CMTX und der Schmerz

Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag eines Mediziners über Schmerzen gehört, der zwar recht theoretisch, aber auch interessant war. Es ging nämlich zum einen um Schmerzen im Allgemeinen und zum anderen um Schmerzen bei neuromuskulären Erkrankungen im Besonderen.

Es wird empfohlen, dass Betroffene bezüglich ihrer Erkrankung in allen Bereichen zu Experten werden (weshalb es auf dem Blog auch schon die Beiträge CMT oder HMSN im Allgemeinen und HMSN Typ X & Ich gibt). Bei der Schmerzthematik gilt das meines Erachtens nur in Grenzen, denn dieser Bereich ist sehr umfassend. Deshalb hier nur sehr grob ein Überblick.

Hinweis: Wie bei allen medizinischen Themen übernehme ich keine Haftung für die zusammengetragenen Informationen. Die Recherche im Internet ersetzt keinen Besuch bei den Fachärzten. Ich selbst habe keine medizinische Ausbildung genossen. Alle Informationen ohne Garantie. Eine Vollständigkeit kann nicht geprüft werden.

Bei den Schmerzarten gibt es zum einen die Unterscheidung zwischen nozizeptiven und neuropathischen Schmerz. Der nozizeptive Schmerz wird auch als physiologischer Schmerz bezeichnet, weil in diese Kategorie alle Schmerzen fallen, die aufgrund von Schädigungen des Körpers hervorgerufen werden. Der neuropathische Schmerz hingegen wird durch eine Schädigung von Nerven hervorgerufen.

Dann wird oftmals unterschieden zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Diese Unterscheidung trennt die Schmerzarten in plötzlich auftretende und nur kurzanhaltende Schmerzen von den lang anhaltenden und oftmals sich langsam steigernden Schmerzen.

Eine weitere Schmerzart sind die entzündlichen Schmerzen, die aufgrund einer (meist lokalen) Entzündung verursacht werden. Zusätzlich gibt es einen sehr spannenden Aspekt, denn es gibt auch Muskelschmerzen, die aber in kaum einer Literatur berücksichtigt und auch bei den angesehenen medizinischen Instituten nicht gelistet werden. Dabei treten Gelenk- und Muskelschmerzen bei von CMT Betroffenen sehr viel häufiger auf als der neuropathische Schmerz, der entsteht, weil die Nerven geschädigt werden.

Das Besondere bei der Therapierung von Schmerzen liegt in der teils sehr zielgenauen Behandlung. So gibt es z.B. Migräne-Schmerzmittel, die ausschließlich bei Migräne wirken. Bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen helfen z.B. manche Antidepressiva und Medikamente gegen Epilepsie, die zwar nicht entwickelt wurden, um gegen neuropathische Schmerzen wirksam zu sein, sehr vielen Betroffenen aber helfen.

Muskelschmerzen kann man hingegen zuerst ohne Medikamente behandeln. So hilft Kälte oder Wärme (das kann man ganz gut selbst herausfinden, aber es ist in der Tat so, dass dem einen Kälte und dem anderen Wärme guttut), Massagen, Physiotherapie oder sanfte Bewegungen.

Wenn es schlimmer wird, dann kann man bei Muskelschmerzen zu den normalen Verdächtigen greifen, wie z.B. ASS oder Ibuprofen.

Was ebenfalls helfen kann ist der Austausch mit anderen Betroffenen. Es gibt je nach Krankheit ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Austausch zu suchen. Bei neuromuskulären Erkrankungen (derer es weit über 800 gibt) ist die DGM eine gute Anlaufstelle. Dort gibt es für Diagnosegruppen, in denen sich Betroffene gezielt austauschen können, wobei es auch eine Gruppe Betroffener gibt, die sich ohne Diagnose austauschen, denn auch das ist gar nicht mal so selten, dass den Beschwerden kein Namen gegeben werden kann.

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