Der Scewo Bro – Die Leistungsträger

Der Sce­wo Bro wurde aus­giebig getestet und nun soll der Antrag geschrieben wer­den. Nur, an wen soll dieser geschickt wer­den? Welch­er Leis­tungsträger für ein Hil­f­s­mit­tel in Frage kommt, hängt von mehreren Fak­toren ab.

Ist man in der Aus­bil­dung oder arbeitssuchend oder Freiberu­fler oder fest angestellt oder, oder, oder? Davon abhängig sind entwed­er die Kranken‑, Renten- oder Unfal­lver­sicherun­gen oder aber Sozial- oder Inte­gra­tionsämter oder Beruf­sgenossen­schaften zuständig. Im Grunde genom­men sollte das San­ität­shaus weit­er­helfen kön­nen, bei dem der Test des Sce­wo Bro durchge­führt wurde. Lei­der sieht der All­t­ag anders aus und dem ist lei­der nicht immer so (ich habe z.B. die Tes­tung ohne San­ität­shaus durchge­führt). Alter­na­tiv ist es möglich, sich eine unab­hängige Hil­f­s­mit­tel­ber­atung zu suchen, die einen unter­stützt. Eine solche find­et sich bei den oben genan­nten Ämtern.

Auf der Web­site von Sce­wo find­et sich eine Über­sicht von San­ität­shäusern, über die es derzeit möglich ist, einen Sce­wo Bro anzufra­gen.

© Sce­wo AG

Mein­er beschei­de­nen Erfahrung nach macht es zudem einen Unter­schied, inwieweit der Haus- bzw. Facharzt gewil­lt ist, seinen Patien­ten zu unter­stützen. Dies ist ein Fak­tor, den viele Betrof­fene nicht berück­sichti­gen. Hil­f­s­mit­tel gehen für gewöhn­lich nicht vom Bud­get des Arztes ab, aber der Leis­tungsträger wird bei einem solchen Antrag immer Rück­sprache mit dem Arzt hal­ten, auch wenn alle Arzt­briefe vor­liegen. Diese zusät­zliche Zeit wird ihm für gewöhn­lich nicht oder nur wenig vergütet.

Ich behaupte, dass es zwin­gend notwendig ist, dass man vor­ab mit dem Arzt reden und sein Vorhaben erk­lären muss. Hat der Arzt vor der Antrag­stel­lung schon bedenken, so sollte man entwed­er einen anderen Arzt suchen oder aber über­legen, wie erfol­gver­sprechend ein solch­er Antrag ist. Für den Antrag ist es allerd­ings vol­lkom­men uner­he­blich, von wem das Rezept kommt. In dem Antrag wer­den sowieso alle behan­del­nden Ärzte aufge­führt, so dass der Leis­tungsträger diese auch ansprechen wird.

Bei meinem Antrag hat­te eine Ärztin schon im Vor­feld gesagt, dass sie diesen Antrag nicht unter­stützen wird, weshalb ich mich an einen anderen mich behan­del­nden Arzt gewandt habe. Man muss natür­lich über­legen, ob man bei einem Arzt in Behand­lung bleiben möchte, der einen bei der Hil­f­s­mit­telbeschaf­fung nicht unter­stützen möchte. Man sollte auf jeden Fall nach­fra­gen, was der Grund für die ablehnende Hal­tung ist. Allerd­ings sind chro­nisch Kranke eh bei mehreren Ärzten in Behand­lung, so dass es weniger prob­lema­tisch sein dürfte, eine Alter­na­tive zu find­en. Ich habe den Antrag mit einem Pri­va­trezept meines Hausarztes gestellt. Auch sowas geht.

Mit diesem Pri­va­trezept habe ich den Sce­wo Bro beantragt

Es ist natür­lich gut möglich, dass der Betrof­fene sowieso schon in anderen Belan­gen mit dem Leis­tungsträger zugange ist. Dies kann sich je nach Einzelfall als pos­i­tiv­er Glücks­fall her­ausstellen.

Ich habe meinen Sce­wo Bro als Arbeitsmit­tel beantragt. Ich war sowieso in diversen Angele­gen­heit­en mit der Deutschen Renten­ver­sicherung zugange und von mir wur­den über mehrere Jahre diverse Gutacht­en von unter­schiedlichen Ärzten erstellt. Deshalb kann man den Beschaf­fung­sprozess nicht los­gelöst von allen anderen Vorgän­gen betra­cht­en. Denn man muss immer im Hin­terkopf haben, dass eine Genehmi­gung eines solchen Hil­f­s­mit­tels für einen chro­nisch Kranken immer bedeutet, dass bes­timmte Fähigkeit­en nicht mehr vorhan­den sind bzw. die Erkrankung fort­geschrit­ten ist, so dass ein solch­es Hil­f­s­mit­tel über­haupt erst in Betra­cht gezo­gen wer­den kann.

Im Netz find­en sich Berichte von Anwen­dern, die auf anderem Wege zu diesem doch recht teuren Hil­f­s­mit­tel gekom­men sind. Eine mehr oder min­der medi­al bekan­nte Aktion wurde von Lil­li Zeifert erfol­gre­ich durchge­führt, die ihren Bro mit mehreren Aktio­nen let­zten Endes pri­vat finanziert hat (mehr Infos dazu auf ihrem Face­book-Auftritt).

Ich habe bish­er einige Beiträge zum The­ma Hil­f­s­mit­telbeschaf­fung geschrieben. Ich hoffe, die helfen dabei, das Vorhaben so anzuge­hen, dass es am Ende von Erfolg gekrönt ist.

Dieser Beitrag ist Teil ein­er Beitragsserie zum Sce­wo Bro. Mehr dazu find­et sich im Über­sichts­beitrag.

Es heißt, wer mit ein­er chro­nis­chen sel­te­nen neu­ro­muskulären Erkrankung lebt, muss für diese selb­st zum Experten wer­den. Es gibt aber auch viele Über­schnei­dun­gen zu anderen Erkrankun­gen, weshalb ich alle Beiträge, die im Zusam­men­hang mit mein­er Erkrankung ent­standen, auf ein­er eige­nen Seite zusam­mengestellt habe. Dort beschreibe ich nicht nur den Weg zur Diag­nose und wie sich die CMT äußert, son­dern auch, wie ein Schwer­be­hin­der­tenantrag beantragt wird, welche Stolper­steine der All­t­ag und die Beruf­swelt für behin­derte Men­schen bere­i­thält und ich gehe das ganz große The­ma Hil­f­s­mit­tel an. Wie finde ich das passende Hil­f­s­mit­tel und wie beantrage ich es?

Zu mein­er Über­sicht.

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