Familien- und Rollstuhlurlaub an der Adria. Teil 5: Caorle

Caor­le ist eine der größten Gemein­den Nordi­tal­iens und gehört noch zum Bezirk von Venedig oder wie das in Ital­ien beze­ich­net wird (man möge mich gern in den Kom­mentaren aufk­lären). In den Reise­führern liest man hin und wieder, dass Caor­le als “Klein-Venedig” beze­ich­net wird. Warum dem so ist, kann ich lei­der nicht sagen, denn Caor­le hat schon einen anderen Charak­ter als Venedig. Und damit meine ich nicht, dass es weniger Brück­en aber dafür mehr Kopf­steinpflaster gibt.

Ins­ge­samt ist Caor­le angenehm bar­ri­ere­frei, auch wenn es viele kleine Gassen und Straßen gibt. Wir sind in der Stadt kaum an Stellen gelandet, so ich nicht mehr weit­erkam.

Nur weil Caor­le kleine Gassen hat, heißt es in meinen Augen noch lange nicht, dass es den Charme oder den Charak­ter von Venedig hat. Aber ich finde, dass sich dieses kleine Städtchen gar nicht in den Schat­ten von Venedig stellen muss. 

Es emp­fiehlt sich durch die Alt­stadt zu bum­meln und dann an der Stephanus-Kirche an der Prom­e­nade bis zur Wall­fahrt­skirche zu gehen. Diese Strecke ist durchgängig bar­ri­ere­frei und lässt sich mit dem Roll­stuhl gut befahren.

Die Kathe­drale des Heili­gen Stephanus Pro­tomar­tire (im ital. Orig­i­nal: “Duo­mo di San­to Ste­fano Pro­tomar­tire”) besitzt einen schiefen Turm, obgle­ich dieser nicht so schief ist wie jen­er in Pisa. Besuchen kon­nten wir die Kirche nicht, da dort ger­ade ein Trauer­gottes­di­enst abge­hal­ten wurde.

Die Kerzen in der Kapelle sind Zeuge der unglaublichen Tem­per­a­turen. Durch die Größe dieser kleinen Kirche stiegen die Tem­per­a­turen so stark an, dass die Kerzen schmolzen.

Am Ende der Prom­e­nade befind­et sich die Kapelle “Madon­na del­l’An­ge­lo”, eine Wall­fahrt­skirche aus dem 18. Jahrhun­dert. Und direkt daneben öffnet sich der Strand mit sein­er Hotel-Kulisse. Wer Bade­sachen dabei hat, kann sich gerne ins küh­le Nass stürzen. Für Roll­stuhlfahrer gibt es hier allerd­ings keinen Zugang, wobei wir jet­zt nicht den kom­plet­ten Strand­ab­schnitt abge­laufen sind.

Am Ende wollte die Fam­i­lie noch eine Rund­fahrt durch die Lagune mit­machen. Diese geht vom Fis­cherei­hafen ab, fährt aber lei­der nicht in die Lagune von Caor­le, son­dern bleibt in den Kanälen. Dies hat den Nachteil, dass man sehr viel Schilf sieht. Und son­st nicht viel anderes. Es gibt einen kurzen Stopp an einem Fis­cherdör­fchen und wenn etwas ab vom Schuss ein kleines Häuschen zum Vorschein kommt, kann man noch ein Foto von dem Ort machen, wo Hem­ing­way ein paar Büch­er geschrieben hat. Toll.

Das Boot ist lei­der nicht bar­ri­ere­frei. Es gibt zwar eine Rampe, die aber viel zu schmal ist. Unter Zuhil­fe­nahme zweier kräftiger Matrosen wurde ich vom Schiff gehoben. Es hat funk­tion­iert, aber beson­ders wohl war mir dabei nicht. Außer­dem musste ich ein ganzes Stück durch den Fis­cherei­hafen fahren, um über­haupt wieder aus dem Hafen her­auszukom­men, da Kaimauern den Zugang beschränken.

Es ist aber eher die Ein­tönigkeit der Tour, die uns wenig beein­druckt hat, weshalb wir diese gut zweistündi­ge Fahrt nicht empfehlen kön­nen.

Wer in der Nähe von Caor­le seine Zelte aufgeschla­gen hat, sollte der Stadt einen Besuch abstat­ten. Wer nicht ger­ade in einem der Hotels am Strand untergekom­men ist, kann der Stadt für einen Tag gut einen Besuch abstat­ten. Es gibt ein biss­chen zu sehen und es gibt gute kleine Restau­rants, die teils auch über Roll­stuhl-WCs ver­fü­gen.

Dieser Beitrag ist Teil ein­er kleinen Rei­he zu unserem Roll­stuhl- und Fam­i­lienurlaub an der Adria in der Nähe von Venedig. Der Über­sichts­beitrag zeigt alle in dieser Rei­he erschienen Beiträge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert