Canon G7X I vs Sony RX100 M5

Mit den soge­nan­nten Edelkom­pak­ten haben sich die Kam­er­a­her­steller meines Eracht­ens einen großen Gefall­en getan. Sie sind ger­ade klein genug, um in ein­er größeren Hosen­tasche Platz zu find­en, ver­fü­gen über einen ver­gle­ich­sweise großen 1″-Sensor, sind sehr licht­stark und lassen sich ähn­lich ein­er DSLR bedi­enen.

Die Gemeinsamkeiten

Hier der prax­is­na­he Ver­gle­ich der Canon G1X Mark I mit der Sony RX100 M5, um zu schauen, welche sich im All­t­ag bess­er schlägt. Zuerst aber die wichtig­sten Dat­en der bei­den Kam­eras:

Canon G1X Mark I Sony RX100 M5
Abmes­sun­gen (BxHxT) 105.5 x 60.9 x 42 mm 101.6 x 58.1 x 41.0 mm
Gewicht 319 g 298 g
Bren­nweite (KB) 24–100mm 24–70mm
Blende f/1.8 – f/2.8 f/1.8 – f/2.8
Video 35Mbit/s MPEG‑4 AVC / H.264 4k 100MBps (XAVC S)
Dis­play 3″ 1.040.000 Pix­el 3:2 3″ 1.228.800 Pix­el 4:3
Sen­sor 1.0 Zoll 1.0 Zoll
Auflö­sung 20.1 Megapix­el 20.1 Megapix­el
Links die Canon, rechts die Sony

Die Tabelle zeigt schon, dass die bei­den Kam­eras sehr dicht beieinan­der sind, was sowohl das Innen­leben als auch die äußeren Abmaße bet­rifft. Die Unter­schiede in den Abmaßen und im Gewicht fall­en nicht auf.

Wenn die bei­den Kam­eras nebeneinan­der ste­hen, so sind die Unter­schiede mit dem bloßen Auge eben­falls kaum sicht­bar.

Sog­ar die Bedi­enknöpfe sind ähn­lich, wobei hier allerd­ings die größten Unter­schiede zu find­en sind. Grund­sät­zlich gilt allerd­ings für Kam­eras in diesem Sege­ment, dass die Knöpfe ver­gle­ich­sweise klein sind und eng beieinan­der ste­hen, so dass die Bedi­enung etwas Eingewöh­nung bedarf.

links das Bedi­en­feld von Canon, rechts das von Sony

Hat man sich mit dem Bedi­enkonzept ver­traut gemacht, so lassen sich viele Funk­tio­nen schnell erre­ichen. Bei der einen Kam­era muss man am einen Räd­chen mehr drehen und bei der anderen einen Knopf drück­en. Hier gibt es eben­falls keine wesentlichen Unter­schiede, die für oder gegen das eine oder andere Mod­ell sprechen würde.

Die Unterschiede

Ein paar Unter­schiede gibt es dann aber doch.

Vorteil Sony: Der elek­tro­n­is­che OLED-Such­er
  • Unter­halb des Stell­rads der Canon befind­et sich ein zweites Rad, mit dem recht ein­fach die Blenden­stufen eingestellt wer­den, so wie man es von den DSLR (eventuell) gewohnt ist.
  • Die Sony bietet ein Schnell­wahlmenü. Canon hat dies bei den DSLR inte­gri­ert, verzichtet aber in seinem kleinen Mod­ell darauf.
  • Die Sony hat einen elek­tro­n­is­chen Such­er. Es han­delt sich um einen 0.39 Zoll OLED-Such­er (mit ein­er Sicht­feld­ab­deck­ung von 100%), der nach Bedarf her­aus­geklappt wer­den kann. Gle­ichzeit­ig ver­fügt dieser über einen Annäherungs-Sen­sor, so dass automa­tisch zwis­chen Dis­play und Such­er umgeschal­tet wird. Vor allem, wenn es sehr hell ist, kann man über einen solchen Such­er viel bess­er das Motiv auswählen.
  • Die Canon schreibt merk­lich schneller auf die Spe­icherkarte. So wer­den Fotos deut­lich dynamis­ch­er geschossen. Bess­er wurde es, als wir eine etwas schnellere Spe­icherkarte in die Kam­era geset­zt haben (wie z.B. die San­Disk Extreme mit 170MB/s, Class 10, U3, V30). Allerd­ings spe­ichert Sony auch deut­lich mehr Bild­in­for­ma­tio­nen – die Bild­dateien sind gut dop­pelt so groß.
  • Wer Wert auf Videos legt, fährt natür­lich mit der Sony bess­er. Das war immer schon so und wird ver­mut­lich auch weit­er­hin so bleiben. Dieser Beitrag konzen­tri­ert sich allerd­ings auf die Fotografie.
  • Mit der wichtig­ste Unter­schied liegt allerd­ings in den Messpunk­ten des Fokus­felds. Sony kann ins­ge­samt 315 Messpunk­te (AF-Phasende­tek­tion) bzw. 25 Messpunk­te (AF-Kon­trast­de­tek­tion) vor­weisen. Canon beg­nügt sich mit 31 Punk­ten. Bei­den gemein ist dann wieder die Art der Fokussierung bzw. der Fokus­nach­führung. Den­noch punk­tet in diesem Sege­ment recht ein­deutig die Sony.

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Mit ein­er solchen Spe­icherkarte erhöhte sich die Schreibgeschwindigkeit der Sony spur­bar (im Ver­gle­ich zu ein­er Class 10, U1, Karte).

Die Praxis

Wie wer­den solche Kom­pak­tkam­eras haupt­säch­lich einge­set­zt? Meist als kom­pak­te Weg­be­gleit­er für das schnelle Foto. Natür­lich kann man sich mit den kleinen kom­pak­ten auch die Zeit für Bild­kom­po­si­tion und Belich­tung nehmen, aber oft­mals sind es dann doch die Kam­era, die schnell gezückt wer­den, um den Moment einz­u­fan­gen.

Und mal ehrlich: oft­mals wer­den die Kam­eras auf automa­tis­chen Weißab­gle­ich und oft­mals sog­ar auf automa­tis­che ISO-Wahl eingestellt. Viele wer­den mit der Pro­gram­mau­tomatik oder der Blenden­vo­rauswahl bzw. Blenden­pri­or­ität unter­wegs sein (also P oder A auf den Auswahlrädern der Kam­eras).

Deshalb hier der Ver­gle­ich zwis­chen diesen bei­den Vari­anten und man erken­nt, dass die Sony zwar den Weißab­gle­ich bess­er hin­bekommt, die Canon dafür bei den Details etwas bess­er ist.

Fol­gend ein Detail-Ver­gle­ich im Pro­gram­m­modus AV, Auto ISO und AWB, F 1.8 (1/100sec) bei­de Kam­eras haben ISO 125 gewählt. Links das Bild der Canon, rechts das der Sony

Die Far­ben wurde von der Sony bess­er getrof­fen, dafür ist die Detailtiefe der Canon etwas bess­er. Auf den Fotos sicht­bar ist allerd­ings eher die bessere Farb­wahl der Sony.

Stellt man hinge­gen die Kam­eras manuell ein (inklu­sive des Weißab­gle­ichs), so sieht man kaum noch einen Unter­schied (oben Canon unten Sony): F 1.8 1/30sec ISO 200 AWB manuell Bren­nweite 9 mm (entspricht 24 mm im 34mm Äquiv­a­lent)

Fazit

Und das ist auch unsere Erfahrung. Vom Bildergeb­nis her gle­ichen sich bei­de Kam­eras eben­so wie von ihren Abmes­sun­gen und den tech­nis­chen Spez­i­fika­tio­nen. Und das, obwohl wir die erste Gen­er­a­tion der G7X gegen die neuste RX100 haben antreten lassen. Bei­de Kam­eras machen gute bis sehr gute Fotos. Das gilt allerd­ings nur, wenn man die Kam­eras zu beherrschen weiß und die Ein­stel­lung im richti­gen Moment parat hat. Let­zten Endes war es sog­ar über­raschend, wie sehr sich die Fotos am Ende glichen und kaum Unter­schiede zwis­chen den Kam­eras auszu­machen war. Denn immer­hin liegen ein paar Entwick­lungs­jahre zwis­chen bei­den Mod­ellen.

Der Preis spielt natür­lich eine wesentliche Rolle, denn die G7X Mark II kostet aktuell gut 300 Euro weniger als die Sony RX100 V, wobei wir let­ztere über diverse Aktio­nen für 650 Euro erstanden haben (inkl. Cash-Back von Sony), so dass der Unter­schied weniger stark ins Gewicht fällt. Wer hinge­gen die G7X Mark I gebraucht kauft, erhält gle­ich­falls eine sehr gute Edel-Kom­pak­te für wenig Geld, denn eine solche ist schon für ca. 300 Euro zu bekom­men.

Wir per­sön­lich nutzen nun haupt­säch­lich die Sony, da diese über die besseren ISO- und AWB-Automatiken ver­fügt und schneller den Fokus find­et. Lei­der ist die gerin­gere Schreibgeschwindigkeit der Sony merk­lich zu spüren, so dass das Vergnü­gen etwas gebremst wird. Aber das ist Jam­mern auf hohem Niveau.

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