Familienreise nach Kos – Teil 2: Ausflugsziele

Kos ist eine rel­a­tiv kleine Insel, auf der es naturgemäß nicht so viele Aus­flugsziele gibt. Unsere Jungs waren am Strand und Pool vor­erst recht gut beschäftigt, so dass wir kaum unter­wegs waren. In Anbe­tra­cht der begren­zten Zeit unseres Aufen­thalts, wenig ver­wun­der­lich. Wer etwas unternehmungslustiger ist und/oder etwas länger auf der Insel verbleibt, der find­et auch in der Nähe von Mas­tichari (wo unser Hotel lag) einiges zu ent­deck­en.

Das 500 See­len Dorf Mas­tichari wird heutzu­tage haupt­säch­lich für den Fährbe­trieb zu den Nach­barin­seln einge­set­zt. Das Dorf ist ver­gle­ich­sweise klein und ist schnell erkun­det. Einige kleine Geschäfte und Restau­rants laden zum Ver­weilen ein. In unseren Augen lohnt es allerd­ings nicht, extra in dieses Dorf zu fahren, wenn das Hotel an ander­er Stelle gele­gen ist. Wer aber eine Insel­erkun­dung untern­immt, wird sicher­lich hier vor­beikom­men.

Wir stellen an dieser Stelle zwei inter­es­sante Aus­flugsziele vor. Zum einen Asklepieion von Kos und zum anderen der Vulkan auf Nisy­ros. Bei­de Aus­flugsziele sind nicht bar­ri­ere­frei.

Asklepieion von Kos

Wir haben uns für einen Tag einen Miet­wa­gen genom­men. Keine Panik, dass hier haupt­säch­lich kleine Autos gefahren wer­den. Ein Nis­san Micra oder Fiat Pun­to ist für eine fün­fköp­fige Fam­i­lie aus­re­ichend, solange nicht viel Gepäck mit an Bord ist. Es hat näm­lich einen Grund, weshalb man auf Kos kaum größere Wagen sieht. Die Straßen abseits der großen Insel-Land­straße sind alle so eng, dass die Fahrt mit größeren Wagen beden­klich wäre, vor allem, wenn ein Bus ent­ge­genkommt.

Grund­sät­zlich gibt es recht wenig Verkehr auf Kos und man trifft eher auf andere Touris­ten als auf ein­heimis­che Fahrer. Es sollte kaum eine Her­aus­forderung darstellen, hier mit dem Wagen unter­wegs zu sein, vor allem, wenn man den Verkehr in den Großstädten gewohnt ist.

Die Preise für einen Miet­wa­gen schwanken stark. In unserem Fall sollte ein solch­er Klein­wa­gen über sie Reise­leitung 85 Euro pro Tag kosten. An der Hotel­rezep­tion ver­langte man von uns 45 Euro und ein im Ort ansäs­siger Ver­lei­her wollte 35 Euro haben. Wir haben den Wagen über das Hotel gebucht, inkl. Vol­lka­sko und aller Kilo­me­ter. Die Bequem­lichkeit hat­te wieder gesiegt, denn die Miet­wa­gen, die über das Hotel gebucht wer­den, ste­hen auf dem Hotel eige­nen Park­platz.

Als erstes Aus­flugsziel haben wir die Aus­grabungsstätte Asklepieion von gewählt. 

Der Blick auf Asklepieion

Hier gibt es zwar viel zu sehen, aber nur wenig Infor­ma­tio­nen für Touris­ten. Einen Guide – in welch­er Form auch immer – gibt es nicht. Spo­radisch ste­hen hier und dort einige Tafeln, auf denen ein paar Infor­ma­tio­nen preis gegeben wer­den. Im Netz find­en sich einige spär­liche Infor­ma­tio­nen zu dieser Aus­grabungsstätte, so dass man wenig­stens ein biss­chen was zu den jew­eili­gen Gebäu­den erfährt.

Hier wäre vielle­icht eine geführte Tour bess­er gewe­sen, denn die jew­eili­gen Reise­führer wer­den ein paar mehr Infor­ma­tio­nen parat haben. Allerd­ings sollte man dem Massen­touris­mus nicht abgeneigt sein, denn hier hal­ten Reise­busse im Minu­ten­takt (im der Haupt­sai­son sicher­lich im Sekun­den­takt) und spuken zahlre­iche Touris­ten aus. Die jew­eili­gen Grup­pen haben eine beschränk­te Zeit in dem Kom­plex ver­bracht und wur­den ein wenig durch die Ruinen gescheucht. Während unseres gemütlichen Aufen­thalts haben wir so manche Touris­ten­gruppe kom­men und auch gehen sehen. Hier muss jed­er für sich selb­st entschei­den, was ihm lieber ist.

Der Blick auf Asklepieion

Anschließend wollte ich eigentlich zur Insel­haupt­stadt Kos, kon­nte allerd­ings meine Fam­i­lie nicht zu diesem Trip überre­den. Ich denke dur­chaus, dass diese Stadt einen Besuch wert gewe­sen wäre. Stattdessen sind wir nach Zia gefahren. Aber auch dort wur­den wir von der Urlaub­strägheit befall­en und haben uns lediglich die Touri-Shops und weniger die Gegend angeschaut.

In dieser Gegend gibt es zahlre­iche Wan­der­wege, die u.a. auch auf die Gipfel der umliegen­den Berge führen. Wir waren nicht für eine solche Wan­derung gerüstet und jed­er, der darüber nach­denkt, sollte entsprechen­des Equip­ment mit­brin­gen.

Tierwelt
Auf Kos gibt es logis­cher­weise eine sehr andere Flo­ra und Fau­na. Und so bestaunten unsere Jungs diese Gotte­san­be­terin, die wir in diesen Bre­it­en nicht erwartet hat­ten.

Der Vulkan von Nisyros

Die Fahrt zum größten bege­hbaren Krater eines aktiv­en Vulka­ns kann man dur­chaus indi­vidu­ell pla­nen und durch­führen und hat so mehr Frei­heit­en hin­sichtlich der Aufen­thalt­szeit­en. Wir haben uns für die organ­isierte Tour entsch­ieden. Wenn schon Pauschal­reise, dann auch der ein­fachere Weg.

Wählt man diesen Weg, so wer­den die Urlauber mit Reise­bussen in ihren Hotels einge­sam­melt. Glück­licher­weise ist Mas­tichari eine der let­zten Sta­tio­nen auf dieser Tour, so dass wir nicht so lange mit dem Bus fahren mussten. Die Busse fahren nach Kar­damaina auf der Süd­seite der Insel Kos. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten. 

Von dort wer­den die Fähren bestiegen und es geht nach Man­dra­ki auf Nysiros. Die Über­fahrt dauert ca. eine Stunde. Wir hat­ten ein erstaunlich ruhiges Mit­telmeer, so dass selb­st der Reise­führer erstaunt war. Auf der Fähre bucht man den optionalen Besuch im Krater. Kaum angekom­men wer­den die Touris­ten in kleinere Busse ver­frachtet und gen Krater gefahren.

Vulkan
Schon auf der Fahrt zum Krater gewin­nen die Besuch­er ein paar Ein­blicke in den Krater.

Der Vorteil ein­er solchen geführten Tour sind die Infor­ma­tio­nen, die man zum Leben der Insel­be­wohn­er erhält, wie sie gelebt haben und wie sie heute leben. Indi­vid­u­al­reisende wer­den sich mehr mit den Ein­heimis­chen unter­hal­ten müssen, um an diese Infor­ma­tio­nen zu gelan­gen.

Kaum an Krater Stephanos angekom­men, hat die Gruppe ger­ade mal 30 Minuten Zeit, um sich diesen anzuschauen. Grund­sät­zlich etwas zu knapp, zumal wir kaum Zeit hat­ten, dem ansäs­si­gen Kiosk Umsatz zu bescheren. Es war recht ein­deutig, dass die Urlauber Geld in dem Hafen­städtchen aus­geben soll­ten. 

blick in den vulkan krater
Oben angekom­men, genießen die Besuch­er einen imposan­ten Blick in den Krater.
Der Gang in den Krater erfol­gt auf eigene Gefahr

Es wird drin­gend emp­fohlen, festes Schuh­w­erk anzuziehen. Im Krater gibt es sehr viele heiße Stellen, die für San­dalen denkbar ungeeignet sind. Unsere Reise­führerin hat­te lei­der vergessen, diesen Hin­weis zu geben.

Das Betreten des Kraters geschieht auf eigene Gefahr und in diesem Fall ist dies nicht eine ein­fach so daher gesagte War­nung. Tat­säch­lich kann es immer wieder mal passieren, dass sich unter dem Boden Höhlen bilden, deren Decke nach und nach schrumpft. Ab ein­er gewis­sen Stärke kann der Besuch­er ein­brechen und sich schwere Ver­brühun­gen zuziehen. Ein Umstand, der immer wieder vorkommt. Sehr gefährliche Abschnitte im Krater wer­den abges­per­rt.

Den­noch ist sehr faszinierend, in einem aktiv­en Vulkan zu ste­hen. Es riecht nach Schwe­fel und faulen Eiern. Die Hitze wird zunehmend erdrück­end, denn es bren­nt nicht nur die Sonne von oben, son­dern der Boden ist an vie­len Stellen warm bzw. heiß. Vor­sicht bei den Löch­ern im Boden, an denen kristalline Struk­turen zu sehen sind. Wasser­dampf ist unsicht­bar und man ver­bren­nt sich leicht den Fin­ger oder die Hand. Schw­er vorstell­bar, welche Hitze und welch atem­raubende Luft in bzw. an einem Krater ist, in dem Lava aus­tritt. Dies ist an diesen Vulka­nen nicht der Fall.

Man­dra­ki wird wie viele andere Dör­fer der Inseln von Touris­mus-Shops und Restau­rants dominiert. Wenig ver­wun­der­lich, da der Touris­mus eine der Hauptein­nah­me­quellen der Insu­lan­er darstellt. Natür­lich sind die feil­ge­bote­nen Waren aus Nysiros deut­lich teur­er, im Ver­gle­ich zu deutschen Großstädten aber dur­chaus akzept­abel.

Die Lobpreisun­gen auf die heimis­chen Tomat­en, Tomaten­marme­lade oder das Tomateneis kon­nten wir indes nicht nachvol­lziehen. Wir haben zwar getestet, aber vom Hock­er gehauen haben uns die kuli­nar­ischen Delikatessen nicht.

Wir hat­ten am Ende etwas zu viel Zeit für das kleine Dör­fchen und zu wenig Zeit für den Vulkan-Krater. Den­noch ist die Insel Nisy­ros abso­lut eine Empfehlung wert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert