Wie funktioniert eigentlich ein Espressokocher bzw. ein Bialetti?

So manch­er Urlauber, der zum ersten Mal in Ital­ien sein Ferien­dom­izil bezieht, wun­dert sich darüber, dass es keine Kaf­feemas­chine gibt (so wie in der Ausstat­tung der Woh­nung oder des Haus­es angegeben), son­dern einen Espres­sokocher, der von den Ein­heimis­chen Bialet­ti genan­nt wird. Doch wie bere­ite ich den Kaf­fee damit zu? Hier eine kleine Anleitung für Kaf­fee­laien.

Erstens: Befüllen

Die Bialet­ti lässt sich auseinan­der­schrauben und beste­ht aus drei Teilen: das Unterteil, das Sieb und das Kän­nchen. Zuerst wird das Unterteil bis zu dem gold­e­nen Ring befüllt.

Der Ring ist ein Sicher­heitsven­til, das den Wasser­dampf abbläst, falls das Sieb beim Kochen dicht ist.

Manche befüllen die Bialet­ti mit vorgewärmten Wass­er, um die Gefahr zu ver­ringern, dass sich Bit­ter­stoffe aus dem Met­all lösen. Am Urlaub­sort ist das sicher­lich über­trieben.

Zweitens: Sieb einsetzen und befüllen

Nun wird das Sieb einge­set­zt und mit Kaf­feep­ul­ver befüllt. Wichtig: Das Pul­ver nicht fest­drück­en! Die Füll­menge wird mit ca. 20 g angegeben. Oder man nimmt ein­fach zwei gestrich­ene Teelöf­fel.

Als Kaf­feep­ul­ver nimmt man ein­fach vorgemahlenes Ess­pres­sop­ul­ver aus dem Super­markt. Wer eine Müh­le besitzt, der wählt einen mit­tleren Mahlgrad. Das in Deutsch­land übliche Kaf­feep­ul­ver ist ein wenig zu fein gemahlen. Das kann man zwar not­falls auch benutzen, aber dann lan­det mehr Pul­ver im Kaf­fee und es gibt einen größeren Kaf­feesatz.

Drittens: Zusammenschrauben

Anschließend wird die Kanne aufgeschraubt und hand­fest ange­zo­gen. Wer sich die Kanne anschaut, wird einen Gum­mir­ing find­en. Der darf gerne regelmäßig gere­inigt wer­den, damit die Verbindung dicht ist.

Viertens: Kochen

Nun wird die Bialet­ti auf den Herd gestellt.

Achtung: Die Bialet­ti so platzieren, dass der Griff nicht unter eine Flamme ste­ht. Dies kann passieren, wenn eine zu große Plat­te gewählt wird. Dann darf die Bialet­ti nicht mit­tig auf diese gestellt wer­den.

Bei unser­er Bialet­ti, die wir am Urlaub­sort vorge­fun­den haben, lässt sich sehr schön sehen, dass der Griff ein wenig Hitze gese­hen und sich entsprechend ver­formt hat.

In Ital­ien find­et der Urlauber mit Sicher­heit einen Gash­erd vor. Auch wenn dieser in Deutsch­land unüblich ist, so sollte nie­mand Angst vor dem Gas haben. Die Bedi­enung ist denkbar ein­fach. Es wird der Drehknopf run­terge­drückt und gle­ichzeit­ig gedreht, so dass man das Gas ausströ­men hört. Anschließend drückt man den Knopf für die Zün­dung. Es ertönt ein Knack­en und die Flamme geht an. Passiert dies nicht, ein­fach den Gas­knopf loslassen, damit nicht weit­er Gas ausströmt und den Vor­gang wieder­holen.

Für die Bialet­ti einen kleinen Bren­ner nutzen und auf mit­tlerer Leis­tung ein­stellen. Falls der Kochvor­gang zu lange dauert, kann auch die max­i­male Leis­tung gewählt wer­den. Jede Kom­bi aus Bialet­ti und Herd ver­hält sich ein wenig anders, so dass man ein wenig austesten muss, was das Opti­mum ist.

Fünftens: Warten

Falls die Bialet­ti blub­bernde oder fauchende Geräusche macht, den Herd auss­chal­ten und einen Moment warten, bis alle Geräusche verklin­gen.

Achtung: Die gesamte Bialet­ti wird heiß. Sie darf nur an dem schwarzen Griff ange­fasst wer­den.
Wichtig: Verbleibt die Bialet­ti zu lange auf dem Herd, so wird der Wasser­dampf zu heiß und ver­bren­nt den Kaf­fee. Wer noch länger wartet, kann das Met­all auch zum Glühen brin­gen. Deshalb muss die Zubre­itung des Kaf­fees immer beobachtet wer­den.

Wer sich beim ersten Mal unsich­er ist, kann auch den Deck­el heben. Der Kaf­fee strömt nur langsam aus dem Steigrohr. Wenn kein Kaf­fee mehr auf­steigt, ist er fer­tig.

Sechstens: Eingießen & Genießen

Nun kann der Kaf­fee langsam in eine Tasse eingegossen wer­den.

Hin­weis: Die Ital­iener trinken ihren Kaf­fee als Espres­so stark und süß. Wer mit ein­er Bialet­ti seinen Kaf­fee zubere­it­et, bekommt lediglich eine kleine Tasse befüllt. Man muss also zwei Mal den Kaf­fee kochen, wer eine in Deutsch­land übliche Tasse füllen möchte. Dafür muss sie ordentlich gere­inigt wer­den, damit auch der zweite Kaf­fee mundet.

Tipp: Beim Kaf­feekochen wer­den auch Öle aus dem Pul­ver gelöst, die sich in den Kaf­feemaschi­nen ansam­meln, wenn diese nicht ordentlich gere­inigt wer­den (dies gilt für alle Kaf­feemaschi­nen). Es bietet sich an, die Bialet­ti vor dem ersten Gebrauch ordentlich mit Spülmit­tel zu reini­gen. Dann und wann mag es aus­re­ichen, sie nur mit klarem Wass­er abzus­pülen, aber es lohnt sich, diese immer wieder mit Spülmit­tel ordentlich zu reini­gen.

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