Der Scewo Bro im alltäglichen Einsatz – Teil 4: Türen

Für jeden Rollstuhlfahrer sind Türen eine Herausforderung. Egal ob mit manuellem oder Elektrorollstuhl, es braucht Übung und die richtige Technik um Türen zu öffnen oder zu schließen. Dadurch, dass sich der Bro bewegt, wenn sich der Anwender bewegt, ist es doppelt herausfordernd.

Weiter unten gebe ich meine Meinung zu anderen Alltagssituationen kund.

Türen

Wenn man im Scewo sitzt und sich nach vorn beugt, dann rollt er nach vorn. Wenn ich in diesem Moment nach hinten fahren möchte, so bleibt der Rollstuhl stehen. Wenn ich also vor einer Türe stehe, die sich nach außen öffnet (also dorthin, wo ich stehe), so bekomme ich diese so nicht auf. Oder zu, denn es funktioniert in beiden Fällen nicht.

Wenn Platz neben der Türe ist, so kann ich neben der Türe stehen und sie so öffnen. Wenn dort aber kein Platz ist, wird es schwieriger. Ich mache dies so: Ich kann so grob abschätzen, wie weit der Scewo nach vorn rollt, wenn ich mich nach vorn beuge. Ich lasse diesen Abstand zur Tür und beuge mich dann nach vorn. Im Idealfall bleibt der Scewo dann mehr oder minder genau vor der Türe stehen. Dann versuche ich sie aufzuziehen, in dem ich mich leicht nach hinten beuge und auch nach hinten fahre. Das klappt leider nicht immer, aber oft genug.

Öffnet sich die Türe nach innen, so kann ich mich nach vorn beugen und den Rollstuhl nach vorn fahren lassen. Das einzige, was hier passieren kann, ist die Berührung der Raupen mit der Türe. Dies kann Spuren hinterlassen.

Wenn es gar nicht klappt, so ist es möglich, mit dem Bro in den Parkmodus zu wechseln und dann auf den Raupen fahrend die Türen zu öffnen oder zu schließen.

Es ist auch möglich, im Raupenmodus Türen zu öffnen und zu schließen, aber dadurch, dass sich der Sitz nach hinten beugt und kantelt, wird es schwieriger, den Türgriff zu erreichen. Ist es ausschließlich im Raupenmodus eine Türe zu bedienen, so hilft es, an den Griff eine Kordel zu befestigen, um die Türe zu schließen.

bro mit tuere

Auf Augenhöhe

Der Bro kann im Parkmodus den Fahrer hochheben. Damit kann der Fahrer auf Augenhöhe mit dem (stehenden) Gegenüber kommunizieren. Immerhin war dies ein Argument für die Bewilligung des Bro, dass ich auf Augenhöhe mit meinem Gegenüber kommunizieren kann.

Allerdings wird der Bro etwas wackelig. Ich hatte diese erhöhte Position während eines Konzerts genutzt und es war schon ein mulmiges Gefühl, vor allem, wenn der Bro von anderen Menschen berührt wurde. Er kam doch arg ins Schwanken.

In dieser Position kann der Bro langsam nach vorn und hinten fahren, allerdings steht er dabei vorn auf den Spitzen der Raupen und hinten auf dem Support-System mit den kleinen Rädern. Auch hier muss der Anwender darauf achten, dass die kleinen Räder nirgends hängen bleiben.

Diebstahlschutz

Auf den ersten Blick scheint es offensichtlich, dass es nicht notwendig ist, einen Rollstuhl mit einem Diebstahlschutz zu versehen. Man kann ihn ja schlecht unter dem Hintern stehlen. Auf den zweiten Blick scheint es eher fahrlässig zu sein, einen Rollstuhl allein irgendwo stehenzulassen. Natürlich ist es immer ein Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit. 

Bei elektrischen Rollstühlen, die mehrere zehntausend Euro kosten, sollte es meiner Meinung nach eine Selbstverständlichkeit sein, dass es einen Diebstahlschutz gibt. Denn die Anwender sitzen eben nicht immer in ihren Rollstühlen. Wie oft habe ich schon verwaiste Rollstühle gesehen, weil die Rollstuhlfahrer irgendwo hingetragen werden müssen, weil der Ort nicht barrierefrei ist.

Und wie oft liest und hört man von Diebstählen der Rollstühle, selbst wenn sie in Kellern stehen, weil sie einfach weggefahren werden können? Leider viel zu oft. Hier müsste Scewo eindeutig nachbessern, dass es zumindest die Möglichkeit geben sollte, optional die Steuerung des Bro zu sperren und mit einem Code zu versehen.

Ich stelle den Scewo Bro in mehreren Beiträgen hier auf meinem Blog vor. Damit die Übersicht nicht leidet, gibt es einen Beitrag, in dem ich alle Berichte bündele. Diese Erfahrungsberichte sind nicht gesponsert und spiegeln meine persönliche Meinung wider. Aufgrund der Vielfältigkeit von Erkrankungen bzw. Behinderungen kann ich keine Hilfsmittelberatung anbieten. Die Beiträge dienen lediglich zur Orientierung für Interessenten.

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