Das Amazon Fire Max 11 Tablet

Die Fire Tablets von Ama­zon sind alle etwas zu klein gera­ten. Dadurch sind sie zwar por­ta­bel, aber eben auch klein. Mit sei­nem 11-Zoll-Dis­play kommt das Fire 11 so lang­sam in Regio­nen, in denen es inter­es­sant wird. Das Dis­play hat eine Auf­lö­sung von 2000 x 1200 mit 2,4 Mil­lio­nen Pixeln (213 ppi).

Im Ver­gleich dazu kommt das iPad 10 mit sei­nem 10.9‑Zoll-Display auf 2360 x 1640 Pixeln bei 264 ppi. Ich den­ke aller­dings nicht, dass ein Otto-Nor­mal­ver­brau­cher die­se Unter­schie­de wirk­lich im all­täg­li­chen Gebrauch sieht. Auch im Gewicht tun sich die bei­den Gerä­te nichts, was ich nur des­halb hier auf­füh­re, weil Ama­zon das Fire 11 ger­ne mit dem iPad 10 ver­gleicht.

Preis

Es lohnt sich, bei Ama­zon-Gerä­ten auf einen der Akti­ons­ta­ge zu war­ten, die es min­des­tens vier Mal im Jahr gibt (wie z.B. Black Fri­day oder Prime Day). Regu­lär kos­tet das Fire 11 inkl. des Ein­ga­be­stifts gut 300 Euro. Ohne den Stift wer­den ca. 270 Euro ver­langt. Wäh­rend eines Akti­ons­tags kann man das Tablet auch für knapp unter 200 Euro bekom­men.

Einrichtung

Bei der Bestel­lung konn­te ich ange­ben, dass das Fire 11 direkt auf mich zuge­schnit­ten vor­kon­fi­gu­riert ist. Gehol­fen hat das nichts und so muss­te ich das Gerät selbst ein­rich­ten, was aber recht flott von der Hand geht. Natür­lich benö­tigt man dafür ein Ama­zon-Kon­to. Auch die exis­tie­ren­den Kin­der­kon­ten muss­te ich hän­disch hin­zu­fü­gen.

Aus mir nicht ganz ersicht­li­chen Grün­den ist es nicht mög­lich, meh­re­re Erwach­se­nen-Kon­ten ein­zu­rich­ten. Hier wäre es sinn­voll, wenn es wenigs­tens mög­lich wäre, dass ein Admin-Kon­to für admi­nis­tra­ti­ve Kon­fi­gu­ra­tio­nen zusätz­lich erstellt wer­den kann. Noch bes­ser wäre es, wenn man so vie­le Kon­ten auf dem Gerät anle­gen kann, wie der Anwen­der lus­tig ist.

Kinderkonten

Wer ein Kin­der­kon­to anlegt, kann dies auch ohne Abo des Zusatz­diens­tes kids+ abschlie­ßen. Gefühlt muss man ledig­lich nach jedem Kon­fi­gu­ra­ti­ons­schritt bestä­ti­gen, dass man auch tat­säch­lich kein kids+ Pro­be­abo abschlie­ßen möch­te (was etwas ner­vig aber mög­lich ist). Sind Kin­der älter als 14 Jah­re, so wer­den die­se sowie­so nicht ent­spre­chend berück­sich­tigt. Auch hier wäre es sehr sinn­voll, wenn man ein ent­spre­chen­des Pro­fil anle­gen kann.

Gene­rell lässt sich sehr wenig inner­halb der Kin­der­kon­ten frei­schal­ten. So ist es sehr bezeich­nend, dass man für Kin­der die Ama­zon-Web­site nicht auf die White­list set­zen kann, dass die Kin­der kei­nen Zugriff auf Ama­zon-Music und kei­nen Zugriff auf Ama­zon-Video und kein Zugriff auf alle ande­ren Prime-Diens­te haben, die Ama­zon anbie­tet. Alle Ama­zon eige­nen Diens­te sind dem­nach nach der Ein­schät­zung von Ama­zon nicht kind­ge­recht.

Es ist mög­lich, dem Kin­der­kon­to Inhal­te zuzu­wei­sen, aber die Mög­lich­kei­ten sind auch hier begrenzt. So ist es mög­lich, Hör­bü­cher und ‑spie­le von einem Audi­ble-Kon­to den Kin­dern zur Ver­fü­gung zu stel­len, aber schon bei der Musik und den Vide­os gibt es Ein­schrän­kun­gen. Es ist in bei­den Fäl­len näm­lich ledig­lich mög­lich, gekauf­te Titel zu tei­len. Alles, was in der Prime-Mit­glied­schaft ent­hal­ten ist, lässt sich nicht mit den Kin­dern tei­len.

Ich selbst konn­te nur mit dem Kopf schüt­teln, dass ich kein Ama­zon Prime Video frei­schal­ten kann, sehr wohl aber Apps und Diens­te der Mit­be­wer­ber, wie z.B. Spo­ti­fy. Ich kann kei­ne Prime-Vide­os tei­len, dafür aber die Dis­ney+ App. So rich­tig sinn­voll schien mir das alles nicht.

Gene­rell ist der Kin­der­schutz nicht zu Ende gedacht. So kann ich zwar ein Zeit­li­mit vor­ge­ben, aber nur in Sum­me für das Kon­to und nicht für ein­zel­ne Apps. Auch ist das tem­po­rä­re Sper­ren der Apps nicht mög­lich. Ent­we­der die App ist dem Kin­der­kon­to zuge­ord­net und damit frei und voll nutz­bar, oder aber die App wird kom­plett aus dem Kon­to ent­fernt.

Auch ist es nicht mög­lich, dass Zei­ten ver­län­gert wer­den. Ich kann einen Zeit­plan auf­stel­len (mit der Unter­schei­dung zwi­schen Wochen­tag und Wochen­en­de), aber wenn die Zeit abge­lau­fen ist, kann ich die­se nicht ver­län­gern, son­dern muss den Zeit­plan anpas­sen oder die­sen deak­ti­vie­ren.

Eingabestifft

Etwas ent­täu­schend ist der Ein­ga­be­stift. Die­ser reagiert zu trä­ge und nicht punkt­ge­nau. Das Zeich­nen bzw. Malen macht so nur bedingt Spaß. Getes­tet haben wir Funk­tio­na­li­tät mit den Apps »Sketch Guru«, »Zei­chen­brett« und »INKre­di­ble«
Der Ein­ga­be­stift kos­tet zwar »nur« 35 Euro, aber ein biss­chen mehr hat­ten wir da schon erwar­tet.

Verarbeitung & Bedienung

Das fire max 11 ist gut ver­ar­bei­tet und macht einen soli­den Ein­druck, auch bei einer Nut­zung ohne Hül­le. Die drei Knöp­fe (Power und Laut­stär­ke) sind recht klein und müs­sen hin und wie­der gesucht wer­den, aber die nutzt man dafür auch sel­ten. Die Haupt­ein­ga­be erfolgt logi­scher­wei­se über das Dis­play, das sehr direkt und anstands­los reagiert.
Es emp­fiehlt sich im Gegen­satz zu ande­ren Tablets, nicht benö­tig­te Apps zu deak­ti­vie­ren bzw. zu schlie­ßen, da die­se merk­lich das fire max 11 ver­lang­sa­men.

Die Ver­ar­bei­tung ist sehr wer­tig und hin­ter­lässt einen guten Ein­druck.

Das Fire Max 11 im Alltag

Wenn ich unter­schied­li­che Tablets neben­ein­an­der­le­ge, dann wird schnell deut­lich, dass das Fire nicht mit­hal­ten kann. Nur, wer nutzt die Gerä­te schon auf die­se Art und Wei­se? Wir haben das Fire haupt­säch­lich für die Kin­der gekauft, damit die­se auf einem Gerät Medi­en kon­su­mie­ren kön­nen, das nicht in der Preis­klas­se höher­wer­ti­gen Tablets spielt, wes­halb es auch wenig Sinn macht, die­se Gerä­te unter­ein­an­der zu ver­glei­chen.

Wer ein Video schaut, der wird bei der »übli­chen« Nut­zung kei­nen Unter­schied mer­ken. Das Dis­play ist hell und die Inhal­te scharf dar­ge­stellt. Natür­lich spie­gelt die­ses Dis­play wie alle ande­ren Tablets auch, wes­halb die Nut­zung im Son­nen­schein nur ein­ge­schränkt mög­lich ist.

Im All­tag wird es viel eher zum Hin­der­nis, dass die Anzahl der Erwach­se­nen-Kon­ten auf eins limi­tiert ist und dass die Ama­zon-Diens­te für Kin­der­kon­ten nicht nutz­bar sind. Immer­hin war ja die Idee, dass wir den Kin­dern das Tablet für eine defi­nier­te Zeit in die Hand geben kön­nen, ohne uns groß Gedan­ken machen zu müs­sen, was die Kin­der damit machen.

Dies hat näm­lich den Vor­teil, dass sie selbst ent­schei­den kön­nen, wofür sie ihre Medi­en- bzw. Bild­schirm­zeit nut­zen kön­nen, was für den Auf­bau einer Medi­en­kom­pe­tenz wich­tig ist (ohne jetzt eine dies­be­züg­li­che Dis­kus­si­on vom Zaun tre­ten zu wol­len).

Fazit

Auch wenn das fire max 11 mit eini­gen Nach­tei­len daher­kommt, die teils sehr unver­ständ­lich sind, ergänzt das fire auf sinn­vol­le Art und Wei­se unse­re Fami­lie hin­sicht­lich der Medi­en­nut­zung. Die Qua­li­tät des Tablets ist in jeg­li­cher Hin­sicht gut und konn­te uns über­zeu­gen. Zumin­dest, wenn man im Hin­ter­kopf behält, dass man hier ein Mit­tel­klas­se-Tablet in den Hän­den hält und kein High-End-Gerät.

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