Der Baumwipfelpfad Salzkammergut

Der Ausflug zum Baumwipfelpfad Salzkammergut wird mit Sicherheit keinen ganzen Tag andauern, ist aber dennoch empfehlenswert. Erreichbar ist der Baumwipfelpfad mit der Seilbahn, deren Talstation in Gmunden steht. Es ist auch möglich, die Bergstation über Wanderwege zu erreichen, dann wird der Ausflug aber doch zu einem Tagesausflug. Allerdings sind die Wanderwege nicht mit Kinderwagen oder gar Rollstuhl zu bewältigen. Die Wanderwege sind quasi durchgängig nicht barrierefrei.

Der Baumwipfelpfad Salzkammergut wurde erst 2018 erbaut und dennoch nur barrierearm ausgeführt. Ist der Baumwipfelpfad dennoch mit dem Rollstuhl machbar?

Gondel auf den Gruenberg
Im Vordergrund der Start der Sommelrodelbahn, im Hintergrund die Gondel der Seilbahn

Die beiden Seilbahnstationen und die Gondeln sind für Rollstuhlfahrer voll zugänglich. Ein barrierefreies WC befindet sich in der Talstation, ein barrierearmes in der Bergstation. Die Einstiege in die Gondeln sind stufenfrei und lückenlos ausgeführt. Nicht weit von der Bergstation entfernt befindet sich der Eingang zum Baumwipfelpfad. Dieser ist durchgängig barrierefrei. Die Steigungen sind moderat und nicht größer als 6%. Am Ende wartet ein Turm, der sich auch mit dem Rollstuhl gut erklimmen lässt. Gut gemacht, dass es im Turm immer wieder Abschnitte mit einer sehr geringen Steigung gibt, auf denen sich Rollstuhlfahrer etwas ausruhen können.

Allerdings muss man irgendwie zum Baumwipfelpfad-Eingang kommen. Dieser Weg ist leider nur über die üblichen Schotterwege erreichbar, die in den Bergen allgegenwärtig sind. Die Steigungen sind auch hier moderat, aber der Rollifahrer benötigt schon ein wenig Kraft. Ansonsten braucht er eine Begleitperson, die hilft. Das gleiche gilt für den Ausgang des Pfads. Auch hier begrüßt den Rollstuhlfahrer eine ordentliche Steigung zur Bergstation.

 
turm des baumwipfelpfads
Der Turm samt Eingang des Baumwipfelpfads

Der Pfad über die Wipfel ist mit gut 600 Metern überschaubar. Auf die überall angegebenen 1.400 Meter kommt man lediglich, wenn der Fußweg den Turm empor hinzugerechnet wird. Auf diesem Pfad verteilt wurden insgesamt 10 Lernstationen angebracht. Interaktiv sind die kaum, bieten aber zahlreiche Informationen rund um die Region und deren Natur. An zwei Stellen gibt es „Mutproben“ an denen die Besucher über Seile oder wackelige Pfade in luftiger Hohe wandeln können. Diese sind nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich. Leider gibt es für sehbehinderte Besucher keinerlei Angebote, so dass ihnen die Stationen des Pfads verschlossen bleiben.

Wer es bis fast nach ganz oben geschafft hat, kann mit einer Rutsche den Weg nach unten antreten. Leider kostet dieses einmalige doch recht kurze Vergnügen satte zwei Euro. Pro Rutsch wohlgemerkt.

Das Restaurant auf dem Gipfel ist leider nicht barrierefrei. Es gibt eine Außenterrasse, die für Rollstuhlfahrer zugänglich ist. Die Speisen und Getränke muss aber eine Begleitperson kaufen.

Neben der Bergstation befindet sich eine Sommerrodelbahn, die für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich ist. Fußgänger haben allerdings ihren Spaß, wenn sie gewillt sind, die Touristenpreise zu zahlen.

Fazit

Je kleiner die Kinder, desto mehr Spaß haben sie auf diesem Baumwipfelpfad. Grundsätzlich ist er aber recht kurz geraten, so dass er nicht für einen Tagesausflug herhalten kann. Wer noch ein wenig die Gegend erkundigt, kann den Ausflug zeitlich ausdehnen. Wanderwege gibt es zahlreiche, die allerdings nicht barrierefrei sind.

Mit dem Rollstuhl ist der Pfad zu bewältigen, wenn ein wenig Unterstützung gegeben werden kann. Der rollstuhlfahrende Papa allein mit seinen Kindern wird hier eher an Grenzen stoßen.

Die Baumwipfelpfade in Österreich haben eine eigene Website mit zahlreichen Infos.

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