantragt und teils mit den Leistungsträgern darum gefochten, diese zu erhalten. Das eine Mal mit und ein anderes Mal ohne Erfolg. Dabei stellt sich immer wieder die Frage:

Was ist der beste Weg, um zu einem passenden Hilfsmittel zu gelangen?

Die Frage hört sich sehr banal an, ist es aber nicht. Vor allen Dingen gibt es viele unterschiedliche Meinungen dazu. Die einen sind der Meinung, dass der behandelnde Arzt das Hilfsmittel ins Spiel bringen muss. Andere sind der Meinung, dass dies die Aufgabe des Therapeuten ist und wieder andere sagen, dass der Weg über das Sanitätshaus der Beste ist.

Es ist gar nicht mal so selten, dass ein Patient mit seinem ersten Hilfsmittel falsch versorgt wurde und erst später im weiteren Verlauf merkt, was das Beste für ihn gewesen wäre. Nur ist es dann oftmals zu spät oder es muss der etwas steinige Weg der Umversorgung gewählt werden. Wer einen Blick auf die Erfahrungsberichte anderer Anwender wirft, wird merken, dass es keinen Unterschied macht, ob eine Behinderung als Folge eines Unfalls oder einer Erkrankung eingetreten ist.

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Ich glaube, dass keiner der oben genannten Wege, der Beste ist. Ich denke, dass der Patient sich im Vorfeld mit den Hilfsmitteln auseinandersetzen muss, um dann die Wahl zu treffen. Natürlich muss dem vorausgehen, dass er die Gelegenheit erhält, Hilfsmittel hinlänglich zu testen. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer begraben. Oftmals besteht diese Möglichkeit erst gar nicht.

Hier hilft es enorm, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Am besten mit Betroffenen, die schon etwas länger die Behinderung mit sich herumtragen und davon berichten können, welche Fehler es zu vermeiden gilt. Andere Betroffene haben nämlich einen anderen Blick auf das Hilfsmittel. Sie schauen nicht nur von der medizinischen Seite darauf, sondern auch vom Einsatz in der Praxis. Wie alltagstauglich ist das Hilfsmittel eigentlich? Gibt es das in verschiedenen optischen Varianten? Kann der Style des Hilfsmittels angepasst werden? Und vielleicht weiß der Betroffenen auch, in welchem Sanitätshaus oder bei welchem Hersteller man am ehesten das Hilfsmittel testen kann.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Kontakt zu Betroffenen aufzunehmen. Entweder sehr anonym über soziale Netzwerke oder über Selbsthilfegruppen in der Nähe oder über Stützpunkte von gemeinnützigen Vereinen oder Organisationen oder einfach nur über eine Suchmaschine.

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Wenn Du schon mal in der Reha bist …
Von vielen Seiten habe ich bisher schon mal gehört, dass es besser wäre, wenn ein Hilfsmittel aus der Reha heraus beantragt wird. Dafür muss man wissen, dass die Beschaffung im Vergleich zum Weg über das Sanitätshaus eine andere ist. 

Wird das Hilfsmittel über das Sanitätshaus beschafft, dann werden oftmals ganz konkret die Hilfsmittel mehrerer Hersteller getestet oder aber es werden vorher Gespräche geführt, um sich auf einen Hersteller festzulegen, der dann einen Außendienstmitarbeiter zum Patienten schickt. Nicht selten arbeiten Hersteller mit den Sanitätshäusern und diese wieder mit den Krankenkassen zusammen, um hinter den Kulissen Rabatte oder sonstige Vergünstigungen auszuhandeln. Am Ende steht dann ein ganz konkretes Hilfsmittel meist mit Hilfsmittelnummer fest. Damit geht es dann zum Facharzt, der ein Hilfsmittelrezept ausstellt, mit dem dann das Sanitätshaus das Hilfsmittel bei der Krankenkasse anfragt.

Wird ein Hilfsmittel aus einer Reha heraus beantragt, dann werden diese zwar im Vorfeld auch getestet (wenn es möglich ist), aber die Rehakliniken sind angehalten, nur die Funktionalität zu validieren. Das heißt, dass am Ende nicht ein Hilfsmittel eines Herstellers mit Hilfsmittelnummer steht, sondern ein Hilfsmittel, das eine besondere Funktionalität aufweist. Das wird auch so allgemein auf das Hilfsmittelrezept geschrieben. Erst bei der Krankenkasse wird anschließend geprüft, welcher Hersteller für dieses Hilfsmittel in Frage kommt. Die Beschaffung geht dann zwar immer noch über ein Sanitätshaus, aber am Ende hat die Kasse entschieden, welcher Hersteller in Frage kommt.

Das sind zwei wesentlich unterschiedliche Vorgänge, wobei eine Rehaklinik vielleicht in der Tat die besseren Argumente zur Hand hat, wenn es um die Begründung geht, weshalb ein welches Hilfsmittel für den Patienten notwendig ist. Allerdings läuft man Gefahr, mit den „Kassenmodellen“ abgespeist zu werden.

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