Wer wie wir so nah an der holländischen Grenze wohnt, hat sicherlich schon öfters im deutschen Nachbarland Urlaub gemacht. Auf diesem Blog findet sich nicht zu jedem Aufenthalt ein Beitrag, sondern nur die längeren Urlaube finden hier Platz. Dabei lässt sich in den Niederlanden auch ganz gut ein verlängertes Wochenende verbringen.
Im letzten Beitrag zu unserem Urlaub in Holland stand ein längerer Aufenthalt an der Nordseeküste im Fokus. Seinerzeit konnte ich noch laufen. Dies hatte sich zu unserem letzten Aufenthalt geändert. Auch waren wir nicht an der Küste, sondern im „Landesinneren“ in der Nähe von Eindhoven. In dieser Region gibt es für Familien viel zu entdecken, weshalb diese zurecht ein beliebtes Ausflugsziel ist – auch für die Niederländer selbst. Ich schaue notgedrungen auf die Barrierefreiheit einer Region, um den Lesern meiner Beiträge eine Idee zu geben, wo es sich lohnt, Urlaub zu machen (oder auch nicht, wie mein Beitrag über eine Region in Österreich zeigt).
Relativ spontan wollte ich mit meinen Kindern einen Kurzurlaub unternehmen. Die Suche nach barrierefreien Domizilen ist bekanntlich noch immer sehr schwierig, weshalb ich gern einen Bungalow-Park wähle, da diese oftmals ein oder zwei Häuser mit einer entsprechenden Ausstattung im Park stehen haben.
Wenn ich Feriendomizile aussuche, dann sind diese oftmals zwar barrierefrei ausgestattet, aber man merkt den Einrichtungen an, dass diese eher für Familien mit behinderten Kindern und nicht für Familien mit behinderten Eltern ausgerichtet sind.
Der Bungalow-Park war ein Landalpark, der von Sommit aufgekauft wurde. Als wir dort Urlaub gemacht haben, lief die Buchung noch über Landal. Ich denke, dass sich dies in Kürze ändern wird. Der Park hieß vorher nochmals anders, nämlich „De Auberge De Hilver“, was auch vorn am Eingang steht, weshalb Urlauber gern am Eingang vorbeifahren.
In dem Park gibt es zwei große barrierefreie Häuser, die beide für 10 Personen ausgelegt sind. Wir waren in einem solchen Haus, das sich auf zwei Etagen ausdehnt. Wir haben lediglich das Erdgeschoss genutzt.
Die Treppe nach oben ist recht steil, die gehbehinderte Menschen mit einem Treppenlift bewältigen können. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, muss allerdings einen zweiten dabeihaben, um oben mobil zu sein. Ich hatte natürlich nur einen Rollstuhl mit.
Im EG befinden sich zwei Schlafzimmer mit je zwei Pflegebetten. Während das eine Zimmer sehr gut zugänglich war, so war die Durchfahrt im zweiten Zimmer recht eng. Mit einem vollelektrischen Rollstuhl könnte es eng werden. Das gleiche gilt auch für die Durchfahrt am Eingangsbereich. Hier muss ganz dringend die Rollstuhlbreite bekannt sein, da die Durchfahrt schon mit meinem Rollstuhl und einer Breite von 65 cm relativ eng war. Das Problem ist nämlich, dass wenn die Haustüre vollständig geöffnet ist, die Durchfahrt recht eng ist. Da die Badezimmertüre ebenfalls nach außen geöffnet wird, ist dort ebenfalls keine Ausweichmöglichkeit vorhanden. Das sind diese Kleinigkeiten, die man vorher eben auf keinem Foto sieht und woran auch kaum einer denkt.
Links ist der Eingangsbereich zu sehen. Der Durchgang ist deutlich zu schmal. Wurde die auf der linken Seite zu sehende Türe in die andere Richtung öffnen, hätte der Rollstuhlfahrer zuerst in das dort befindliche Bad ausweichen können. So kommen Rollifahrer mit zu breiten Rollstühlen nicht ins Haus.
Ein zweites kleines und manchmal entscheidendes Detail: Die hohe Schwelle am Eingang.
Man sieht an den Wänden und Decken, dass es mal ein Deckenliftsystem gegeben haben muss. Als wir dort Urlaub gemacht haben, gab es einen mobilen Lifter mit drei Tragetüchern.
Im Bad gab es eine mobile Pflegewanne, die mit einer Länge von ca. 180 cm (oder kleiner) weniger für Erwachsene gedacht war. Zudem gab es eine erhöhte (nicht verstellbare) Toilette, ein höhenverstellbares Waschbecken sowie einen Duschstuhl. Es mangelte also im Bad an nichts, was für viele Reisende von großem Interesse sein dürfte.
Die Ausstattung war für 10 Personen recht spärlich. Es gab viel zu wenig Töpfe und Pfannen, die zudem zu klein waren. Es fehlten leider auch tiefe Teller, so dass für entsprechende Speisen die Müslischalen herhalten mussten. Da wir nur zu dritt waren, reichte die Ausstattung.
In der Küche spürte ich ebenfalls, dass diese nicht für behinderte Eltern ausgestattet war, weil einiges an Geschirr in den oberen Schränken zu finden war. Da musste ich meine Jungs zu Kletterpartien ermutigen, wobei ich der unterste Tritt war.
Darüber hinaus sind wie so oft in den Häusern der Bungalow Parks diese eher notdürftig ausgestattet. Am besten ist es, wenn das Meiste von zu Hause mitgebracht wird. Das gilt auch für notwendige Dinge wie z.B. Klopapier, Hand- und Spülseife.
In Summe hinsichtlich der Barrierefreiheit ein gut ausgestattet Haus, in dem auch gut zwei Familien mit behinderten Kindern Urlaub machen können. Alle Hilfsmittel sind schon etwas in die Jahre gekommen, aber es funktionierte alles. Hinsichtlich der anderen Ausstattung wurde der gewohnte Standard geboten. Lediglich bei den Töpfen und Pfannen wurde zu viel gespart.
Schon seit Anbeginn des Internets pflegte Eng einen Blog. Und weil es ihm Spaß macht, seine Erfahrungen zu teilen, sind es immer Mischblogs, so wie dieser hier.
Seitdem seine neuromuskuläre Erkrankung einen deutlich größeren Einfluss auf sein Leben hat, befinden sich neben den Beiträgen zur Fotografie, Aquaristik, Reisen, Verbraucherschutz und Technik auch Beiträge zu Gesundheitsthemen auf diesem Blog.
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